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König von Sachsen,

geboren am 12. December 1801, der dritte Sohn des Prinzen Maximilian, Herzogs zu Sachsen, vermählt am 21. November 1822 mit Königin Amalie, geb. Prinzessin von Bayern, trat nach dem Tode Seines Bruders Friedrich August II. am 9. August 1854 die Regierung an, beging unter freudigster Theilnahme Seines Volkes und aller deutschen Fürsten am 21. November 1872 Sein goldenes Ehejubiläum und starb zu Pillnitz am 29. October 1873. – Sein ganzes prüfungsreiches Leben fiel in die für Fürsten und Völker denkwürdigste Zeit dieses Jahrhunderts.


Dante Alighieri’s[1] göttliche Komödie. Metrisch übertragen und mit kritischen und historischen Erläuterungen versehen von Philalethes. (Pseudonym.) Leipzig, Teubner. Die ersten zehn Gesänge erschienen 1828; vollständig mit dem 3. Bande (Paradies) erschien das Werk 1849; in neuer Ausgabe 1865 in 3 Bdn. in Lex.-Octav und 1868 in 3 Bdn. in gr. Octav.

Sein handschriftlicher Nachlaß weist auf:

Widmungsgedicht an Seinen Sohn (jetzt König Albert, Majestät) bei Uebergabe eines Exemplars der Divina Comoedia.

Rede bei der Uebergabe des Leipziger Augusteums an die Universität am 3. August 1836

Ueber vergleichende Sprachkunde und die enge Verbindung der indogermanischen Sprachen unter einander. 1842.

Gedichte, als: Natur und Ideal. – Gebet eines Greises. – Die vier Stufenalter. – Widmung der Dante-Ausgabe von Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. – Sanssouci und Charlottenhof.

(Sämmtlich abgedruckt in der Schrift des Herrn Hofrath Dr. Petzholdt[2]: Characteristik des Königs Johann von Sachsen.)

Gedicht, auf die Geburt des Prinzen Albert von Sachsen, am 23. April 1828. Antwort des erlauchten Vaters auf eine dichterische Beglückwünschung C. Försters. (Hamburg. Literarische Blätter.) In R. v. Meerheimb’s[3] Fürstenwelt, Dresden, 1873, abgedruckt.

Außerdem: Eine tragische Oper: Rosamunde. Eine Oper: König Saul in Isreael. Ein Trauerspiel: Pertinax. (Fragment. Es liegt demselben die Bekehrungsgeschichte Justin des Märtyrers zum Grunde.) Schilderung des Verfalls der römischen Monarchie.


Ueber König Johann sind als Fürst und Gelehrten in den Königlichen Akademieen der Wissenschaften zu Leipzig und München Gedächtnißreden gehalten worden, in ersterer von dem Herrn Staatsminister a. D. v. Falkenstein, Excell., und in letzterer von dem Vorstand der Akademie J. v. Döllinger; beide Reden, ausgezeichnet durch Tiefe und Wahrheit, sind gedruckt erschienen.

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite IX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/009&oldid=- (Version vom 14.8.2016)