Zum Inhalt springen

Windsheimische Mühl- und Beckerordnung aus dem XV Jahrhundert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Anonym
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Windsheimische Mühl- und Beckerordnung aus dem XV Jahrhundert
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 2, S. 95–98
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum: 1442
Erscheinungsdatum: 1791
Verlag: Raw
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Nürnberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


|
VII.
Windsheimische Mühl- und Beckerordnung aus dem XV Jahrhundert.

Hernach stet geschriben etlich verzeichnis des mülwerks vnd pakens der peken zu Windsheim.

1442.
Item am ersten So ist bisher albey[1] vnser gewonheit gewesen, das wir alle Jar Jerlichen auß vnsern peken Zween peken Meister kiesen vnd erwelen die müssen alßdann bede zu Got vnd den Heiligen sweren, daß sie dasselb jare hin getrewlich daran vnd darob seyn wöllen, das sie selbs vnd auch die andern vnser peken das jar hinan allerlej prot gleiche pillige vnd| redliche pfennwert[2] pachen damit dann dem armen vnd dem Reichen nach dem vnd dann diselben Zeit das getraide giltet ein billichs vnd ein gleichs vmb sein gelt widerfare, Item auch sezen wir auß vnsern Reten Zwen zu den egenannten beiden pekenmeistern diselben Zween auß vnsern Reten müssen mit denselben pekenmeistern das jar hin auch auf jr ayde zu dem minsten alle tag einmal oder wenn sie des not bedunket sein in das prothause geen, vnd einem yglichen peken Insonderheit sein prot helfen schawen. Vnd welches peken prot man befindet, das die grössen nach deß getraides lauffe nit hat, Es sein semeln oder Röklein, demselben zerschneid man das vnd derselbe muß desselben erschnitten prots fürbaß ye Zwei pfennwert vmb ein pfenning geben. Auch muß er darzu vnsern pfendern[3] on alle gnad zu puß geben xlv. dn. als offt er also In dem befunten wirt. Auch welcher pek prot vor Im hat das die rechten Weisen nit het, der verfelt aber zu pusse xv. dn. vnd das ist nemlichen an dem Semlein prot.
.
Item vnser peken mögen auch wol auf den markt brot paken welcherlei sie wöllen. Vnd wenn sie an jarmerkten oder an Wochenmerkten damit auf den karren zu markt steen. So muß jr yglicher besunder zu Stettgeld geben xxx. dn. Vnd aber so wirt da den fremden peken die zu uns hinein faren vnd auch vnsern peken von den| Zweyen vnser Rete vnd auch von den peken Meistern all ir prot besehen, vnd welcher pek, er sey auß den vnsern oder auß den frembden befunden wirt an seinem Semlein prot, das das die rechten weissen nicht hat, der muß aber on Gnade zu puß geben lx. dn. So offt vnd das geschicht,
.
Item als man Zalt nach Christi vnsers Herren geburt m° cccc° vnd im xxxviji. jar Nach der ernde da galt ein vnser malter korns bey vns v. Pfund vnd ein malter dinkels iiij. Pfund. Als da mocht wir mit vnsern peken nit veber kommen, das sie ein gut pfennwert prot wolten pachen, dann sie clagen sere, das sie des nach vnserm fürnemen vnd maynungen nicht möchten zukummen, Als da entsunnen wir vns des In vnsserm Rate vnd liessen vassen vj. malter dinkels, vnd ij. malter korns, vnd hiessen das In die Mül füren vnd schikten darüber vier auß vnsern Reten vnd die Zween pekenmeister das die dabey vnd mit solten sein, das das zu melbe würde gemacht. Also warde des kern über die metz iiij. malter vnd ij. metzen. Vnd an melbe iij. stuk j. metze vnd ij. malter kleyen one ein halber metze, vnd die ij. malter korns gaben vber die metz i. malter viij. metzen melbs, davon wart viij. metzen cleyen, dasselb mel alles lies wir als von vns selbs zu prot pachen vnd die vorgenanten Sechs man alle weg ganz darob mit vnd bey sein das nichts davon kome. Vnd als da warde mit allem dem das das kost vnd darauf gelegt ward aus demselben prot gelöst xxxiij. pfund vnd xiij.| dn. Auch so warde das prot desmals alles gewegen vnd zwu Semeln die ein pfenning galten, heten am gewicht mer dan ein Pfund vnd die röcklein der zwey ein dn. galten heten am gewicht mer dan ij. Pfund alles wol gebaken. Also rechneten wir das den peken übergeschossen waran dem obgenanten getraide allein lxxviij. dn. vnd iij malter cleyen minus j. metzen. Vnd meynen das dem peken vber Holtz vnd Salz vnd für seine müe mit dem wol gelont werde. Vnd ye ob wir rösch[4] mülwerk bey uns hetten, wir meinten das sich das das ergeben hete.



  1. Allezeit.
  2. Verkäufliche Sachen, merces.
  3. Reichsstädtische Beamte, denen die Aufsicht über verschiedene Polizey-Einrichtungen übergeben ist.
  4. scharf, stark.