BLKÖ:Řehák, Anton Ernst

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Řehák, Johann
Band: 25 (1873), ab Seite: 139. (Quelle)
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Řehák [sprich: Rschehak], Anton Ernst (theologischer Schriftsteller, geb. zu Münchengrätz in Böhmen 20. August 1809, gest. 13. Jänner 1851). Nach beendeter Ortsschule schickten ihn die Eltern auf das Gymnasium nach Jungbunzlau, dann kam er nach Prag, wo er in der Altstadt die Humanitätsclassen unter Jungmann besuchte, der in ihm die Liebe für die heimische Literatur anfachte. Nachdem er im Leitmeritzer Seminar die theologischen Studien beendet, erlangte er Anfangs August 1834 die Priesterweihe, trat alsdann zu Daubravice als Caplan in die Seelsorge, wo er durch sieben Jahre verblieb. Im Jahre 1841 kam er als Caplan nach Leitmeritz, wo sein Bruder Johann Dechant war. Im nächstfolgenden Jahre wurde er Vicerector des bischöflichen Alumnates daselbst, wo sich ihm ein neuer Wirkungskreis eröffnete, da er den Alumnen aus der Theologie Vorlesungen über die čechische Sprache und Literatur hielt. Zugleich mit der Aufsicht der Seminars-Bibliothek betraut, vermehrte er dieselbe mit trefflichen Werken aus den verschiedenen Wissenszweigen. Bischof Hille [Bd. IX, S. 18] übertrug ihm die Bücher-Censur und betraute ihn mit der čechischen Uebersetzung seiner Hirtenbriefe, Kirchenreden und anderen Schriften. Ungeachtet dieses seine Thätigkeit stark in Anspruch nehmenden Amtes war Ř. auch auf literarischem Gebiete in seinem Fache thätig. Schon in seinen jungen Jahren schrieb er Einiges für die čechischen Unterhaltungsblätter Květy, d. i. Blüthen, und Včela, d. i. die Biene; später war er Mitarbeiter des „Časopis katol. duchovensta“, d. i. Zeitschrift für die kathol. Geistlichkeit, in welcher er außer einigen Abhandlungen vornehmlich die Anzeige der Fachzeitschriften besorgte. Selbstständig hat er herausgegeben: „Nábožná památka zešnulých v Panu“, d. i. Geheiligtes Andenken der selig im Herrn Entschlafenen (Prag und Leitmeritz[WS 1] 1846, Medau), ein Andachtsbuch, und „Manuale sacerdotum pro cura infirmorum et morientium“. Im Jahre 1845 begann er in čechischer Sprache ein größeres theologisches Werk, eine patristische Encyklopädie, welche in der čechischen Literatur noch fehlte, und arbeitete daran emsig fort, als er bereits sehr leidend war. Ende 1847 verschlimmerte sich sein Gesundheitszustand derart, daß er um [140] Enthebung von seinem Rectorate bitten mußte, worauf er bei einigen Freunden zur Erholung den Frühling verlebte und im darauffolgenden Winter zu seinem Bruder Johann, dem Leitmeritzer Dechant, sich begab, bei dem er die oberwähnte Encyklopädie fortarbeitete. Ehe er sie jedoch beendete, ereilte ihn im Alter von 52 Jahren der Tod. Der vorbenannte Bruder führte das Werk zu Ende, welches unter dem Titel: „Patristická Encyklopedie, aneb sklad učení katolického ze svatých a jiných katolických výtečníkův snešený a sestavený …“, d. i. Patristische Encyklopädie, oder Schatz katholischer Gelehrsamkeit, aus den Schriften des Katholicismus zusammengestellt, 3 Theile (Prag 1851–1858, Anton Renn, gr. 8°.) erschien. Einen dazu gehörigen übersichtlichen Anhang hat mit Unterstützung der Geistlichen Jac. Cebusky, Fr. Doucha, K. Karlaš und Wenzel Štulz, Jacob Moly bearbeitet und herausgegeben. Ueber Anton Ernst’s Brüder Johann und Joseph vergleiche die Quellen.

Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, Lex. 8°.) Bd. VII, S. 281. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Leimeritz.