Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
81) M. Iunius Homullus, Senator zur Zeit Traians. Nach den Exzerpten περὶ πρέσβεων ἐθνικῶν πρὸς Ῥωμαίους 52 (ed. de Boor II p. 428) berichtete Dio (LXVIII 19), daß Parthamasiris, der von den Parthern eingesetzte König von Armenien, sich an Traian mit dem Ersuchen wendete, den Statthalter von Kappadokien, Marcus Iunius, zu einer Unterredung an ihn zu senden (in den Hss. Ἰούνιον, nur im cod. Bruxell. Ἰάνιον, doch bietet auch dieser wenige Zeilen später Ἰουνίου; vgl. Boissevain z. St.). Traian entsprach dieser Bitte nicht, sandte jedoch den Sohn des I. an Parthamasiris. Diese Ereignisse gehören allem Anschein nach in das J. 114 n. Chr. (Näheres s. u. M. Ulpius Traianus). Wohl denselben Legaten nennen Münzen aus dem kappadokischen Caesarea, die unter Traian geprägt sind und auf dem Revers die Legende ἐπὶ Ὁμούλλου (oder Ὁμούλο[υ]) ἔτ(ους) ις tragen (Babelon Coll. Waddington n. 6765. Imhoof-Blumer Rev. suisse de numism. VIII 17. Wroth Greek coins Brit. Mus. Galat. p. XXXIX. Münsterberg Num. Ztschr. 1912, 109), demnach im J. 113, dem 16. Jahre Traians, zur Emission gelangten. Da der Name Iunius Homullus für einen Senator aus nur wenig späterer Zeit bezeugt ist (s. Nr. 82), läßt sich an der Identität des von Dio erwähnten M. Iunius mit dem Homullus der Münzen kaum zweifeln. Demzufolge stand in den J. 113 und 114 der Consular M. Iunius Homullus an der Spitze der kappadokischen Militärprovinz, die gerade damals, beim Ausbruch des großen Partherkrieges,
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von besonderer Wichtigkeit war. Im folgenden Jahre (115) wurde er von L. Catilius Severus abgelöst (vgl. Merlin Rev. d. ét. anc. 1913, 268f.).
Ob Iunius Homullus mit dem gleichnamigen Legaten von Hispania citerior (Nr. 82) identisch ist, erscheint fraglich; die Zeitverhältnisse würden eher dafür sprechen, in diesem den Sohn des kappadokischen Statthalters zu erkennen, der im J. 114, wohl als Militärtribun, unter dem Befehl seines Vaters in Kappadokien diente (Dio a. a. O.). Dagegen könnte unser Homullus der Pontifex M. Iunius sein, dessen Kalator (und Freigelassener) M. Iunius Epaphroditus in den Kalatorenlisten der J. 101 und 102 genannt wird (CIL VI 31 034. 32 445), und mit noch größerer Wahrscheinlichkeit wird man im Hinblick auf die Vertrauensstellung, die I. anscheinend bei Traian einnahm, ihn für den Homullus halten dürfen, von dem die Historia Augusta eine freimütige Äußerung gegenüber diesem Kaiser berichtet (Alex. 65, 5: et id quidem ab Homullo [überliefert Homulio] ipsi Traiano dictum est, cum ille diceret Domitianum pessimum fuisse, amicos autem bonos habuisse; die folgenden Worte sind leider verderbt).
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