Topographia Superioris Saxoniae: Camentz

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Topographia Germaniae
Camentz (heute: Kamenz)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 33.
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Camentz / Camitz.

Ist eine auß den sechs Stätten in Ober-Laußnitz / an der Schwartzen Elster / nahend Morgenstern[WS 1] / Königswart / vnd Wittichenau / gelegen; da herumb es viel Holtz hat. Der Nahm solle Wendisch seyn / vnnd von den Felsen / in welchen sie erbawt / herkommen; vnd vmbs Jahr 1255. nach ihrer Brunst / wider seyn erbawet worden. Man sagt / daß sie vor Zeiten eygene Herren gehabt / die in dem zerstörten Schloß auff dem Berge gewohnt haben. Anno 1319. kam diese Statt / mit Lobau / an Böheimb; wie Dresserus schreibet. Besiehe H. Reichart Streinen / Freyherren zu Schwartzenau / Bedencken vom Königreich Böheimb; daselbsten in den Lehenbrieff Keyser Ludwigs deß Vierten / in besagtem 1319. Jahr / König Johanni in Böheimb gegeben / diese Statt Kamitz genant; gleichwol hernach auch am 188. Blat gesagt wird / daß sie auch vorhin (ehe sie nemblich an Chur-Brandenburg kommen) Böhmisch gewest seye. Solle noch viel Wendische Leuthe herumb geben. Anno 1639. hatte Camentz Anstöß von den Schwedischen / vnd muste contribuiren: kam aber noch dieses Jahr wider in Chur-Sächsische Hände: ward gleichwol wider Schwedisch; Aber Anno 1640. sampt dem Lehnhauß / von den Keyserischen / so viel wir zwar in den Relationen / vnnd Verzeichnussen finden / eingenommen. Anno 1642. im Octobri / kamen die Schwedischen wider hieher / vnd schatzten die Statt / die viel eingeflehentes Gutt hatte / vmb zwey tausend Reichsthaler.

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Anmerkungen (Wikisource)

  1. Kloster Marienstern, siehe auch Beschreibung eingangs des Buches