ADB:Colin, Philipp

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Colin, Philipp“ von Karl Bartsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 404, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Colin,_Philipp&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 11:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Colerus, Matthias
Nächster>>>
Collaert, Adrian
Band 4 (1876), S. 404 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand November 2010, suchen)
Philipp Colin in Wikidata
GND-Nummer 118521535
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|404|404|Colin, Philipp|Karl Bartsch|ADB:Colin, Philipp}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118521535}}    

Colin: Philipp C., Dichter, Goldschmied zu Straßburg; verfaßte in Gemeinschaft mit dem Klaus Wisse, der den ersten Theil schrieb, nach mehr als fünfjähriger Arbeit eine Fortsetzung von Wolfram’s Parzival, die in zwei Handschriften (die eine zu Donaueschingen, die andere zu Rom) erhalten ist und im J. 1336 vollendet wurde. Die dabei benutzte französische Quelle war die Dichtung von Manessier, der das unvollendet gebliebene Gedicht des Chrestien de Troies fortsetzte. Ein Jude, Namens Samson Pine, diente den des Französischen unkundigen Bearbeitern als Dolmetscher. Die Arbeit wurde auf Kosten eines Herrn Ulrich v. Rapoltstein unternommen, der dazu außer den genannten Personen noch einen Schreiber, Henselin, unterhielt. Das so zu Stande gekommene, bis auf einige Stellen noch ungedruckte Werk, dessen Handschriften auch Wolfram’s Dichtung enthalten, ist, wenngleich es gegen Wolfram bedeutend abfällt, nicht schlechter als viele andere erzählende Dichtungen des 13. und 14. Jahrhunderts.

Vgl. Uhland in Schreiber’s Taschenbuch für Geschichte und Alterthum in Süddeutschland 2, 259 ff. Keller’s Romvart S. 647 ff.