Geschichte von Kloster Heilsbronn/Watzendorf
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Weiler bei Bertholdsdorf. Das Kloster erhielt dort Zehnten theils durch Geschenk von Seyfrid Bruschenkel, theils durch Kauf von den Herren von Pfefferbalk. Diese verkauften ihren Zehntantheil 1336 an den 16. Abt Gamsfelder. Im Kaufbriefe hieß es: „Wir Konrad und Burkhard Gebrüder, genannt Pfefferbelge[1], vergehen, daß wir verkauft haben den geistlichen Leuten zu Halsprunne unsern Theil des großen Zehnten zu Watzendorf bei Bertholdsdorf für 58 Pfund Heller und geloben, daß wir ihnen den Zehnten von unserem Herrn, dem Burggrafen, sollen eignen. Darüber setzen wir zu Bürgen Eberhard unsern Bruder, Götzen von Weitersdorf unsern Oheim und Marquart [294] von Arberg. Ob sie an dem Zehnten gehindert würden, so haben sie Gewalt, die Bürgen zu manen, und die sollen laisten zu einem offenen Wirth zu Windsbach. Darüber geben wir ihnen diesen Brief, da ich Konrad mein Siegel angehangen habe. Unter demselben verbinde ich Burkhard auch mich, wann ich kein Siegel habe. Wir auch Götz von Weitersdorf, Marquart von Arberg und Eberhard Pfefferbelg vergehen der Bürgschaft. Darüber zu Urkund habe ich Götz mein Insiegel angehangen. Unter dem verbinde auch ich Markert mich, wann ich kein Insiegel habe. Und ich Eberhard verbinde mich unter meines Bruders Konrad Siegel, wann ich auch keines habe. Zeugen: Bruder Berthold Pignot der Unterkellner (Subcellarius), Bruder Konrad Schreiber der Förster (Forestarius), Heinrich unser Amtman (wahrscheinlich in Bertholdsdorf) und Stüchs unser Hübner zu Watzendorf.“ Weitere Verkäufe der Herren von Pfefferbalk siehe oben bei Geichsenhof und unten bei Wollersdorf. Die gedachte Gült kaufte 10 Jahre später der 17. Abt Friedrich von Hirschlach. Der Kaufbrief lautete: „Ich Konrad Vogt von Watzendorf, Bürger zu Windespach, und Kunigund, seine Wirthin, vergehen, daß wir unsern Theil Wiese, die Auwewis, verkauft haben dem Abt und der Sammunge zu Halsprunn für 131/2 Pfund Haller. Darüber geben wir ihnen diesen Brief, versiegelt mit des vesten Herrn Gottfried von Weitersdorf Insiegel. Bekenne auch ich Gottfried von Weitersdorf, Richter zu Windespach, daß ich mein Insiegel an diesen Brief gehangen. 1346.“ Derselbe Abt Friedrich kaufte i. J. 1349 Gefälle vom Hofe des Bauern Daum. Hermann Snöd, ein nürnberger Patrizier, hatte die Gefälle geerbt und verkaufte sie nun mit Zustimmung seiner Frau Veln, seines Sohnes Konrad und seiner Tochter Heilen an das Kloster. Man verfuhr dabei nach damaligem Brauche wie folgt: Beim Stadtgericht Nürnberg erschien, vom Kloster abgeordnet, ein Mönch, Bruder Konrad vom See, mit zwei Zeugen, auf deren Aussage das Gericht urkundete: „Ich Heinrich von Berg, Schultheiß, und die Schöffen veriehen, daß für uns im Gericht kommen ist Bruder Konrad vom See mit den Zeugen Herrn Hermann [295] Maurer und Herrn Hertel Volkmar, die sagten auf ihren Eid, daß sie Zeugen wären, daß Herr Hermann Snöd und seine Wirthin und ihr Sohn und ihre Tochter dem Bruder Cunrad vom See zu kaufen geben ihren Hof zu Watzendorf, den Eber der Daum baut, und hätten zu Bürgen gesetzt den vorgeschriebenen ihren Sohn Cunrad und Cunrad Ketelndorfer, des Herrn Hermann Snöd Bruderssohn. Da bat Frager um einen gerichtlichen Brief darüber, der wurde ihm ertheilt mit unseres Gerichts Insiegel 1349.“ Trotz dieser Feststellung ergaben sich nach 5 Jahren Konflikte, so daß der folgende 18. Abt Büchelberger eine nochmalige Feststellung für nöthig erachtete. Er beauftragte seinen Expositus im heilsbronner Hofe zu Nürnberg, mit denselben Zeugen beim Stadtgericht zu erscheinen und dieses erklärte: „Ich Chunrad Grozz der Schultheiß und die Schöffen veriehen, daß für uns kommen ist Bruder Chunrad der Waibler, Meister im halsprunner Hof, mit den Herren Maurer und Volkmar, die sagten auf ihren Eid, daß Herr Snöde, seine Wirthin, ihr Sohn und ihre Tochter dem Bruder Cunrad vom See zu kaufen geben ihren Hof zu Watzendorf. 1349. Zeugen: Herr Cunrad Tewfel, Herr Friz Krawter und Herr Berthold Tucher. 1354.“ Hedwig Nusserin von Nürnberg schenkte dem Kloster 26 Talente zum Ankauf eines Zehnten von einem Gute in Watzendorf. Das dortige Gemeindeleben war im Reformationszeitalter unerfreulich. Der 33. Abt Schörner äußerte sich darüber in einem Briefe an den Amtmann Christoph von Seckendorf zu Windsbach in folgender Weise: „Die dortigen Unterthanen der mancherlei (viererlei) Herrschaften sind alle voll Neid und Haß wegen Wasser, Weide, Hirtenpfründe und Weth. Da ist beständiges Klagen und Prozessiren. Wären sie Alle unter einerlei Herrschaft, so wäre der beste Rath, sie Alle zusammen in einen Thurm zu werfen und sie so lang bei Wasser und Brot darin zu lassen, bis sie einig würden. Ohne Zweifel würden sie dann bald einig werden.“ Im 17. Jahre nach dem 30jährigen Kriege lautet der Bericht über den Ort: „Öde und hinweggebrannt.“
- ↑ Vgl. Stillfried S. 202.
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