Zum Inhalt springen

ADB:Mayer, Karl (Jurist)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mayer, Karl“ von Julius Hartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 124, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mayer,_Karl_(Jurist)&oldid=- (Version vom 7. Oktober 2024, 03:07 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Mayer, Ludwig
Band 21 (1885), S. 124 (Quelle).
Karl Mayer bei Wikisource
Karl Mayer (Dichter) in der Wikipedia
Karl Mayer in Wikidata
GND-Nummer 11921895X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|124|124|Mayer, Karl|Julius Hartmann|ADB:Mayer, Karl (Jurist)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11921895X}}    

Mayer: Karl Friedrich Hartmann M., Dichter, geb. am 22. März 1786 zu Neckarbischofsheim, wo sein Vater, ein Jurist aus Altwürttemberg, damals Amtmann war, † als Oberjustizrath a. D. in Tübingen am 25. Febr. 1870. Auf der Universität Tübingen 1803–7 der vertraute Freund Uhland’s und Kerner’s, 1809–17 Advocat in Heilbronn, 1818–51 im Staatsdienst, zuerst als Assessor bei den Gerichtshöfen Ulm und Eßlingen bis 1824, dann als Oberamtsrichter in Waiblingen bis 1843, schließlich als Rath am Gerichtshof in Tübingen, einmal auch Landtagsabgeordneter auf dem sog. vergeblichen Landtag 1833, ist M., abgesehen von kleinen Beiträgen zu Kerner’s Poetischem Almanach von 1812 und dem Deutschen Dichterwald für 1813, erst spät unter die Schriftsteller gegangen. Seine Lieder, die sich fast ganz auf das kleine landschaftliche Naturbild beschränken, aber den anspruchslosen Meister in diesem traulichen Gebiete uns liebgewinnen lassen, sind bei Cotta in 3 Auflagen 1833, 1844, 1865 erschienen. Was er in Prosa schrieb, hat bleibenden Werth für die Geschichte der deutschen Dichtung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, theilweise auch für die politische Geschichte dieses Zeitraums: „Lenau’s Briefe an einen Freund, herausgegeben mit Erinnerungen an den Verstorbenen“, Stuttgart 1853; „Das Sonntagsblatt“ (der jungen Tübinger Dichter um 1806), im Weimarischen Jahrbuch V, 1856; „Erinnerungen an Scharffenstein und Uxkull“ in Serre’s Schillerbuch, 1860; „Leben Uhland’s“, Tüb. 1861; „Autobiographie“, Tüb. 1864, „Ludwig Uhland, seine Freunde und Zeitgenossen“, 2 Bde., Stuttg. 1867. Ein Virtuos der Freundschaft, zartfühlend und aufopferungsfähig wie wenige, ein Volks- und Vaterlandsfreund, den sein an Uhland entzündetes Feuer so wenig wie diesen zur Unduldsamkeit und zum Pessimismus trieb, ist M. eine der liebenswürdigsten Gestalten in jenem von den Schwaben mit Fug pietätsvoll umfaßten Uhland’schen Kreise. – Mayer’s jüngere Brüder: Louis M., geb. zu Neckarbischofsheim am 23. Mai 1791, † zu Stuttgart am 22. Novbr. 1843, und August M., geb. in Heilbronn am 26. Oct. 1792, Jurist, in Rußland geblieben 1812, haben, jener als Maler stimmungsvoller Landschaften – siehe die Kupfer zu dem von G. Wigand herausgegebenen Malerischen und romantischen Deutschland – sich einen Namen gemacht, der andere als Dichter und Musiker viel versprochen.

Vgl. außer den oben genannten Schriften Notter im Schwäb. Merkur 1870, Kronik Nr. 79.