Topographia Sueviae: Leonberg
Statt vnnd Schloß / zwischen Bergen an der Glembs / im Hertzogthumb Würtenberg / vnd zwischen Weil der Statt / vnd Stutgarten / in einem fruchtbaren Feld gelegen / so Anno 1248. Graff Eberhard von Würtenberg fundirt / mit newen Gebäwen gezieret /vnnd mit einer Mawer vmbgeben hat / wie Crusius in Annalib. Suevic. meldet; wiewol in einer geschriebenen Chronick stehet: Daß diese Statt erst Anno 1274 bald aber / an einem andern Orth / daß sie in obgedachtem 1248. Jahr umbmawret worden seye. Item / daß sie Weinwachs / gute Aecker / Wiesen / vnd Baumgärten / wie auch schöne Ampts-Flecken / so darumb ligen / als Mencklingen / Gebersheim / Merrlingen / Weyl zum Dorff / Wannbronn / Ellwingen / Heymertingen / Dützingen / Hürschlanden / Rüttersheim / Deffingen / Haymsen / das Stättlein hat. Die Marckung / Grund / vnd Boden / sey vor Zeiten Marggräfisch gewesen. Man habe noch vor hundert (vnd nunmehr etlichen) Jaren / im Leonbergischen Forst / der Marggrafen Wappen an den Marcksteinen gefunden / vnd sey deß Marggrafen Forst / was vmb Leonberg / vnd Stutgarten / gelegen ist / genandt worden. Es sey diese feine ansehenlich / vnd wolerbawete Statt / mit einer lustigen Ringmawren vmbgeben / vnd mit feinen Thoren verwahret / [117] allda es vor dem jetzigen Krieg sehr reiche Leuth geben. Es führe diese Statt einen schwarzen Löwen in dem Schild. Vnd dieses sagt gemeldte Chronick.
Die letzte verwichene Jahr hero / hat dieser Orth / durch das leydige Kriegswesen / vil außgestanden. Anno 1648. ist im Dorff Geerlingen / so in das Leonberger Ampt gehörig / ein Weinhäcker / Nahmens Hanß Keyl / herfür kommen / so sich Göttlicher Offenbahrung gerühmet hat: Wie der davon in den Druck gegebner Bericht / vnd H. D. Tobiae Wagners Propheten Predigt / wider jhn zu Eßlingen gehalten / zu lesen. Er ist hernach / als ein Betrüger / auff Fürstlichen Befehlch / gefänglich eingezogen / vnnd folgends / so viel man Nachricht / deß Lands verwiesen worden.