RE:Iuvenalia

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Von Nero eingesetzte Spiele
Band X,2 (1919) S. 13551356
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Iuvenalia, Spiele, die Nero im J. 59 zur Feier des Tages einsetzte, an dem er seinen Bart ablegte. Das berichtet ausdrücklich Dio, während Suet. Ner. 12 ihn aus diesem Anlaß einen gymnischen [1356] Agon in den Saepta abhalten läßt. Mit der Anlegung der Männertoga, die bei Nero schon im J. 51 erfolgt war, und mit dem 18. Oktober, dem Termin, wo Oktavian die Toga virilis angelegt hatte, hat das gar nichts zu tun. Die I. trugen privaten Charakter und fanden trans Tiberim in hortis statt, also wohl im Gaianum (s. d.). Plin. n. h. XXXVII 19. Tac. ann. XV 33. Neben anderen vornehmen Leuten (Suet. spricht von Consularen und alten Damen, und Dio nennt die 80jährige Aelia Catella), die unter dem Druck des Kaisers zur Empörung ihrer Standesgenossen dort auftraten, ließ sich auch Nero selbst als Citharaspieler hören; dem Thrasea machte er es zum Vorwurfe, daß er sich nicht mit genügendem Eifer beteiligt hatte (Tac. ann. XVI 21. Dio), andere, die aus Scham Masken tragen wollten, hinderte er daran (Dio). Es wurden griechische und lateinische Stücke, Mimen, Einzel- und Chorgesänge vorgeführt, auch ein Bazar war damit verbunden. Der Zuschnitt war so eigenartig, daß der Klatsch reiche Nahrung fand und Suet. Ner. 11 die I. neben ludi circenses, scaenici und gladiatorii als besondere Gattung aufführt. Später begegnen sie uns unter Domitian, der sie im Albanum feierte und dabei eine Tierhetze veranstaltete (Cass. Dio LXVII 14), und unter dem ersten Gordian, der in vielen italischen Städten per quadriduum ludos scaenicos et I. begehen ließ. Vit. Gord. 4. Cass. Dio LXI 19f. Tac. ann. XIV 15 (beide Berichte ziemlich übereinstimmend). hist. III 62.

Schon Caligula hatte die Saturnalien um einen Tag verlängert und ihn Iuvenalis genannt (Suet. 17). Vgl. darüber und über den Zusammenhang mit den Collegia iuventutis den Art. Iuvenes. Hild bei Daremberg-Saglio III 782.

[Kroll. ]