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ADB:Colin, Philipp

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Artikel „Colin, Philipp“ von Karl Bartsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 404, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Colin,_Philipp&oldid=- (Version vom 7. November 2024, 12:42 Uhr UTC)
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Colin: Philipp C., Dichter, Goldschmied zu Straßburg; verfaßte in Gemeinschaft mit dem Klaus Wisse, der den ersten Theil schrieb, nach mehr als fünfjähriger Arbeit eine Fortsetzung von Wolfram’s Parzival, die in zwei Handschriften (die eine zu Donaueschingen, die andere zu Rom) erhalten ist und im J. 1336 vollendet wurde. Die dabei benutzte französische Quelle war die Dichtung von Manessier, der das unvollendet gebliebene Gedicht des Chrestien de Troies fortsetzte. Ein Jude, Namens Samson Pine, diente den des Französischen unkundigen Bearbeitern als Dolmetscher. Die Arbeit wurde auf Kosten eines Herrn Ulrich v. Rapoltstein unternommen, der dazu außer den genannten Personen noch einen Schreiber, Henselin, unterhielt. Das so zu Stande gekommene, bis auf einige Stellen noch ungedruckte Werk, dessen Handschriften auch Wolfram’s Dichtung enthalten, ist, wenngleich es gegen Wolfram bedeutend abfällt, nicht schlechter als viele andere erzählende Dichtungen des 13. und 14. Jahrhunderts.

Vgl. Uhland in Schreiber’s Taschenbuch für Geschichte und Alterthum in Süddeutschland 2, 259 ff. Keller’s Romvart S. 647 ff.