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ADB:Witt, Johannes de

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Artikel „Wit(t), Johannes de“ von Ludwig Julius Fränkel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 575–579, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Witt,_Johannes_de&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 05:47 Uhr UTC)
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Witt: Johannes Stephan de Wit(t), Kunstforscher und antiquarischer Gelehrter, wurde 1565 zu Utrecht als Sohn des Ritters Stephanus de Witt aus vornehmer altadeliger Familie geboren. Er wuchs gemeinsam mit seinem ganz gleichaltrigen Freunde, dem berühmten Arend van Buchell (Arnoldus Buchellius, 1565–1641), Juristen und Humanisten, auf, der auch eine Base Witt’s heirathete, und beide bezogen, W. am 27. Juni immatriculirt, mit dem Sommersemester 1583 als litterarum studiosi die Universität Leyden, von wo er, der sich als Schüler des dasigen berühmten Philologen Justus Lipsius bekennt, im Frühlinge 1586 an die Pariser Hochschule übergesiedelt zu sein scheint. Aus letzterem Jahre datieren briefliche Aeußerungen über Vorkommnisse der Seine-Weltstadt, während wir ihn im März 1587 zu Antwerpen finden. Ende 1590 treffen wir ihn in der Vaterstadt, unschlüssig „de eligendo vitae genere, et ad quid amici urgent“. Im Mai 1591 und 1592 fesseln ihn, uns unklare „familiaria et jocosa“ an Alkmar, im November 1594 weilt er in Amsterdam, in den Wintern 1595 und 1596 wieder daheim. In den Sommer des letzten Jahres fällt gewiß seine Reise nach England, deren Nachwehen sein unfester Körper im December noch verschiedentlich verspürte, wogegen sie uns eine doppelte Reminiscenz, zugleich damit den Anlaß seiner heutigen Auferstehung, hinterließ. 1599 begegnet er uns noch in der Geburtsstadt, die folgenden Jahre aber scheint er, mit kunstgeschichtlichen und archäologischen Studien befaßt und in regem Verkehr mit den obersten Gesellschaftskreisen, dabei die nördlichen Provinzen der Niederlande öfters, vielleicht der Baudenkmäler halber durchstreifend, meistens in Amsterdam zugebracht zu haben. Am 1. October 1608 wurde W. durch seinen Oheim Kanonikus Jakob Foeck, der nebst dem Decan Lambert van der Burch sein warmer Gönner war, zur Präbende des Gerrit Borre van Amerongen zu Utrecht vorgeschlagen, am 7. Mai 1609 bereits von der Pflicht ständigen Aufenthaltes daselbst dispensirt. Seitdem sehen wir ihn, den keinerlei Familienobliegenheiten banden, auf fast ununterbrochenen Reisen, und zwar theils persönlichen Liebhabereien folgend, theils auch mit halbofficiellen Aufträgen. Denn wenn er schon nicht direct diplomatische Sendungen ausgeführt oder überhaupt ein laufendes Amt bekleidet hat, so pflegte er doch den Utrechter Landständen regelmäßig über die politischen Vorgänge in dem Lande, wo er sich gerade aufhielt, zu berichten. Merkwürdig ist es dabei, daß er wie sein Vater, der ein eifriger Anhänger und Vorkämpfer der angestammten, thatsächlich damals schon beseitigten spanischen Herrschaft gewesen, gut katholisch blieb, obwol er, Mitglied des reformirten Stiftes, am 10. Febr. 1615 in den Genuß aller Rechte eines Capitelmitglieds eintrat. Diese ihm erzeigte Duldsamkeit stimmte ganz zu seinem eigenen entgegenkommenden, milden, toleranten Wesen. Er hat es freilich, wie uns auch aus seinen Briefen entgegenleuchtet, recht gut gehabt, sich sein Dasein fernerhin nach Gutdünken und Bequemlichkeit zu gestalten, indem er sich in der durch glückliche Verhältnisse ermöglichten Muße ganz den freigewählten Lieblingsforschungen widmete; so durfte er mit Recht gestehen: me nunquam minus otiosum esse, quam cum in otio.

