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33) Seleukos, Emesener (Suid. s. Σέλευκος); doch muß er auch in Kilikien und der Euphratensis Grundbesitzer gewesen sein, da Libanios (epist. 540. 591. 608) ihn den Statthaltern dieser Provinzen wiederholt empfiehlt und ihn davor zu bewahren sucht, daß ihm dort Decurionenpflichten auferlegt werden. Seine Tochter stammte von dem Ablabius ab, der unter Constantin dem Großen lange Jahre hindurch Reichspraefect gewesen war, (Pallad. hist. Laus. 144 = Migne G. 34, 1244; s. o. Bd. I S. 103), ob väterlicher- oder mütterlicherseits, ist nicht überliefert. In Bithynien war er mit Iulian zusammen, ehe dieser Caesar wurde (Liban. epist. 13), und machte gleichzeitig wohl auch die Bekanntschaft des Aristainetos und Hermogenes (Liban. or. I 116, s. o. Bd. VIII S. 864, 33). In Antiocheia heiratete er um 360 Alexandra (Liban. epist 1073. 608. 645), die Schwester des Kalliopios (Liban. epist 540. 591), die sich mit Literatur beschäftigte, von Libanios Briefe empfing (epist. 645. 681) und in den gebildeten Kreisen eines hohen Ansehens genoß (Liban. epist 645. 1138). Im J. 361 gebar sie ihm eine Tochter (Liban. epist 590. 645. 680. 712. 1073), die Olympias, die
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nicht vor dem J. 386 den Nebridius heiratete (Pallad. hist. Laus. 144; dial. 16 = Migne G. 34, 1244. 47, 56. 60). Das Heidentum des S. (Liban. epist. 609. 680) und seine alte Bekanntschaft mit Iulian veranlaßten diesen, ihm im J. 362 ein Amt zu verleihen (Liban. epist. 645. 680), mit dem der Comestitel verbunden war (Pallad. hist. Laus. 144). Doch legte er es bald nieder, um das Oberpriestertum einer Provinz zu übernehmen (Liban. epist. 680), wahrscheinlich von Kilikien, da er mit dem dortigen Statthalter Celsus in engster Verbindung erscheint (Liban. epist. 681; s. o. Bd. III S. 1884, 1). Im J. 363 begleitete et Iulian in den Perserkrieg (Liban. epist. 712. 1078. 1138). Ende 364 wurde er mit einer schweren Geldstrafe belegt (Liban. epist. 1073), bald darauf nach Pontus verbannt und ihm der Aufenthalt in allen Städten untersagt. Libanios suchte ihn zu veranlassen, daß er seine erzwungene Muße benutze, um Iulians Perserkrieg zu beschreiben (epist. 1078). Dies scheint er dann auch getan zu haben; denn Suidas (s. Σέλευκος) kennt von ihm außer Ἀσπαλιευτικὰ δι’ ἐπῶν βιβλία δ’ und Εἰς τοὺς λυρικοὺς ὑπόμνημα auch Παρθικὰ δύο. Er starb noch vor der Verheiratung seiner Tochter (Pallad. dial. 16). An ihn gerichtet Liban epist. 345. 414. 609. 680. 1073. 1078; erwähnt epist. 312. Rivista di filolog. XVII (1889) 298. Vgl. Seleukos Nr. 43.