Topographia Alsatiae: Seckingen
Diese ist auch eine auß den vier Oesterreichischen Wald- oder Rhein-Städten / ob Basel gelegen / so Stumpsius noch zur Rauracer Landschafft referiert, und daß sie under den gedachten Vieren die kleineste seye / saget; aber Urstisius, in der Baseler Chronick / Sie / weil sie nicht mehr im Baseler Bischthumb gelegen / davon außschliesset. Gemeldter Stumpsius schreibet / daß bey achttausend Schritt under Lauffenberg / auff der Rechten Seiten am Rhein / S. Friedlins Insul / und darinn diese Stadt und Kloster Seckingen lige; und mehrertheils Zeit mit dem Rhein ümbzogen werde; die ihren Namen von den Sequanis, einem alten Volck / und nicht von dem Sack / den sie im Wappen führet / haben. S. Fridelinus, deß Königs in Schotten / und Irrland Sohn / solle das Freye Nonnen-Kloster allhie ümbs Jahr Christi 495. oder 500. gestifftet haben; darinn er auch / wie ingleichem Urso von Glaris, den er S. Fridelin von den Todten aufferwecket / und für das Gericht zu Ranckweil / ümb Kundschafft / oder Zeugnüß wegen; gebracht haben / und darauff Anno 514. gestorben seyn solle / begraben ligt. Es hat besagtes Kloster ein Gefürste Aebtißin / und Frey-Frauen auff die Form / als wie die Abtey zu Zürich / von der die Ertz-Hertzogen von Oesterreich die Stadt Seckingen zu Lehen tragen / und der Abtey Kasten-Vögte seyn. Es hat aber solche Stadt / oder Städtlein / neben ihrer Hohen-Herrschafft von Oesterreich / auch Schultheissen / und Raht / so in Bürgerlichen Sachen regieren. Ist sonsten ein guter und wolverwahrter Orth; der Anno 1272. biß auff drey Häuser abgebrandt worden. Anno 1634. den 28. Martii, hat er sich an die Schweden / und Anno 1638. im Januario, an Hertzog Bernharden von Sachsen ergeben; Anno 1639. gegen dem Ende deß Julii, eroberte solche der Chur-Bäyerische General Gleen. auff der Rechten Seiten / under Seckingen / am Rhein / ligt Under-Werr / Schwirstadt / darnach Bürcken / ein Teutsch-Hauß / darneben der Fleck Karßow ligt / da schlechter Wein wächst. Bey Bürcken / im Rhein hinab / biß under die Brücken zu Rheinfelden / erzeiget sich der dritte Catharrackt / das ist Lauffen / oder Strudel deß Rheins / wird genandt im Hellhacken / da hat der Rhein viel Felsen / darüber das Wasser auff und nider rumpelt / und den Schiffen sorglich ist. Doch hat der Rhein in Mitten / zwischen allen Felsen / einen schmalen Furth / und Tieffe / den Schiffleuten bekandt / dardurch sie auch mit geladenen Schiffen fahren. Aber under Rheinfelden hin ist der Rhein still / und gut zu schiffen / und hat keinen solchen Fall mehr. Stumpsius in der Elsasser-Würstisen in der Baseler Chronicken / D. Martinus Magerus á Schönberg / de Advocatia armata cap. 9. num. 675. fol. 400. J. J. Grasserius in Itinerar. Historic. Polit. pagin. 67. seqq. Chron. Colmar. et Relationes.
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