Topographia Alsatiae: Maursmünster

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Topographia Germaniae
Maursmünster (heute: Marmoutier)
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Matzenheim
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643/44, S. 33–34.
s. a. Morßmünster
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Maursmünster.

Städtlein und Abtey / ungefährlich ein halbe Meil von Elsaß-Zabern / und vier Meilen von Straßburg / im Undern-Elsaß / gegen dem Vosagischen Gebürg / gelegen; so von Theils unrecht Morßmünster genandt wird. S. Leobardus hat erstlich für sich / und seine Schüler / allhie ein Bett-Hauß erbauet / daher ihn Theils für den ersten Abt dieses Klosters / so König Gildebertus auß Franckreich confirmiert. habe / setzen. Hernach ümb das Jahr Christi 724. ungefähr / ist Maurus allda Abt gewesen / von deme das Kloster den Namen bekommen hat. In der Straßburger Chronick stehet / daß Anno 1471. Hertzog Friderichs Pfaltz-Graffen / und deß Hertzogen von Lothringen Hauptleute / für Morß-Münster / und Geroltzeck in Wassicheim / wegen ergangener Rauberey / gezogen / und das Schloß Geroltzeck (so nicht weit darvon gelegen / reissen / und Morß Münster Thürne und Mauren brechen / die Gemeine bey ihrer Herrlichkeit der Hoffestadt / und die Bürger bey ihren Häusern und Güttern hätten bleiben lassen. Es hat aber dieses Städtlein / und die Marck / folgends ihre besondere Herrschafften / so man die Marck-Herren genennet / deren ein jeder seinen besonderen Amptmann in dem Städtlein wohnend / gehabt / welche die hohe Obrigkeit / und der Abt deß Klosters im Städtlein nichts zugebieten. Und seyn die Marck-Herren / der Hertzog von Lothringen / der Graff zu Hanau / wegen Ochsenstein / die Herren von Rapoltstein / und die Edlen von Wangen / als Erben und Innhaber der Herrschafft Geroltzeck am Wasichin gewesen; wiewol dieser Kriegs-Zeit alles in Confusion ist / und dorten herümb jetzt die Frantzosen herrschen: Wiewol im Augusto Anno 1641. auß Straßburg geschrieben worden / daß solches Städtlein jetzt denen Edlen von Landsberg gehörig seye. Offtgedachter Hertzog sagt / daß die Herren von Geroltzeck am Wasichin / oder Waßgäu / (welches alte Schloß Anno 1471. Hertzog Friederich Pfaltz-Graff / und der Hertzog von Lothringen / als Vormünder Chur-Fürst Philipsen / Pfaltz-Graffens; und Anno 1486. jetzt gedachter Chur-Fürst Philippus wiederümb und dann auch Käyser Maximilianus I. im Pfältzischen Krieg / eingenommen /) denen von hohen Geroltzeck in der Ortenau / so Weyland Stände deß Schwäbischen Cräisses waren / verwand gewest seyen. Nunmehr ist das gantze Geroltzeckische Uralte Geschlecht / diß / und Jenseits Rheins / oder / in Schwaben / und Elsaß / gantz abgestorben. Besiehe Crusium in der Schwäbischen Chronick part. 1. Annal. lib. 1. cap. 1. und Hertzog in der Elsasser Chronick lib. 3. cap. 13. Obgedachten Abbt Mauro, dessen daselbst gedacht wird / haben folgende [34] succedirt, als / Celsus, under welchem Anno 828. das Kloster / sampt der Liberey verbronnen. Landelochus, Cloduarius. Reichwinus. Adelo. Meinradus. Anshelmus. Conradus. Wernherus. Garnerius. Otto. Rudolphus. Gotfridus. Johannes. Conradus. Bernhardus. Johannes. Walrafus, Frey-Herr von Gerotzeck am Wasichin / der Anno 1378. gestorben / und im Münster allhie begraben worden. Johannes. Oswaldus. Arnoldus. Johannes. Conradus. Casparus. Adamus. Reinhardus. Knobloch von Straßburg. Theodoricus von Kürneck / Anno 1517. gestorben. Henricus von Witten. Franciscus von Laesur. Casparus Riegger von Dillingen. Johannes. Georgius Hützlin. Gisbertus Agricola. Jacobus Schreyer / der 36. Abbt allhie / Anno 1588. erwöhlet. Die übrigen gehen mir ab. Es gehört zu dieser Abbtey die Probstey Singelsperg / oder / wie Hertzog Sie anderswo nennet / Singelspring / oder S. Quirini, die der Abbt Reichwinus von Maursmünster Anno 115. gestifftet hat;