Zum Inhalt springen

ADB:Valenti, Ernst Joseph Gustav de

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Valenti, Ernst Joseph Gustav de“ von Gustav Frank in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 459–463, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Valenti,_Ernst_Joseph_Gustav_de&oldid=- (Version vom 5. Dezember 2024, 19:50 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Valdarfer, Christoph
Nächster>>>
Valentin
Band 39 (1895), S. 459–463 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2018, suchen)
Ernst Joseph Gustav de Valenti in Wikidata
GND-Nummer 118162284
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|39|459|463|Valenti, Ernst Joseph Gustav de|Gustav Frank|ADB:Valenti, Ernst Joseph Gustav de}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118162284}}    

Valenti: Ernst Joseph Gustav de V., Arzt und Theologe, wurde zu Lobeda bei Jena als der Sohn des Lectors der italienischen Sprache an der Universität A. G. de Valenti und der Ernestine v. Göchhausen am 27. März 1794 geboren. Der Eltern früh beraubt, verlebte er gleichwohl eine ungewöhnlich freundliche Kindheit, von innig liebenden Seelen in ländlicher Stille erzogen. Der Jurisprudenz, zu der Familienverhältnisse ihn bestimmten, sowie der Philologie entsagte er, um dem Studium der Medicin sich zuzuwenden, getrieben von natürlicher Liebe zur leidenden Menschheit und von seiner Neigung zur Naturphilosophie, die ihn in den Tannzapfen der Harzbäume das keimende Urlicht, in dem Granit den schlummernden Seraph suchen ließ. Nachdem er 1813 als Freiwilliger mit in den Freiheitskrieg gezogen, setzte er zurückgekehrt sein Studium fort. Nach seiner vor dem Collegio medico in Weimar ausgezeichnet gut bestandenen Prüfung wurde ihm 1818 die Erlaubniß zur Ausübung der ärztlichen Praxis mit dem Wohnsitz in Stadt-Sulza bei Schulpforte ertheilt. Bald hatte er Brot und Ehre die Fülle. An den „romantischen Zauber einer lieblichen Kindheit“ schloß sich die „Rosen- und Blüthezeit“ seines männlichen Alters. Noch aber war seine Sehnsucht nach höherer Weisheit ungestillt. Kanne’s (s. A. D. B. XV, 77) „Leben merkwürdiger und erweckter Christen“ klärte ihn auf, daß er immer noch ein Sklave der Welt und der eigenen Liebe war. Da hört er, spät von einem Krankenbesuch heimkehrend, den Nachtwächter singen: „Seele, geh’ nach Golgatha“ und wird bekehrt. „Jesus hat mich mit dem Blitz und Donner seines heiligen Gesetzes vom Schlafe der Sünden aufgeweckt und mich mit dem Strome seines heiligen und unschuldigen Blutes begossen und gereinigt.“ Von jetzt an gab es für ihn keine Philosophie und keine Philosophen mehr. „Staunend sah ich nach Gethsemane und Golgatha, wo der Held mit Teufel, Sünd’ und Hölle ringt. Die Geschichte that sich auf vor mir wie ein großes Buch, und das Lamm, das erwürget ist, löste ein Siegel um das andere.“ Aus dem praktischen Arzte wird jene „höchst eigenthümliche Erscheinung im Reiche Gottes, von unbeschreiblicher Beweglichkeit, Frischheit, Herzlichkeit, von in ihrer Art einzigen praktischen Gaben für den geistlichen Umgang mit Menschen, allen unwiderstehlich, mit denen er in Berührung kommt“ (R. Rothe). Er singt oft geistliche Lieder auf der Straße, erlaubt sich auch religiöse Territionen der Kranken und beginnt „das wahre Volk Gottes“ in Conventikeln zu sammeln. Seine ersten Bekehrten waren Professionsverwandte, die Hebamme, der Todtengräber und ein Barbiergeselle, denen sich allmählich noch etwa 50 Andere zugesellten. (Vgl. de Valenti’s Schriften: „Vorläufiger Bericht von der Geschichte des sogen. mystischen Vereins in Stadt-Sulza“ (1822); „Einige Blicke in unsere Zeit mit Hinsicht auf die innere Geschichte des sogen. mystischen Vereins in Stadt-Sulza“ (1824) und das den lieben Bewohnern von Stadt-Sulza gewidmete „Feierabendbüchlein für Alle, die sich nach der wahren Ruhe sehnen“ (1822, 4. Aufl. 1840). Diese „religiöse Quacksalberei“ brachte ihm, als Verwirrung stiftend, den Frieden der Familien [460] störend und die Wirksamkeit