Topographia Westphaliae: Lippspringk

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Topographia Germaniae
Lippspringk (heute: Bad Lippspringe)
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Lippstatt
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1647, S. 38.
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Lippspringk / Lippspring /

Von Theils Leibspring genannt / hat den Namen / weil in diesem Stättlein der Vrsprung deß fürnehmen Wassers / der Lippe / im Stifft Paderborn / vnd also in Westphalen / gelegen. Dieses Stättlein ligt eine Meil von Paderborn / stösset an die Gräntze der Graffschaft Lippe / vnd sonderlich / an die namhaffte Heyde / die Senne genannt / welche Heyde dem reysenden Mann sehr gefährlich / weiln dieselb vber zwo Meilen gantz vnbewohnlich / vnnd derohalben von den Strassenräubern gemeinlich vnsicher gemacht worden. Es gehöret dieses Stättlein eygentlich dem Thumb-Capitel / welche daselbst ein Schloß haben / neben welchem obgedachter Fluß / die Lippe / auß einem vnergründlichen Springbrunnen / ohngefehr sechs / oder acht Schritt in der Weite / entspringet / vnd alsbald etliche Mühlräder treibet.

In der Braunschweigischen Chronic stehet / am 10. Blat: Daß der Römer Niderlag / vnter Quintilio Varo, in der Graffschafft Lippe / nicht weit von dem alten / nunmehr verwüsteten Schloß Falckenberg / am Teutenberger Wald / da heut zu Tag noch ein eben Feld / das Windfeld / von der Teutschen Vberwindung also genennet / vorhanden / vnnd ein Bach fürüber laufft / die Rode Becke / so von dem vergossenen Römischen Blut den Namen gekriegt / gescheyen seye. Dieser Ort lige zwischen Lipspring / da die Lippe / vnnd dem Stapelager Berge / da die Emse ihren Vrsprung haben / fast mitteninn. Siehe oben Dethmold / vnd Duißburg. Also 1640. den 16. Octobris / hat es ein starckes Fechten / bey diesem Stättlein Lippspring / zwischen den Keyserischen / vnnd Schwedischen / abgeben; darüber die Schwedischen ziemlich eingebüßt haben.