[576] Und dieses beneidenswerthe Schicksalsgeschenk fiel bei ihm keinem Unwürdigen in den Schoß. Mit redlichem Streben hat er sich in die Kunst alter und neuer Zeit vertieft und gewißlich die positiven Ergebnisse seiner Untersuchungen zu Papier gebracht, die, falls nicht nach seinem Tode verlottert oder vernichtet oder von anderer Hand unrechtmäßig verwendet, in irgend einem verstaubten Winkel einer der von ihm durchstöberten Sammlungen schlummern mögen. Nachdem er nämlich für Frühling und Sommer 1611 eine geschäftliche Anwesenheit in Antwerpen bezeugt, können wir auf Grund einer Reihe von Briefen, schon seit Juli desselben Jahres, einen mehrjährigen Aufenthalt in Paris behaupten, dessen vielfache öffentliche und private Wissensanstalten er ebenso wie die allseitigen Anregungen des dortigen geistigen Lebens gar nachdrücklich ausgenutzt hat. Die von der Hauptstadt Frankreichs aus, die eben damals sich zum Ausgangs- und Angelpunkt moderner Civilisation emporschwang, betriebene Correspondenz verbreitet sich über staatliche und gesellschaftliche Begebenheiten und Zustände, charakterisirt auch hervorragende Männer, erstreckt sich doch aber mehr auf Fragen der Kunst nebst ihrer Wissenschaft. Der Plan einer italienischen Reise tauchte damals nicht zuerst in ihm auf, sondern nahm nur bestimmtere Formen an, indem er dafür eine längere Dauer, vielleicht schon endgültige Uebersiedelung ins Auge faßte. Pariser Briefe aus dem Sommer 1615 zeigen ihn nach dem ihm nahegehenden Tode seines genannten Onkels, sowie anderer Utrechter Verwandten dazu bereit, im November zum Ueberwintern ‚Lugduni‘ (in Leyden oder Lyon?) in der Angst, ‚ob turbas Gallicas itinere Italico prohiberi‘. Trotzdem ist er im nächsten Sommer wiederum in Paris, mitten im engen Umgange mit weltlichen und geistlichen Würdenträgern, ferner wie früher mit Männern der Feder, des Pinsels, des Meißels, wie etliches briefliches Material bezeugt, und weilt, gemäß demselben Erweis, Ende 1617 bis in den folgenden Sommer wieder in der Stadt seiner ersten studentischen Erinnerungen. Wann hat er endlich die ersehnte Apenninenhalbinsel betreten? Unter dem 7. Januar 1620 meldet er seine Ankunft in Rom, ob zum ersten Male bleibt fraglich, und klagt über seine durch die Reisen veranlaßten Gesundheitsbeschwerden. Weitere Briefe zeigen ihn in der Umgegend der ewigen Stadt, in Venedig, in Baiä, Puteoli, mehrfach in Neapel den Resten der Antike nachgehen, aber auch Vertretern der zeitgenössischen Malerei, z. B. Paul Brill, Antonio Tempesta, Gerhard Honthorst, Cornelis Poelenburg lebhaftestes Interesse bekunden. Am 30. Juli 1622 schreibt er von der neuen Absicht eines Venediger Ausflugs, von seinem dringenden Wunsche, die Angehörigen zu sehen und trauert über die Todeslücken im Freundeskreise. Wenige Monate danach starb W. im achtundfünfzigsten Lebensjahre in Italien, jedenfalls in Rom, und zwar wahrscheinlich am 1. October 1622, sicher aber mehrere Wochen vor dem 15. November, an welchem sein Nachfolger im Utrechter Stifte ernannt ward; seine Ruhestätte ist unbekannt.

