Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Westernitz
Wird von theils auch eine Mährische Stadt / von andern nur ein Marcktflecken genant. Es ligen aber beyde / Ober- und Unter-Wisternitz / nahend der Teya / dem Schloß Maideburg / und der Neumühl; zu welchem Neumühl / der Wiedertäuffer Oberster Vorsteher / einer von Adel / ums Jahr 1628. gewohnet haben / und der Ort Fürstlich Liechtensteinisch gewesen seyn solle. Oberhalb / an dem besagten Fluß Teya / ligt der vornehme Ort Dirnholtz / etwan dem Freyherrn Friederich von Tieffenbach / wie man geschrieben / gehörig; welcher im Jahr 1619. hierum / mit dem Käiserlichen General / Graf Tampir / viel zu thun hatte. Die / so selbiger Zeit / hievon Lateinisch und Teutsch geschrieben / nennen den Ort / da / im selbigem Jahr / den 5. Augusti / neuen Calenders / das gewaltige Treffen / zwischen den Mährern / und ihme Tampir (der dabey gewaltig eingebüßet hat) vorgangen / Vistricum, und Wistrich / so man auff die Oerter / Fistritz bey Olmütz / und die 2. Bistritz bey Holeschou / und Ingerwits / ziehen könte. Weilen aber er Graf Tampir / in dieser Gegend / um Dirnholtz / Niklsburg / und Luntenburg / an den Oesterreichischen Gräntzen / sich damaln meistens sehen lassen / und in deß Sigismundi Latomi Herbst-Relation dieses [113] Jahrs / am 98. Blat / stehet / daß bey Wistrich (oder Weistrich) an einem Wasser / es an ein starck Treffen gangen / und weiln dem Tampir viel Volcks in der Enge daselbst geblieben / hab er sich zurück ins weite Feld / in die Ebne bey Tracht / begeben / etc. und aber solcher Flecken Tracht / gegen Wisternitz / oder Westernitz / über dem Wasser der Teya / ligt; so ist zu erachten / daß es eben dieses Wisternitz müsse gewesen seyn. Vor gedachtem Dirnholtz hat Tampir auch nichts außgerichtet: Aber hernach Anno 1620. den 3. Augusti / haben die Cosacken den Marckt überfallen / und in Brand gesteckt.