BLKÖ:Cesari, Antonio
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 325. (Quelle) | |||
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Monti, Perticari, Romani, Tomaseo, Gherardini u. A., welche auch den Geist der italienischen Sprache studirten, und an deren Veredlung arbeiteten, angefochten worden sein. Sprachliche Forschungen müssen stets dem Bedürfnisse der Nation entsprechen und die philosophische Entwicklung einer jeden lebenden Sprache soll bei philologischen Forschungen berücksichtigt werden. Der Styl in C.’s Schriften, analog den strengen Grundsätzen der Sprachreinigung, die er in seinen philologischen Schriften aufstellte, ist correct und das Verdienst, eben durch seinen Eifer der durch französischen Einfluß herbeigeführten Entartung der Sprache einen Damm gesetzt zu haben, bleibt ihm unbenommen; als Poet ist Cesari weniger glücklich. Außer einigen religiösen Schriften, einigen Ausgaben der italienischen Classiker und insbesondere des Dante, mehreren Uebersetzungen der alten lateinischen Classiker, u. z. der Oden und ars poetica des Horaz (Verona 1788, neue Aufl. 1817); der Comödien des Terenz (Verona 1806, Neapel 1834); und der Familien-Briefe des Cicero (Mailand 1826, in 9 Bden., 1845 in 3 Bden.) gab Cesari noch heraus eine neue Auflage des „Vocabolario della Crusca, 6 Bde. (Verona 1806–1809, 4°.), bereichert mit vielen tausend völlig veralteten Wörtern und Wendungen, dessen Erscheinen Monti’s „Proposta“ veranlaßte; – „Alcune Novelle“ (Venedig 1810, 4°.); – „Bellezze della Divina Commedia di Dante; Dialoghi“ 4 Bde. (Ebenda 1824–26), worin die Sprachschönheiten Dante’s weitläufig erörtert werden; – „Dialogo [326] intitolato le Grazie“ (Mailand 1829); welche Schrift bei ihrem Erscheinen großes Aufsehen erregte; – „Dissertazione sopra lo stato presente della lingua italiana“ (Verona 1810; Mailand 1829); – „Il fiore di storia ecclesiastica, Ragionamenti“ 6 Bde. (Mailand, Silvestri, mit Portr.); – „I fatti degli Apostoli“ (Ebenda); – „Rime gravi e Rime piacevoli“ (Ebenda). Cesari besorgte auch die Herausgabe des Werkes: „Vite de’ Santi Padri“, 4 Bde. (Verona 1799); – von Bolcari’s Vita del Beato Gio. Colombini da Siena ...“ (Verona 1817, Palermo 1818); – des „I Fioretti di San Francesco“ (Verona 1822); und mehrerer Werke von Jacopo Passavanti, Dom. Cavalca und anderer italien. Schriftsteller der alten Literaturepoche. Er starb zu S. Michele in Ravenna im Alter von 68 Jahren 8 Monaten, wie eine von seinem Freunde Joseph Manuzzi verfaßte Inschrift dies meldet. – In der Cathedral-Kirche von Verona errichteten ihm seine Mitbürger eine Marmorbüste, wozu Pietro Giordani folgende Inschrift verfaßte: „Antonio . Cesari . Filippino | Cogli . Scritti . E . Coll’ . Esempio . | Mantenne . Gloriosamente | La . Fede . Di . Cristo . | E . | La Lingua . D’Italia | .
Cesari, Antonio (Philolog, geb. zu Verona 16. Jänner 1760, gest. bei Ravenna 1. Oct. 1828). Er trat sehr jung in die Congregazione dell’ oratorio seiner Vaterstadt, und widmete sein ganzes Leben dem Studium der italien. Sprache, über die er mehrere geschätzte Arbeiten veröffentlicht hat; hätte C. in seinem Eifer, alle Neuerungen in der Sprache zu entfernen, sich mit dem Gedanken befreunden können, daß lebende Sprachen, als der vollendete Ausdruck der Gesittung und des Wissens eines Volkes, nicht auf einer Stufe stehen bleiben können, sondern mit der steten Entwicklung des Volkes selbst sich immer entwickeln und vervollkommnen müssen, so würden seine mühsamen und rastlosen, und nach einer Seite hin auch verdienstlichen Forschungen ein günstigeres Resultat gehabt haben, und nicht von Männern, wie Giordani, Grassi,- Azzochi (Tommaso), Elogio di A. Cesari, prete dell’ Oratorio di Verona (Rom 1836, 8°.) [diese Schrift ist nicht in den Handel gekommen]. – Bonfanti (Giovanni), Vita di A. Cesari (Verona 1832, 8°., mit Porträt). – Manuzzi (Giuseppe), Cenni sulla vita e sulle opere di A. Cesari (Florenz 1829, 8°.). – Mordani (Filippo), Elogio storico del P. A. Cesari (Ravenna 1842, 8°.). – Villardi (Francesco), Vita del P. A. Cesari (Padua 1832, 8°.). – In der Ausgabe der „Rime gravi e Rime piacevoli“ (Mailand, Silvestri) ist eine Elogio storico, von C. Bresciani geschrieben. – Auch in der Ausgabe der „Prose scelte di Cesari“ (Mailand, Silvestri) befindet sich die „Dissertazione del profess. Ambrogio Lovati sullo stato della lingua italiana nel secolo XIX e sul merito del P. Cesari ecc.“ – Maffei (Giuseppe), Storia della letteratura italiana (Mailand, 1834, tip, de’ Classici ital.) III. Bd. S. 281, IV. Bd. S. 126. – Dandolo (Girol.), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1855, Naratovich) Appendice S. 122 [nach diesem ist C. im Jänner 1760 geb., zu Folge der ihm von Manuzzi in Ravenna gewidmeten Inschrift]. – Tipaldo, Biografia degli Italiani illustri. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de Mr. le Dr. Hoffer (Paris 1853) IX. Bd. Sp. 499 [gibt ihn irrig um das Jahr 1750 geboren an]. – Valery, Voyages historiques et littéraires en Italie. I. Bd. S. 171. – Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst II. Jahrg. (Wien 1811, Strauß, 4°.) Nr. 60 u. 61: „Die gekrönte Preisschrift des P. Antonio Cesari in Verona.“ – Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822 u. f., Gleditsch, 4°.) I. Sect. XVI. Bd. S. 81. – Gazzetta di uffiz. di Venezia 1856, Nr. 43. – Federico (Fed.), Quadro storico-critico della ital. letteratura (Venedig 1856) I. Bd. S. 25. – Porträt. Unterschrift: Antonio Cesari. Prete dell’ oratorio. (Mailand, Eugenio Silvestri inc. kl. 8°.)