des Pfarrers untergrabend, zunächst eine Citation vor das Oberconsistorium in Weimar. Er hat infolge davon seiner Schrift „über den Verfall der protestantischen Kirche“ (1821, 2. Aufl. 1828) ein friedsames Dedicationsschreiben an den Generalsuperintendenten Röhr vorangeschickt. Denn „ein Jünger Jesu steckt das Schwert in die Scheide, wenigstens braucht er es gegen niemand anders, als gegen sich selbst“. Ueber Antrag des Oberconsistoriums wurden auf Grund des Landesgesetzes von 1714, das Conventikelwesen betreffend, alle Betversammlungen, welche die Grenzen einer einfachen Hausandacht überschreiten, untersagt. Da de V. sich nicht fügen wollte, ward er als unruhiger und die Staatsgewalt injuriirender Bürger mit vierzehntägigem Gefängniß bestraft. Aber erst als die Conventikel der „Valentinianer“ mit zehntägigem Gassenkehren zur Strafe bedroht wurden, nahmen sie in Sulza ein Ende. De V. folgte, nachdem er seine geisteskranke Frau, Ernestine v. Trebsdorf († 1842), in Gotha zurückgelassen, 1823 einem Rufe nach Düsselthal unweit Düsseldorf als Hausarzt an die Rettungsanstalt des Grafen Adelbert v. der Recke-Volmerstein (s. A. D. B. XXVII, 500). Hier gelangte er zu der Ueberzeugung, daß physische Gesundheit mit der moralischen innig zusammenhängt, diese aber mit dem Evangelio, dem Wort vom Kreuz. Erfüllt von diesem Gedanken entschloß er sich, analog dem Verhältniß von Theologia naturalis und revelata, der klinischen Medicin ein „System der höheren Heilkunde“ (2 Th. 1826 f.) an die Seite zu stellen, worunter er die Wissenschaft von der Gesundheit versteht, welche die entfernten Ursachen der Krankheit aus der Sünde herleitet und die radicalen Heilmittel dagegen aus der h. Schrift entlehnt. Die Jenaische Litteraturzeitung glaubte nicht anders, als daß der Verfasser dieses sogenannten Systems an einem religiös-phantastischen Schnupfen laborire. Seine enge Zugehörigkeit zu den pietistischen Kreisen bezeugte er damit, daß er den 1. Theil in kindlicher Liebe „Herrn A. T.“ (August Tholuck), den zweiten dem Pastor Uhle in Helbra zueignete. Er hat damals auch das christlich angeregten Personen gastlich sich öffnende Herrenhaus in Radensleben besucht und Bekanntschaft mit Hengstenberg gemacht (Bachmann, Hengstenberg I, 279). Als Tholuck (s. A. D. B. XXXVIII, 55) 1829 von Rom nach Halle zurückkehrte, war er nicht wenig überrascht, daselbst den ihm von seiner pietistischen Rundreise her bekannten de V. vorzufinden, und noch dazu in dem von ihm selbst bewohnten (Stegmannschen) Hause. „De Valenti’s Anwesenheit, schreibt er, erregt viel Aufsehen und Lästerung. Vor meinem Hause rufen sie: wo wohnt denn der verrückte Doctor? Gott gebe, daß er nicht Collegien lese. Sonst im Umgang ist er mir herzlich lieb, obwol ich glaube, daß er noch immer sich sehr gern hört.“ Der Justizcommissar Weidemann in Halle entwirft von ihm, als dem Stiel des pietistischen Kleeblattes Tholuck, Guerike, v. Gerlach, folgendes Signalement: ein kleiner Mann mit hageren Wangen und blinzelnden, stechenden Augen, die List und Scharfsinn, Geist und Schwärmerei verrathen. Der Grund, der ihn aus dem „sittlichen Lazareth“ in Düsselthal in die Stille des Privatlebens zog, war das Bedürfniß der inneren Sammlung für litterarische Arbeiten. In Halle führte er sich zunächst durch seine Schrift ein „Gotthold Salzmann, der verständige Hallore oder Gespräche über die Umtriebe der Rationalisten namentlich in Halle“ (1830), ein Gegenstück zu Weidemann’s „Bericht über die Umtriebe der Frömmler in Halle“, worin es heißt: mit dem Verfall der christlichen, namentlich der protestantischen Kirche sei es jetzt so arg geworden, daß sie entweder aufs neue die Irrlehrer von sich hinausthun oder selbst untergehen müsse. In manchen Gemeinden sei der geistliche Steuermann theils todkrank, theils berauscht, theils wahnsinnig, ja er steht wohl gar mit Seeräubern in Verkehr, um die Mannschaft für ein Judasgeld dem Feinde in die Hände zu spielen. Ueberall aber wo dieses der Fall ist, müssen die Schiffsfähnriche, [461] ja selbst die älteren erfahrenen Matrosen auftreten und im Namen Gottes die Leitung des Schiffes selbst übernehmen. „Haben eure Söhne es für gut befunden, die Schlacht bei Leipzig mitzumachen, so eröffnet sich jetzt ein Kampfplatz für sie, wo es noch wichtigere d. h. geistliche Siege zu erfechten gibt.