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Topographia Palatinatus Rheni: Moßbach

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Topographia Germaniae
Moßbach (heute: Mosbach)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 63.
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Moßbach.

Das Ampt Moßbach ligt am Neckarstrom / und Gebürg / darbey / von der Reichs Stadt Wimpfen an / so hart an dieses Ampt stosset / und ein und eine halbe Meile von Moßbach / den Neckar herab / biß nach Heydelberg / zu beyden Seiten / viel Römisch- und Teutsche Antiquiteten seyn; so vor Zeiten Vestungen / Schlösser / und Schantzen gewesen.

Es ist Moßbach ein feine wolgebaute und Chur-Pfältzische Stadt / an einem fruchtbaren Ort gelegen / die wegen der Messer / und Degenklingen / so der Enden zugericht / und sehr sauber eingefast werden / berühmbt vor diesem gewest ist. Man macht auch da wöllen Tuch; hat Weid / Geträid / und einen ziemlichen Weinwachs; auch ein Fürstlich Schloß / da vor der Zeit Pfaltzgraf Otho / zugenant Mosbacensis, gewohnet / dessen Gemahlin / so Anno ein tausend vier hundert vierzig und vier gestorben / in der Hauptkirch allhie begraben ligt. Nicolaus Cisnerus, weyland Professor Iuris zu Heydelberg / und hernach Besitzer deß Cammergerichts / war von hier bürtig. Münsterus sagt / es seye diese Stadt eine Pfandtschafft von dem Reich / sampt ihrer Zuhörd / am Neckar gelegen.

Ward Anno ein tausend sechs hundert vierzig und sieben / im Sommer / durch den Käyserlichen Generaln von Böningshausen / eingenommen. Anno ein tausend sechs hundert vierzig und acht / nahmen diesen Ort die Frantzosen ein. Es hat aber / noch in diesem Jahr / den letzten Octobris / morgens frühe / eine Partey / auß den Guarnisonen zu Franckenthal / Manheim / und Heydelberg / dieses Städtlein überstiegen / und haben sich die Frantzosen in dem Schloß auch ergeben.