Metiadusa (Μητιάδουσα), Schwester [nach Stoll im Myth. Lex. II 2937 Mutter; aber s. u.] des Daidalos, Gemahlin des attischen Königs Kekrops. Phantastische Erklärungen des Namens bei Benseler Wörterb. gr. Eigenn. und bei Gruppe Gr. Myth. 1211; eine andere s. u. Nach Apollod. III 204-206 war sie Tochter des Eupalamos, Gattin des Kekrops, Mutter des Pandion, also, da dieser Vater des Aigeus war, Theseus’ Urgroßmutter. Nach Apollod. III 214. Hyg. fab. 39 war Daidalos Sohn des Eupalamos (anders Diod. IV 76); also waren M. und Daidalos
[1396] Geschwister. Außerdem haben wir Nachrichten über M. nur noch in Tzetzes’ Chiliaden. Dieser stimmt I 178; V 675 mit Apollod. überein, während er XI 884 M. als Gattin des Eupalamos und Mutter des Daidalos kennt. Aber das kommt nicht in Betracht, und Stoll, Toepffer Att. Geneal. 165. Robert o. Bd. IV S. 1994, 53 hätten davon nicht ausgehen sollen. Es ist nur ein Versehen des Tzetzes, der I 490 als Gattin des Eupalamos und Mutter des Daidalos Alkippe nennt; und an sich ist doch Apollodors Zeugnis vor das des Tzetzes zu stellen; so richtig Preller-Robert Gr. Myth.4 II 172. Robert deutet den Namen M. wie den der als Mutter des Daidalos genannten Iphinoe und Phrasimede ,auf die Verstandestätigkeit des Kunsthandwerkers‘. Mag das richtig sein, so bedarf doch wohl die auffällige Namensform noch näherer Begründung. Was Gruppe über M. ,in Legenden zur Begründung altboiotischer Zauberriten‘ und über Beziehung der M. zu Athena vermutet, ist völlig unbelegbar und unbeweisbar.