RE:Sculponea

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Grober, hölzerner Schuh
Band II A,1 (1921) S. 909
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Sculponea, grober hölzerner Schuh, wahrscheinlich aus einem Stück Holz geschnitzt (Walde Etym. Wörterb. d. lat. Spr. 691) für Bauern und Sklaven (Cato r. r. 59. 135. Isid. XIX 34, 13. Corp. gloss. lat. V 617, 21. 187, 13). Daher wird Triptolemos als Erfinder des Landbaues von Varro bei Non. 164, 20 sculponeatus genannt. Ähnlich wie die solea wurde die s. auch zum Schlagen gebraucht (Plaut. Cas. 495. Naev. bei Fulgent. serm. ant. 21 Helm.). Zur Zeit des Fulgentius muß der Ausdruck s. nicht mehr geläufig gewesen sein, da er ihn mit caestus verwechselt. Die s. entsprechen den κρούπαλα (Soph. frg. 43 Dind.), κρούπανα, κρούπετα (Poll. VII 87), κρούπεζαι (Eustath. 867, 29), κρουπέζια (Poll. X 153) der Böoter, die deswegen κρουπεζοφόροι genannt werden (Kratin. bei Poll. VII 87). Man trat damit die Ölbeeren aus. Das κρουπέζιον, womit der Flötenspieler den Takt gab, war entweder ursprünglich ein Holzschuh oder wurde wegen seiner Ähnlichkeit mit einem Holzschuh so genannt (vgl. o. Bd. ΙΙΙ S. 114. II 2407, 60. Daremberg-Saglio IV 2, 1106 scabellum).

[Hug.]