Topographia Bavariae: Passaw

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Passaw (heute: Passau)
<<<Vorheriger
Oetting
Nächster>>>
Pfaffenhofen
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main Merian 1644, S. 62–66.
Passau in Wikisource
Passau in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[62]
Passaw / Passavia, Patavia.

Woher dieser alten / Bischofflichen / vnd berühmbten in Vindelica, vnd an der Thonaw gelegenen Statt Namen komme / seyn die Gelehrte nicht einerley Meynung / in deme Theils darfür halten / daß solcher von zweyen Teutschen Wörtlein / Paß vnnd Aw / entsprungen / deren das erste eine Vberfuhrt / das ander ein Insul bedeutet; weilen allhie 3. Wasser / als die Thonaw / der Inn / vnd die Iltz / oder Ilß / zusammen kommen / nach dem sie 3. vnterschiedliche Stätte / nämblich Passaw / Inn- vnnd Iltzstatt / beloffen haben: vber deren zwey / als die Thonaw / vnd den Inn / zwo hültzerne Brücken gehen: Vnd will Megiserus im 3. Buch seiner Kärndterischen Chronick / am 54. Capitel / daß Passaw solchen Nahmen / zun Zeiten Käyers Philippi Arabis, bekommen habe. Andere aber (als der Scholiastes Eugippij ad cap. 19. etc.) wollen den Nahmen von dem Lager der Niederländer / so daselbst gewesen / herführen; daher auch in der Notitia Provinciarum Imperii Romani, stehet / Tribunus Cohortis Novae Batavorum, Batavis, darauß die Teutschen erstlich Battaw / vnd darnach Passaw / mögen gemacht haben. So viel aber gemeldte Innstatt / so gegen vber in dem Norico lieget / vnnd von Passaw durch den Inn / als der Gräntze deß Norici vnd Vindeliciae, vnterscheyden wird / anbelangt / so solle sie älter / als Passaw / seyn / vnnd vor Zeiten Bojodorum geheissen haben / als daselbsten die Boij. oder Bojer / vbergesetzt haben; wie G. Braun / Cluverius vnd [63] Bertius, schreiben; vnd wissend ist / daß die alten Celten einen Furth Magnum, vnd Durum, genandt haben. Vnd solcher der Bojer Zug solle zun Zeiten Julij Caesaris geschehen seyn / als die Norici diese Bojos, der jetzigen Bäyern VorEltern (die damals in Böheimb / vnd in der Nachbarschafft gewohnet) offt vberfallen gehabt / vnnd also ihnen zu diesem Zug vnd Raach / Vrsach gegeben hatten; wie besagter Cluverius, in seinem Tractat von Norico, wider M. Velserum, so einer andern Meynung ist / schreibet. Andreas Brunner hält lib. 1. Annal. Boicor. p. 110. darfür / daß solches viel zeitlicher / nemblich damaln / als die Boij in Asien gezogen / geschehen seye; vnd ist er von obgemeldtem der Bojer Zug / zun Zeiten Julij Caesaris, im 4. Buch / am 420. Blat / auch zu lesen. Gedachter Fluß Inn fällt vnderhalb der Statt mit solcher Schnelle vnd Vngestümb in die Thonaw / daß er noch weit hinten hinein seinen Lauff behält / vnnd sich mit dem Thonaw Wasser nicht vermenget / wie solches augenscheinlich auß der Farb beeder Wasser zu ersehen. Er wird von den Scribenten Henus, Hinus, Oenus; vom Tactio, Ptolemaeo, vnd Antonio aber / AEnus genandt. Sein Anfang ist im Engadin bey Sils / auß einem See. In dem dritten Wasser allhie / nemblich der Iltz / so ausser deß Böhmischen Walds / bey den Nariscis entspringet / vnd anfangs Ochar /hernach Ilistus, vnnd Ilisus, genandt wird / vnd von Mitternacht stracks gegen Mittag laufft / auch sein schwartze Farb auf der Mitternächtischen Seiten in der Thonaw lang vnd fern behält / solle man Perlen finden. Es hat zu Passaw / wiewol mir Vnterschied / eine Niederlag / da alle Oesterreicher Wein / so