Es ward der stillen Erde hier vermählt
Kein Mann von Eisen und mit blut’ger Hand,
Der herrisch ausgetobt an Stadt und Land
Nein, Eine, deren Bau von zarterm Stoff gewebt,
An Blick und Seele mild,
Ein sanftes Frauenbild,
Das vor des Tadels Odem scheu gebebt.
Wie Blumen stehn im Lenz an sonn’gem Ort;
Doch bei dem Leiden Andrer trieb ein Hauch
Von schönrer Trauer schnell das Lächeln fort.
Glaubt nicht, dass, wenn die Hand, die hier zerfällt,
Dass bei dem Wink ein Heer dem Grund entsprang,
Wie Wolk’ an Wolk’ am Regenhimmel schwillt,
Dass Knab’ und Greis in Schlachtkolonnen drang –
Ein Mahl, dran seine Lust der Geier stillt!
Sie ausgekämpft, nicht so erlangt den Sieg.
Allein hat sie die Schlacht,
Allein ihr Werk vollbracht,
Nach andrer Hoffnung niemals ausgespäht,
Adolf Strodtmann: Lieder- und Balladenbuch amerikanischer und englischer Dichter der Gegenwart. Hoffmann & Campe, Hamburg 1862, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lieder_und_Balladenbuch-Strodtmann-1862.djvu/72&oldid=- (Version vom 1.8.2018)