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Im Maimond wanden wir Kränze – o, Das war prächtiglich! –
Sie machten unterm Hagedorn zur Maienkön’gin mich;
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Und wir tanzten unterm Maibaum und auf dem Wiesenland,Bis über den Giebeldächern der goldne Wagen stand.
Kein Blümchen auf den Höhen nun! das Fenster starrt von Eis –
O lebt’ ich nur, bis wieder blüht Schneeglöckchen, zart und weiß,
Bis die Sonne hoch vom Himmel aufthauet See und Fluss …
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Ein Blümchen schaut’ ich so gerne, bevor ich sterben muss.
Auf der luft’gen Ulme wird ihr Nest die Krähe baun,
Und der Regenpfeifer flöten auf dem Brachland, öd und braun,
Und wiederkehrt die Schwalbe mit Frühlingsmelodein –
Doch ich lieg’ unterm Rasen dann modernd und allein.
Empfohlene Zitierweise:
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/200&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/200&oldid=- (Version vom 1.8.2018)