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Piso ist das erbliche Cognomen der Hauptlinie des Calpurnischen Geschlechts, die vom Hannibalischen Kriege bis zum Vierkaiserjahr 69 n. Chr. trotz plebeischen Ursprungs immer mehr in die vorderste Reihe des hohen Adels und dicht an den Kaiserthron rückte (o. Bd. III S. 1374ff.), so daß es gar nicht unrichtig ist, wenn ein später Autor im Hinblick auf die erste Ehe der Tullia (ebd. S. 1391, 10ff.) von illa Pisonum familia
spricht, cui se Ciceronobilitandi causa sociaverat (Hist. Aug. Tyr. trig. 21, 1). Der Verbindung mit ihnen dankt wahrscheinlich auch seinen Namen der tapfere aquitanische Fürst P., dessen Großvater den Königstitel geführt und zu den ‚Freunden des römischen Volkes‘ gehört hatte, und der selbst mit seinem Bruder auf römischer Seite 699: 55 im Reitergefecht gegen die Usipeter und Tenkterer den Heldentod fand (Caes. bell. Gall. IV 12, 3–6); der Großvater wird von dem Consul 642 = 112 L. Piso, der Familienverbindungen in Gallien hatte und dort auch gefallen ist (ebd. S. 1387. 3ff. 17ff.). die Anerkennung durch Rom erlangt und zum Dank dessen römischen Namen angenommen oder seinem Sohn (und Enkel) verliehen haben. Dagegen ist ein P. als Führer der Umbrer bei Cannae 538 = 216 poetische Erfindung (Sil. Ital. VIII 463-467 vgl. X 250–259. 403: hic Galba, hic Piso ... deflentur, wohl Zusammenstellung mit Anspielung auf den 15. Jan. 69 n. Chr.). Ein Bankier P. wird in Ciceros Briefen an Atticus im Frühjahr 709 = 45
[1801] öfter genannt (XII 5 a. XIII 2, 1. 4, 2. 6, 2. 11, 2. 12, 4. 16, 2. 33, 2); sein Gentilname ist unbekannt. In der Kaiserzeit begegnet das Cognomen P. bei verschiedenen Geschlechtern und Familien. Gegen seine bekannte Ableitung a pisendo (Plin. n. h. XVIII 10. Paneg. in Pis. 16f.) s. Ernst Fraenkel o. Bd. XVI S. 1653, 66ff.