“ Angesichts eines „allerliebsten modernen Heidenthums mit allen seinen ästhetischen Schlechtigkeiten“ und der unaufhaltsam um sich greifenden „mörderischen Seuche der Gräko- und Göthomanie“ ließ er in demselben Jahre, den Neugriechen das Christenthum, den Altchristen das Heidenthum zu zeigen, sein Buch „Sokrates und Christophorus“ folgen, endlich sein bekanntestes und in mancher Hinsicht grundlegendes Werk „Medicina clerica oder Handbuch der Pastoralmedicin“ (2 Th. 1831 f.), die weitere Ausführung und Vollendung des Systems der höheren Heilkunde, mit der Bestimmung, die Predigt und Lehre des Evangeliums mit denjenigen Lehrsätzen der Natur- und Heilkunde, welche zur Erreichung des Berufszweckes der Seelsorge wesentlich nöthig sind, zweckmäßig zu vereinigen. Einem Rufe Chr. F. Spittler’s (s. A. D. B. XXXV, 208) folgend, ging de V. 1831 als schriftstellerischer Gehilfe der Deutschen Christenthumsgesellschaft nach Basel. Er hielt sonntägliche Andachtsstunden in der St. Martinskirche, schrieb für seine Anhänger den „Grauen Mann“ (1830–33), Fortsetzung der gleichnamigen Zeitschrift Jung-Stilling’s, sowie ein Blättchen „Licht und Recht in Israel“, und gründete 1834 zu Riehen eine Pilgermissionsschule. Seinen neuen Landsleuten, denen er nicht bloß wie David vor Saul auf der Harfe spielen wollte, hielt er vor: „Euer Kuhreigen weckt euch nicht auf von dem Todtenschlafe des Unglaubens,“ und stellte ihnen das Hegen hochverrätherischer Flüchtlinge aus. De Wette (s. A. D. B. V, 101, woselbst de V. aber unrichtig als „orthodoxer Pfarrer“ bezeichnet wird), der ihn wegen dieser Aeußerung vor Gericht zog, jedoch, weil nur gemeint und nicht genannt, erfolglos, erklärte: „Wer so, wie er, zweideutige, verleumderische Worte drechselt, der kann nicht Christi Diener sein und entweiht die Kanzel, die er besteigt“ (Ueber den Angriff des Grauen Mannes gegen Lehrer der hiesigen Universität, Basel 1834). Mit Spittler wegen der Pilgerschule entzweit, zog de V. 1836 auf Einladung der evangelischen Gesellschaft nach Bern, legte daselbst, was ihm weder in Berlin noch in Basel gelungen war, ein förmliches theologisches Examen ab und gründete, den alten wahren Christenglauben der Apostel und Reformatoren nicht in der Heidenwelt, sondern vorzugsweise in der Christenheit, wo es nöthig ist, ins Leben zu rufen, eine Evangelistenschule „zur Hoffnung in der Engi bei Bern“, mit welcher auch eine von dem Arzte J. E. Niehans errichtete Heilanstalt für chronische Krankheiten, besonders Nervenübel, in Verbindung stand. Er verband sich hier in zweiter Ehe mit der Pfarrerstochter Jucunde v. Brunn. Eine große Anzahl Schriften ascetischen, dogmatischen und polemischen Inhalts hat de V. in dieser Zeit ausgehen lassen. Der Erbauung dienten seine Erklärung der Parabeln des Herrn (2 Th. 1841 f.) und der Bergpredigt (1844), und „das selige Abbarufen der Kinder Gottes“ (1840). Seinen dogmatischen Standpunkt hat er dargelegt in seinen „Thesen über die Lehre von der Kirche“ (1841), in dem „Neuen Leben im Geiste“ (1842), in der „Eschatologie“ (1840), endlich in seiner „Christlichen Glaubenslehre“ (von welcher das vierte Buch, die Soterologie, 1844 erschien, während die Anthropologie 1847 und die Bibliologie 1849 nachfolgten), einer Reproduction der altlutherischen Dogmatik im Gegensatz zu der ungesunden Weltverklärungstheologie der Bileamiten dieser Zeit. Sein Lutherthum war und blieb doch immer pietistisch temperirt. Er wollte, dem Separatismus abhold (vgl. seine „Beantwortung einiger Grund- und Lebensfragen, die neuesten kirchlichen Ereignisse im Canton Waadt betreffend“ (1846), kein Zionswächter, kein Sectenhaupt werden weder bei den Stephanischen, noch [462] bei den