zu verkauffen seyn / etliche Tag offentlich feyl gebotten / vnd nicht eher / biß sie der Niederlag ein Genügen getahn / fürter auffwarts verführet werden dörffen. Vnd liget die Statt / wegen der waldächtigen Berge; gantz nach der Länge / vom Abend gegen Morgen / auff die 1100. Schritt / vnd ist mit Flüssen / Bergen / vnd Wälden / als einer natürlichen Mawer / allenthalben beschlossen; auch ihrem H. Bischoff / mit aller Obrigkeit / ohnmittelbar vnterworffen. Es ist allda insonderheit S. Stephans deß Ersten Märtyrers / als die Bischoffliche HauptKirch / oder der Thomb zu sehen / so Plutraud / oder Plectrudis, Hertzog Greinholds / oder Grimoaldi, in Campanien / vnnd Bäyern / der zu Passaw Hof hielte / Tochter / vnd Pipini Heristalli,, deß Pfaltzgrafen der Cron Franckreich Gemahlin / mit besagtem ihrem Vatter / gebawet hat / wie Aventinus libro 3. folio 273. b. vnd andere / sagen: Wiewol Brunnerus part. 1. Annal. pag. 592. schreibet / wann diese Plutraud solte Bäyrischen Geblüts gewesen seyn / daß sie vielmehr für Hertzogs Hugiberti Tochter zu halten were; vnd daher deß Alters halber / auch sonsten diese Stifftung noch vngewiß seye. Bischoff Vrbanus von Trenbach / (welches Bäyrisches alt Adeliches Geschlecht nunmehr abgestorben /) hat diese Kirchen mit stattlichen Gebäwen gezieret / daß sie / wegen der schönen marmolsteinern Werck vnnd Grabschrifften / wie auch deß Thurns daran / wol zu sehen ist. Es ligt darinn S. Valentinus der Bischoff / welcher vor Zeiten wider die Arianer allhie vergebens gelehrt hat / vnd ihnen endlich weichen müssen; aber mit der Zeit / nach seinem Tode / auß Tyrol vom Hertzog Thessel in Bäyern hieher gebracht worden ist. Es ist dabey deß Bischoffs / vnd auch deß Capituls Hoff; welche / vnnd andere Gebäw mehr / in der Statt / gedachter Bischoff / auß engen vnd schlechten / zu weiten / herrlich: vnd ansehenlichen Wohnungen gemacht / vnd sonderlich die besagte Bischoffliche Residentz / mit einem schönen hohen Thurn / darauß / als gleichsamb einer Wart / gantz Passaw / vnnd die andere beede Stätte / gesehen werden können / vermehret / vnd mit einer von allerhand Büchern angefüllten Bibliothec gezieret hat. Es seyn auch andere Kirchen zu Passaw / als S. Paul / S. Michael / vnd deß Heil. Creutzes / oder das Adeliche FrawenCloster Niedernburg / so Hertzog Vtel in Bäyern / neben der Thonaw / vmbs Jahr 739. Erbawet hat / vnnd darinn Käysers Henrici II. Schwester / vnnd Königs Stephani in Vngarn Gemahlin / Gisela, begraben ligt. Käyser Friedericus I. hat S. Marien / oder deß Heil. Creutzes Abbtey / oder vorgedachtes Niedernburg / an das Bisthumb allhie / vnd S. Stephano / dergestalt gegeben / daß der Bischoff / vnd seine Nachfolger / [64] ihme / vnnd seinen Nachfolgern / alle Jahr 40. Pfundt Regenspurger Müntz / in den Königl. Fiscum, von solcher Abbtey bezahlen solten. Es nahm aber der Käyser von solcher Schanckung auß die Casten Vogtey / deren Belehnung er ime / vnd seinen Successoribus, Königen / vnd Käysern / mit aller Vollkommenheit vorbehielt / wie der Autor deß Discurs von den ReichsVogteyen / auß Hundij Additionatore (in tom. 2. fol. 371. seq) am 44. Blat schreibet. Daher sonders Zweiffels / Theils den Vnterscheyd zwischen dem Bisthumb / vnd der Abbtey / vor diesem werden gemacht haben. Es hat auch zu Passaw ein Jesuiter Collegium vnd ausserhalb der Statt / gegen Abend / S. Niclas Closter / der ChorHerren S. Augustini Ordens / (von welchem tom. 