Topographia Palatinatus Rheni: Pfaltzburg

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Topographia Germaniae
Pfaltzburg (heute: Pfalzburg)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1645, S. 27–28.
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Pfaltzburg.

Dieser Ort ligt 5. Meilen von Straßburg auff der Landstrassen / gegen Nancy zu / und 1. Meilwegs von Elsaß Zabern / allda man / neben der Teutschen / allbereit die Lothringische / das ist / ein grobe / und verderbte Frantzösische Sprach redet. In einem geschriebenen Tractat von der Pfaltz stehet von diesem Ort also: Pfaltzburg hat auch zu der Zweybrückischen Veldentzischen Lini gehört / ist aber Lothringen umb etlich hunderttausend Guld. verkaufft / oder versetzt worden. Hinter Pfaltzburg liegen 2. Clöster / 1. Manns / und Jungfrau Closter / Lixheim / und Kraffthal / so der Universität zu Heydelberg zustehen. Und dieses auß gedachtem Tractat. Sonsten findet sich / daß allhie im Schloß noch An. 1582. Pfaltzgraf Görg Hannß Hof gehalten; hernach seye solcher Ort dem Hertzog von Lothringen mit dem Beding versetzt worden / daß er die Augspurgische Confession daselbst solte unvertrieben lassen. Es hat gleichwol der Hertzog Anno 1620. den Inwohnern / weilen man sie beschuldigt / als wären sie der Calvinischen Religion zugethan / einen Termin von 11. Monat geben / in welcher Zeit sie entweder Römisch Cathol. werden / oder ihre Güter verkauffen solten. Man hat vor diesem diesen Ort nur für einen schönen offnen Marcktflecken gehalten; aber jtzt wird er unter die Lothringische Städte gesetzt. Und sagt der Königlich Frantzösische Geographus Tassin, daß [28] die zwo Städte Lixim, oder Liksim, (wird eben obgedachtes Lixheim seyn) / und Phalsburg (denn die Frantzosen das Pf. nicht recht außsprechen) in dem Teutschen Lothringen / gegen Straßburg werts / eine nicht weit von der andern / gelegen / und unter eine Regierung gehörig seyen / welche der Hertzog von Lothringen vor etlichen Jahren habe bevestigen lassen; wie er dann deren Abbildung in 2. Kupffern setzet / auch hiebey gefügt seyn. Ein Frantzos schreibet von diesem Ort also: Pfaltzburg premiere place de la Lorraine de ce costè cy, et frontiere d’Allemagne; le lieu est fort agreable. Il y a un Chasteau, et porte titre de principauté, et est fortifié. Daß nemlich auff dieser Seiten / und Gräntze des Teutschlands / dieses der erste Ort in Lothringen / und gar anmuthig / so ein Schloß und Fürstenthumb Titul habe / und bevestiget seye.