schlesischen Lutheranern, und hat die reformirte Kirche für eine wahre protestantische Schwesterkirche gehalten, wenn er auch an ihrem Abendmahl Antheil zu nehmen Bedenken trug. Wie in seiner Glaubenslehre, so hat er in gleichzeitig veröffentlichten Broschüren („Hegel-Strauß und der Christenglaube“ 1843; „Das Kleeblatt der Wissenschaft: Schleiermacher, Marheineke und de Wette“ 1844; „Sendschreiben an meine Freunde, meine Schrift, das Kleeblatt der Wissenschaft, sowie mein Verhältniß zu de Wette betreffend“ 1844; „Das Kleeblatt der Heiligkeit: Möhler, Schleiermacher, Nitzsch“ 1845) einer ungezügelten Polemik freien Lauf gelassen. So gegen den Rationalismus, ihm nichts anderes als die Erbsünde, mit Mantel und Kragen behängt, gegen die Branntweinpest der Speculation, gegen Schleiermacher und Hegel als geistliche und Ehebrecher, unverschämte Lügner und Narren, gegen Marheineke als widerlichen Affen eines gottvergessenen Selbstanbeters, gegen Baur als lasttragenden Gibeoniten im Reiche Gottes, gegen de Wette’s Wissenschaft als einen abgeschmackten, unlogischen Wortschwall, gegen die Tholuck-Nitzschische Irrlehre von der Gott versöhnenden Lebensgemeinschaft mit Christo, gegen Beck als einen verstiegenen, im hohen Grad überspannten und unklaren Menschen, gegen den von fleischlicher Ehre aufgeblasenen Lücke u. s. w. Da die Pietisten an derlei Auslassungen keinen rechten Gefallen fanden, sie vielmehr zu überhören schienen, so fiel er nun auch über die „Salemspilger“ her. Schon in den beiden Schriften „Nicodemus und Phronimus“ (1833) und in seinem frei nach Bunyan’s Christenreise bearbeiteten „Wanderbüchlein für Alle, die sich nach der Heimath sehnen“ (2 Th. 1833 und 46) hatte er auf die Einseitigkeiten und Verirrungen der Kainsheiligen hingewiesen und vor den Täuschungen apokalyptischer und prophetischer Schwärmerei gewarnt. Unter dem Titel „Das Mysterium der Bosheit“ (1841) enthüllte er eine schwärmerische Gräuelgeschichte aus der neuesten Zeit, richtete „Worte der Klage und Ermahnung an die Basler Mission“ (1844), ihren Inspector Hoffmann und ihren Lehrer Ostertag (s. A. D. B. XXIV, 520), sowie ein „Sendschreiben an den Obersthelfer Linder in Basel“ (1849), den herrschsüchtigen Tyrannen und falschbekehrten, frommen Schalksnarren. Zuletzt kam er auch mit dem befreundeten und selbst dann, als schon Vieler Herzen gegen ihn erkalteten, noch treuen Christoph Blumhardt, Pfarrer in Möttlingen, als der ihm zugemuthet hatte, sein Noth- und Hülfsbüchlein über „die Ehe“ (1843, 2. Aufl. 1885) aus dem Buchhandel zu nehmen, oder doch etliche Bogen zu ändern, auseinander. Als vom Teufel am Narrenseile herumgeführter geistlicher Don Quixote von ihm verschrieen und sogar bei seinem Consistorium verklagt, sah Blumhardt sich zur Herausgabe einer „Vertheidigungsschrift“ (1850) gedrängt, worin es von de V. heißt, daß er’s mit der Wahrheit wie mit der Verleumdung leicht nehme und blind sei gegen die Satansschlingen, je mehr er die Leute dem Teufel, als des Herrn Christus Schäferhund, zuwerfe. Die Pietisten sahen nachgerade in de V. den Satansengel, der auch die Gläubigen mit Fäusten schlägt. So mit Allen zerfallen, zerfiel er zuletzt auch mit sich selbst. In Geistesnacht, Gewissensnoth, ohne Glaube und Hoffnung, ein zweiter Francisco Spiera, (dessen schreckliches Lebensende er selbst im 3. Buche seiner Dogmatik mitgetheilt hatte), dazu ökonomisch bedrängt, lebte er viele Jahre in tiefster Zurückgezogenheit vor den Thoren Basels. Von Spittler getröstet und durch die treue Geistespflege eines jüngeren Seelsorgers, der ihm selbst von früher her Vieles verdankte, wieder ausgerichtet, beschloß er vereinsamt und vergessen, am 8. Februar 1871 sein friedeloses Leben.

Vorstehender Artikel ist zumeist aus de Valenti’s Schriften geschöpft. Die Lebensskizze in der Zeitschrift „der treue Eckart“ (1878) von Brandt ist dem [463] Unterzeichneten nur im Auszuge zugänglich gewesen. J. Kober hat in seiner Biographie Spittler’s (1887) de V. einen Abschnitt (S. 102–8) gewidmet.