2. Metrop. Salisb. fol. 530. seqq. weitläufftig zu lesen) vnd gegen Mittag / in der Instatt S. Getrauds Kirchen. Auff S. Georgen Berg ist das veste Schloß / das Oberhauß genandt / Anno 1219. zu bawen angefangen / vnnd darunder obgedachte Iltzstatt / so durch die Iltz von dem Vnderhauß / oder gar altem Schloß / so beede auch deß Bischoffs seyn / vnderschieden wird. Es schreibet Avent. lib. 2. fol. 257. b daß im Jahr Christi 477. Passaw von der Schwaben König in Böhmen / dem Haimond erobert / was sich zur Wehr gestellt / erwürgt / die Statt geplündert / zerrissen / vnd außgebrandt / auch das Volck / so nicht vmbkommen / gefangen / vnnd hinweg geführet worden. Andere nennen besagten König Chunimund der Thüringer; Brunner, Chunimund der Schwaben; Theils / Hunimund der Allemannier. S. Severinus, der An. 481. oder 82. gestorben / hat das Volck hinweg zu ziehen ermahnt / welches aber / wider sein Vermahnung / da geblieben; wie beym Eugippio, so sein Leben beschrieben / zu lesen. Als Käyser Friederich der Erste in Asien gezogen / solle Passaw von etlichen Bäyrischen Herren mit Fewer vnd Schwerdt seyn verwüstet worden. Zun Zeiten Käyser Friederichs deß Andern / haben die Böhmen Passaw eingenommen. Vnd schreibt gedachter Avent. l. 7. fol. 376. daß Albrecht Beham / Dechant zu Passaw / deß Papsts Legat wider besagten Käyser Friderichen den Andern / vom Hertzog Otten auß Bäyern gejagt / hieher geflohen seye: Aber der Hertzog seye für Passaw kommen / habe die Statt gewonnen / vnnd den besagten Albrechten jämmerlich erwürgen lassen. Etliche sagen / man habe ihn geschunden / darumb führen noch die von Passaw einen geschundenen Wolff; vnd zeige man noch allda einen Stein / den man den Blutstein heisse / darauff er geschunden / oder zu Stücken gehawen worden seyn solle. Besihe von disem Alberto Bohemo den Christophor. Gewoldum, in Addit. zum Hundio, fol. 384. welcher sagt / daß er von den Passawern gefangen vnd geschunden worden seye. Gedachter Hundius schreibet in seiner Metropoli. f. 314. daß Anno 1231. ein Thombherr zu Passaw / Eberhard von Jahenstorff / sonst Jansdorff / oder Lanstorff / von den Bürgern allhie (al. von deß Bischoffs Hoffgesinde) vmbgebracht vnd geschunden worden seye; den etliche vnter die Märtyrer zehlen. Er meldet aber auch am 316. Blat / auß den Passawischen JahrBüchern / daß gedachten Albrechten die von Passaw gefangen / vnnd geschunden haben / nach dem er viel Vnglücks angestifftet hatte. Besihe aber von gemeltem von Jachenstorff / oder Lanstorff Brunnerum libro 14. Annal. p. 691. vnd von Alberto, zu genandt Böheim / von 704. biß vff 735. Wie auch das 745. 751. 755. vnd 759. Blat vnd ist die Sach noch zweiffelhafft. Vmbs Jar 1266. Hat Hertzog Heinrich in Bäyern diese Statt / so es mit dem König in Böheimb hielte / durch Verrätherey / bey der Nacht erobert / vnd derselben grösten Theil mit Fewer angesteckt / das vbrige ist von den Soldaten außgeplündert worden. Bischoff Bernhard / der Anno 1314. gestorben / hat mit der Statt gekriegt; wie Anno 1367. Bischoff Albrecht / ein gebohrner Freyherr von Winckel auß Oesterreich. Anno 1517. seyn allhie dreyhundert Häuser / vnnd fast der gantze newe Marckt / mit vielen Leuthen vnnd Viehe / verbrunnen. Anno 1552. ist in dieser Statt der ReligionsFried / zwischen Käyser Carle dem Fünfften / vnd Churfürst Moritzen zu Sachsen / durch Vnderhandlung König Ferdinands / auffgerichtet worden / der daher der Passawische Vertrag genandt wirdt.

