ADB:Colin, Philipp
Klaus Wisse, der den ersten Theil schrieb, nach mehr als fünfjähriger Arbeit eine Fortsetzung von Wolfram’s Parzival, die in zwei Handschriften (die eine zu Donaueschingen, die andere zu Rom) erhalten ist und im J. 1336 vollendet wurde. Die dabei benutzte französische Quelle war die Dichtung von Manessier, der das unvollendet gebliebene Gedicht des Chrestien de Troies fortsetzte. Ein Jude, Namens Samson Pine, diente den des Französischen unkundigen Bearbeitern als Dolmetscher. Die Arbeit wurde auf Kosten eines Herrn Ulrich v. Rapoltstein unternommen, der dazu außer den genannten Personen noch einen Schreiber, Henselin, unterhielt. Das so zu Stande gekommene, bis auf einige Stellen noch ungedruckte Werk, dessen Handschriften auch Wolfram’s Dichtung enthalten, ist, wenngleich es gegen Wolfram bedeutend abfällt, nicht schlechter als viele andere erzählende Dichtungen des 13. und 14. Jahrhunderts.
Colin: Philipp C., Dichter, Goldschmied zu Straßburg; verfaßte in Gemeinschaft mit dem- Vgl. Uhland in Schreiber’s Taschenbuch für Geschichte und Alterthum in Süddeutschland 2, 259 ff. Keller’s Romvart S. 647 ff.