Die Bedeutung von Johannes de Witt’s Persönlichkeit, sein tiefgründiges Wissen und die Fülle von Funden und Feststellungen, die ihm geglückt sind, können wir nur aus den eingestreuten Notizen seiner Correspondenz ahnen, von der 6 Originale an van Buchell, 48 an diesen bezw. an Lambert van der Burch in Abschrift erhalten und 7 in extenso nebst einzelnen prägnanten Bruchstücken von Gaedertz 1888 abgedruckt worden sind. Für Alterthumskunde und Kunstgeschichte würden sie dazumal, in vieler Hinsicht zweifelsohne auch heute noch reichen faktischen und methodischen Fortschritt gewährt haben; sie sind vorläufig, und in Anbetracht des Absuchens der meisten in Betracht kommenden Bibliotheken, muß man fürchten, für immer verschollen. Die spärlichen Andeutungen in Witt’s in fließendem Latein ausgefertigten Briefen, zumal an den langjährigen Herzensfreund Arend van Buchell, lassen uns diesen herben, wahrhaft unersetzlichen Verlust [577] kaum verschmerzen. Es ist das große Verdienst von Karl Theodor Gaedertz, auf diese Sachlage gleichzeitig mit der durch ihn vorgenommenen Erweckung von Witt’s Andenken hingewiesen zu haben, in seinem äußerst interessanten Büchlein „Zur Kenntniß der altenglischen Bühne nebst andern Beiträgen zur Shakespeare-Litteratur“ (1888) – S. 51–64(75), sowie S. VII f. und 5–18 – welch’ letzteres noch längst nicht die gebührende ungewöhnliche Beachtung und Ausnützung gefunden hat. Unser voranstehender biographischer Artikel baut sich fast ausschließlich aus den dortigen Materialien auf, und auch was hier weiterhin aus seiner Wirksamkeit mitgetheilt wurde, schließt sich aufs engste an Gaedertz’ Angaben an.

Johannes de Witt stand mit Staatsmännern und hohen Klerikern in genauen Beziehungen und hatte am französischen Königshofe wie im Kreise der oranischen Regenten, bei seinem Besuche in London gewiß auch am Hoflager der Elisabeth Zutritt. Umfängliche Briefe liefern hier Mittheilungen und Anspielungen über Zeitereignisse der äußeren und inneren Politik, über Gelegenheitsvorkommnisse in der höchsten Gesellschaft, unverächtliche Einblicke in den damals heißtobenden Ringkampf der Confessionen. Die Originalschilderungen seiner Fahrten in die nordwesteuropäischen Residenzen mußten einen noch höheren Rang erringen und uns das ganze Pariser und Amsterdamer, in kleinerem Maßstabe auch das Londoner sociale und kulturelle Leben jener Jahre in allen seinen zahllosen Lichtstrahlen wie in einem Brennpunkte zusammenfassen und vermuthen lassen, wie farbenprächtig es in der äußeren Kunstwelt aussah, die hochfliegende Geister gebar oder wenigstens mit Luft und Sonnenschein versorgte. Auch den gewaltigsten Genius unter den Zeitgenossen, William Shakespeare. Und dies hebe man um so mehr hervor, als die Ausgrabung der Witt’schen Persönlichkeit durch Gaedertz mit der Entdeckung seiner „geteekende Afbellding van het theater genaamd de Zwaan te London“ (vgl. A view of the interior of the Swan Theatre, on the west end of the Bankside, London, 1595. From a sketch made by John de Wit, Canon of St. Mary’s, Utrecht, who visited London in 1596. New-York: L. L. Lawrence, 1889. 4°. 1 sheet) begann, welch letztere in einem Quarto-Manuscript A. van Buchell’s auf der Utrechter Universitätsbibliothek, „Aanteekeningen etc.“ S. 132 enthalten mit der Unterschrift „Ex obseruationibus Londinensibus Johannis de Witt“. Im Sommer 1596 hat W. die eben mächtig emporblühende Riesenstadt an der Themse besucht, leider gerade während Shakespeare’s kurzem Ausfluge nach Stratford, und in seinen, bedauerlich bloß fragmentarisch erhaltenen Skizzen die Eindrücke wiedergespiegelt. Aber gegenüber dem voraussichtlich untergegangenen ausführlichen Tagebuche Witt’s mit seinem allseitigen Ausgreifen auf merkwürdige Erscheinungen behaupten diese doch einen geringfügigeren Posten, obzwar jene authentische Nachzeichnung des jüngsten der damaligen Londoner Bühnenbauten in die Sphäre des größten Dramatikers einen unaufwiegbaren Einblick erlaubt.