[T26]

[65] Was das Bistumb allhie anbelangt / so gränzet solches mit Bäyern / dem Ertzstifft OberOesterreich vnd Böheim. Hat in Oesterreich viel Güter / vnd darunder die StattMautren; Item die schöne Märckt / Ebersperg an der Traun / vnnd Ambstätten. In dem Land Bäyern hat es / ausser Passaw / etc. sonsten keine andere Stätt / aber wol Märckt / Herrschaften vnd Schlösser. Es schreibet Oleas Schadaeus, in Sleidano continuato, part. 3. lib. 23. fol. 967. daß dieses Bistthumbs Jährliches Einkommen 80000. Cronen ertrage. Es ist solches Anfangs zu Ens in OberOesterreich / da die Ens vnnd Thonaw nahend zusammen kommen / gewesen / welche Statt damalen Lorch / oder Lauriacum, hiesse / wie in Beschreibung der Stätte in Oesterreich angezeiget wird. Es ist aber wegen der Vngarn öfftern Vberfall solches Bistthumbs Sitz auff Passaw gelegt / vnnd der erste Bischoff allhie zu Passaw / wie man darfür hält / (dann zuvor / ehe das Bistthumb von Lorch hieher gelegt worden / allhie / wie Gewoldus darfür hält / kein Bistthumb gewesen ist) Erchenfridus, aber gleichwol das zu Ens / oder Lorch / nit gar auffgehebt worden; wie dann vmbs Jahr Christi 616. da S. Ruprecht in seiner Reyß auff Lorch kommen / Philo ErtzBischoff zu Lorch / vnd gedachter Erchenfried / Bischoff zu Passaw / gewest seyn sollen: Wiewol auch von Theils hieran gezweiffelt wirdt / die besagten Erchenfried für einen Ertz Bischoff zu Lorch / vnnd Bischoffen zu Passaw zugleich halten. Folgendts findet man mehrere Richtigkeit / als besagten Philoni zu Lorch / vnnd Brunoni zu Passaw (der nach Philone zugleich auch Ertz Bischoff zu Lorch gewesen / vnnd Anno 698. gestorben) nur einer / nemblich Theodorus vnd diesem Vivilo, oder Vivilus succedirt; welcher / nach Zerstörung der Stätt Lorch / Anno 735. durch die Hunnen geschehen / allererst das Heyligthumb / die Priester / Mönch / vnnd Nonnen / von Lorch auff Passaw gebracht; deme ferners der Bischoff Sidonius, (so mit dem Heiligen Bonifacio, wegen der Heiligen Tauff / von einem vngelehrten Priester administrirt, gestritten hat) vnd andere hernach zu Passaw / vnnd vnter denselben Waldericus, Ertzbischof allhie / gefolgt haben; gegen dessen Lebens Endt das ErtzBistthumb auff Saltzburg transferirt worden; wiewol auch nachgehendts noch etliche Bischöffe allhie sich Ertzbischöffe geschrieben; Theils auch von Rom auß mit dem Ertzbischofflichen Kleyd / oder Pallio,, begabet worden seyn. Vnter solchen Bischoffen zu Passaw war Winechindus / Withingus / oder Wichindus / welchem Käyser Arnolph die Schanckung der Statt Passaw / von den Hertzogen in Bäyern Ottilone, vnd Tassilone, beschehen / Anno 899. bestättigt / vnd ihme noch mehrere Freyheiten geben hat. Auß seinen Nachkommen war Gerbardus, oder Gebhardus, so An. 945. gestorben / welcher zu Rom vom Papst zum