ADB:Pasor, Georg

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Artikel „Pasor, Georg“ von Friedrich Wilhelm Cuno in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 194, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pasor,_Georg&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 14:50 Uhr UTC)
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Pasor: Georg P., berühmt als Lexikograph und Grammatiker des Neuen Testaments, geb. am 1. August 1570 zu Ellar bei Hadamar in Nassau, † am 10. December 1637 in Franeker. Sein Vater, ein Schultheiß in seinem Geburtsorte, widmete ihn frühe den Wissenschaften. Bereits 1591 wurde er Student in Herborn, wo sein Hauptlehrer Johannes Piscator ward, der ihn in die Kenntniß der griechischen und hebräischen Sprache recht einführte. In den folgenden Jahren setzte er seine Studien in Lausanne und Genf fort, kehrte aber 1594 wieder zurück und vollendete dieselben in Siegen, wo sich damals die nassauische hohe Landesschule befand. Hierauf wirkte er als Hofmeister der jungen Grafen zu Dillenburg bis 1517, wo er Lehrer an der Secunda zu Siegen und 1599 an der Prima und zugleich Pädagogearch wurde. In diesem Jahre wurde die Schule von Siegen nach Herborn zurückverlegt. P. offenbarte als Schulmann eine große Gabe im Unterrichten. Damit verband er eine ausgezeichnete Kenntniß der alten Sprachen. Bereits 1607 wurde er zum Professor der Theologie befördert, in welcher Eigenschaft er zugleich bis zum Jahre 1620 die Leitung des Pädagogs weiter führte. Am meisten beschäftigte er sich mit dem Sprachidiom des Neuen Testamentes, welches er nach wissenschaftlichen Principien behandelte. Seine Grammatik hat nach seinem Tode sein Sohn (s. u.) veröffentlicht. Seine Hauptschrift ist aber sein Lexikon zum Neuen Testamente, 1620 zu Herborn zuerst erschienen und dann öfter, durch welches er die Lexikographie des Neuen Testamentes begründet hat. Auf ihm basiren Schleusner und Schöttgen. Ein Charakteristikum ist sein Purismus, den er in der Sprache des Neuen Testamentes zu finden glaubt und der ihn alle Hebraismen aus derselben ausscheiden läßt. Seine übrigen wenigen Schriften erstrecken sich theils auf verwandte Gebiete, theils auf die classische Philologie. Vieles Ungemach, wie Brand und sogar Mißhandlungen, brachte für ihn die Kriegsfurie, so daß er gern 1626 einem Rufe nach Franeker folgte, wo er bis an sein Ende in akademischer Wirksamkeit stand.

Reformirte Kirchenzeitung f. 1884, wo alle seine Schriften zugleich aufgeführt werden. – Ersch und Gruber III. Sect. 12. – Glasius, Godgeleerd Nederland III.Vriemoet, Athenae Fris.. – Bayle.