Was nun aber von de Witt’s Sammlungen und Niederschriften zur Kunde seines Specialgebiets ins Ungewisse versunken ist, fehlt heutigen Tags noch fühlbarer. Nicht mit den Spitzen humanistischer Gelehrsamkeit und des Parnasses lebte er in offenem Gedankenaustausche, nein, in erster Linie Maler, sodann Kupferstecher, Formschneider u. s. w. bildeten seinen täglichen Umgang: Hendrik Goltzius’ und Abraham Bloemaert’s Namen besagen da genug. Das classische Alterthum stand ihm zwar bei seinen Studien im Vordergrunde, und man hat sonach in ihm einen der Väter der modernen Kunstarchäologie zu erblicken; jedoch lenkte das Auge von der vetustas und den sie erläuternden historiae prisci saeculi in den monumenta immer auf das Leben der Neuzeit zurück, für das und seine mores jene die exempla vorstellen sollten – in der That völlig ein [578] Vorgänger J. J. Winckelmann’s (s. d.). Neben diesen charakteristischen Erguß über seine erhabene Tendenz in einem Schreiben an Lambert v. d. Burch reihen sich mehrere fast noch prägnantere Briefstellen. Die meiste Aufmerksamkeit schenke man aber seinem Katalog sämmtlicher Maler und Gemälde, „Coelum pictorium“ betitelt, der nach Karel van Mander’s bekanntem „Het Schilderboek“ (Harlem 1604) angelegt, aber Witt’s eigener Aussage gemäß viel reichhaltiger als dieses, noch jetzt stark auszubeutende Compendium war, was seine wenigen Proben mit ihren Angaben über zeitgenössische, seines Erachtens hervorstechende Maler beweisen: denn letztere fehlen in unsern einschlägigen Nachschlagewerken, sogar bei Nagler, Künstlerlex. Leihen wir dazu noch Gaedertz unmittelbar das Wort: „Auf seinen langjährigen Reisen besuchte de Witt alle Museen und Ateliers, sich von den Künstlern Angaben ausbittend über ihr Leben und ihre Schöpfungen. Da er nicht nur Bewunderer und Liebhaber der Malerei und Skulptur war, sondern auch selbst als Zeichner nicht ungeübt – abgesehen vom Schwan-Theater in London, erwähnt er selbst seine allegorische Darstellung der Malerei, ein nach der Erinnerung gefertigtes Portrait seines Oheims Foeck, die Abbildung einer Sitzung des tiers–état, der Reiterstatue Heinrich’s IV., eines Feuerwerkes, der bei der Hochzeit Königs Ludwig (XIII.) mit Anna von Spanien aufgeführten Tourniere und Ritterspiele in Paris – und, nach seinem Geständniß, ein scharfes Auge im Beobachten und Beurtheilen besaß, so haben sich bei ihm, wie bei Karel van Mander, Theorie und Praxis geschwisterlich die Hände gereicht. Aber Letzterer scheint nicht von so unersättlichem Wissensdrange beseelt, kein so emsiger, unermüdlicher Forscher gewesen zu sein; namentlich standen unserem de Witt eine gediegenere, universellere Bildung, uneingeschränkte Muße und größeres Glück zur Seite. Ihm thaten sich, mehr noch infolge seines amtlichen, als seines persönlich so liebenswürdigen Charakters, Thüre und Thore auf, die van Mander verschlossen gefunden haben mag. Daher flossen für de Witt die Quellen reichlicher. Wie rein und zuverlässig, zeigt ein Beispiel, indem Franciscus Pourbus der Jüngere ihn eigens bittet, seine Beziehungen zur Königin Maria von Medicis der Wahrheit gemäß darzustellen, zu welchem Behuf er ihm selbst Aufzeichnungen übergibt. De Witt’s Vorsichtigkeit und Unparteilichkeit bekundet ein anderes Exempel: er enthält sich jeder Kritik über Martin Freminet, bis er die Schöpfungen dieses Meisters in Augenschein genommen hat.“

