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Topographia Franconiae: Vilseck

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Topographia Germaniae
Vilseck
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 100–101.
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[100]
Vilseck.

Dieses an der Vils / und in der Lands Gelegenheit / so man die Ober-Pfaltz nennet / sich befindend Städtlein und Schloß / gehört dem Stifft Bamberg / an welches es [101] vor etlich hundert Jahren solle kommen seyn. Ligt zwischen Herßspruck und Weiden / und nicht sonders weit von Auerbach und Sultzbach / so im Jenner deß 1634. Jahrs / die Schwedischen / durch auffhauung der Pforten / erobert; obwoln ein Fenderich / mit 40. Ambergischen Mußquetirern / sich wehren wollen. Ist folgends wieder gewonnen / und hernach im Januario Anno 1641. von den Unirten zu Grund ruinirt; aber bald darauff im Martio / Stadt und Schloß / wieder von den Bayrischen eingenommen worden. In dem 4. Tomo Theatri Europaei stehet / fol. 634. seq. daß zu Vilsseck / bey dritthalb Meylen von Eschenbach / in 150. Bayrische Mußquetirer gelegen / die nach der Bannerischen vernommenem Einfall / das Städtlein verlassen / und sich nach Hambach / ein Meyl abwerts der Vilß davon gelegen / retirirt / die aber Königsmarck / so nach Vilßeck kommen / verkundschafft / und den 3. 13. Januarii überfallen / die sich herauß ins Feld begeben musten / und darüber das Städtlein Hambach in Brand gerathen / und der Bayrischen viel erlegt / und zwar die meisten zu Roß / und Fuß gefangen / und beyde Herren Obriste Truckmüller / und Kolb / die sich auch daselbst befanden / biß an die Stadt Amberg / 2. Meilen von Hambach gelegen / verfolget worden. General Banner ist den 4. 14. Januarii auch nach Vilßeck kommen / welcher Ort so übel zugerichtet war / daß er sein Quartier im Schlößlein Altenweyler nehmen muste. In gleichem ward auch besagtes Hambach zu einem ruinirten Ort gemacht. Es gibt da herumb Eisenhämmer.