ErtzBischoff zu Lorch wieder gemacht / vnd auch ein Vergleich zwischen ihme / vnd dem Ertzbischoff zu Saltzburg Heroldo, getroffen worden / davon Brunnerus part. 2. Annal. pag. 447. zu lesen. Pilegrinus. so Anno 991. gestorben / wird für den letzten ErtzBischoff zu Passaw gesetzt. Dann die folgende nur Bischöffe genandt werden; vnter welchen berühmbt seyn Altmannus, so Anno 1091. oder 92. gestorben: Conradus ein Marggraff von Oesterreich / welcher der Statt Passaw Anno 1164. die Freyheit / einen Jahrmarckt / von S. Jacobi an / 14. Tag lang zu halten / geben: Weickardus von Polheim / so Anno 1282. Albertus der Ander / ein Hertzog von Sachsen / so Anno 1342. gestorben: Godfried von Weiseneck / so Anno 1362. Todts fürworden / vnnd zu welches Zeiten Anno 1348. ein Erdbidem zu Passaw gewesen / vnnd Anno 1354. ein Theil der Statt / der newe Marckt genandt / abgebronnen ist: Johannes von Scherffenberg / so Anno 1387. Georgius Graff von Hohenlohe / so Anno 1424. gestorben; dessen Spruch / den er gemeinlich an die Wände zu schreiben gepflegt / gewesen: O Welt / O Welt; darunder einer einsmahls geschrieben / wie vbel verzehrest S. Stephans Geldt. Dann er stattlich gelebt / viel Schulden gemacht / vnnd vnterschiedliche Güter deß Stiffts verkaufft hat: Ernestus Hertzog in Bäyern An. 1517. erwöhlt; deme succedirt haben / 1. Wolfgangus Graff von Salm. 2. Wolffgang der Ander von Klosen. 3. Vrban [66] von Trenbach / von welchem oben / vnnd der ins gemein für den 70. Bischoff zu Lorch vnd Passaw gehalten wirdt. 4. Herr Leopoldus ErtzHertzog zu Oesterreich / der An. 1608. gedachtem Bischoff Urbano, wegen seines hohen Alters / erstlich zu einem Coadjutore zugeben worden / vnnd 5. Herr Leopoldus Wilhelmus, ErtzHertzog zu Oesterreich / dessen Hochfürstl. Durchl. solches Stifft noch verwaltet. Besiehe hievon zum Theil Marcum Velserum libr. 5. rerum. Boicarum; insonderheit aber Wiguleum Hund / in Metropoli Salisburgensi, tom. 1. folio 285. seqq. vnd was Christophorus Gewoldus darzu verzeichnet hat.

Es schreibet Raderus, volum. 1. Bavariae Sanctae, daß Käyser Heinrich der Ander / deß Heyligen Maximiliani, fast bey 20. Jahren gewesten Bischoffs zu Lorch / oder Ens / der vmbs Jahr 284. florirt hat / Cörper / hieher auff Passaw / von Ens / gebracht habe. Sonsten ligt im Dom allda S. Valentinus , der vmbs Jahr Christi 400. allhie / wider die Arianer / wiewol vergebens / gelehrt hat. Nach seinem Todt / ist er / entweder vom Bäyerischen Hertzog Thessel; oder von S. Corbiniano, auß Tyrol / hieher gebracht worden. Es ist dieses Stiffts Reichs Anschlag Monatlich 18. zu Roß / 78. zu Fuß / oder 528. fl. vnnd zum CammerGericht Jährlich 58. fl. 21. Kr. 3. Heller / wie ich gefunden / vorhin gewest; vnd vielleicht noch: Das alte CammerDeputat aber war / vor der gemeldten Erhöhung 35. fl.