Einen rastlosen Wissensdurst muß W. auf diesem Felde besessen haben, wozu sich ein gesegneter Spürsinn gesellte, wenn man die fortwährenden Hinweise auf frisch Angeeignetes liest. Seine Aufzeichnungen sind spurlos verschwunden, kein Nachruf meldet davon. Wird es noch einmal gelingen, in systematischer Suche diesen Schatz, ferner de Witt’s peinlich geführtes Tagebuch mit seinen weit ausschauenden Einträgen, seine Geschichte der Utrechter Alterthümer und die etwa sonst noch gleich diesen abgeschlossenen druckreifen Manuscripte aufzustöbern und damit dem bescheidenen Kunstkenner, -forscher und -schilderer sein gutes Anrecht auf den Nachruhm einer in ernstem Streben erfolgreichen Persönlichkeit, eines auch litterarisch nicht minder glücklichen Gelehrten zu bestätigen? Gaedertz forderte schon 1888 energische Enquête, was von den meisten Referenten seines bedeutsamen Büchleins, dem die Gegenwart erst wieder die Bekanntschaft mit Witt verdankt (die Ergebnisse verwerthet Fairman Ordish, Early London Theatres; in the Fields. I, 1894, S. 264 ff.) – Cohn, Jahrb. d. dtsch. Shakespeare-Gesellsch. XXIV, 262 und ich am Eingange meiner eingehenden Anzeige „Engl. Studien“ XV, 438, woselbst S. 439–442 zu Witt zu vergleichen, verzeichnen jene alle – unterstützt ward; E. Engel (Shakespeare, 1897, S. 78) schloß sich mit Entschiedenheit an, weil er, übertrieben, vom Auffinden der Tagebücher Witt’s „über das englische Drama und die Dramatiker des 16. Jahrhunderts Aufschlüsse“ erwartet, „gegen die alles bisher Bekannte erblassen müßte“: diesen Passus druckte mit beipflichtenden [579] Glossen und der Aufforderung, Gaedertz zu neuer Requisitionstournée auszusenden, das „Berliner Tagebl.“ XXVII, Nr. 125, 10. März 1897, Morgen-Ausg., Feuilleton, gesperrt ab, was eine Action erhoffen läßt. Dann möchte wol auf Lebensgang und menschliches Wesen des ausgezeichneten Mannes, zu denen einst Caspar Burman, Trajectum eruditum p. 154 die spärliche Notiz Johannes Wittius Romae migravit anno 1622 pridie Kalend. Octobris und selbst der umsichtige van der Aa, Biographisch Woordenboek der Nederlanden XX, 340 einen arg lückenhaften Abriß gewährten, helles Licht fallen und die Enkel ihm die geziemende Pietät nicht verweigern. – Die Skizze der Innenansicht des Schwan-Theaters entnahmen, ohne Hinweis auf Witt und Gaedertz, E. Bormann, Das Shakespeare-Geheimnis (1894), 5. der Pläne (zufolge S. 344 wol aus Vitzthum von Eckstädt, Shakespeare und Shakspere, 1888), Wülker, Gesch. d. engl. Litt. 1896. Brandl’s Neuausg. des Schlegel-Tieck’schen Shakespeare I. 1897; Gaedertz’ Witt-Fund berücksichtigen: J. Walter, Shakespeare’s true life 1890, G. Bapst, Essai sur l’histoire du théâtre 1893, auch J. Hart, Gesch. d. Weltlit. u. des Theat. 1897.[1]

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 579. Z. 16 v. o.: Ein sorgfältiger und höchst anregender Aufsatz H. Logeman’s i. d. Anglia XIX, 117–184 (vergl. Academy vol. 50, nr. 1286, p. 595), ‚Johannes de Witt’s visit to the Swan Theatre‘, plädirt mit nicht unwahrscheinlichen Beweisgründen dafür, Shakespeare’s ‚Twelfth Night‘ III. Act, 4. Scene als Vorwurf der Wittschen Zeichenskizze anzunehmen. Weiteres zu der ganzen Sache bringt der Unterzeichnete in der Anglia 1899. [Bd. 44, S. 576]