BLKÖ:Comolli, J. B.

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Comerio, Augustin
Band: 2 (1857), ab Seite: 435. (Quelle)
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Comolli, J. B. (Bildhauer, geb. zu Mailand in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts). Im Jahre 1800 war er Professor der Sculptur an der Mailänder Kunst-Akademie. Von seinen Arbeiten sind bekannt geworden die „Büste von Chaptal“, in Marmor für Montpellier ausgeführt; – „Napoleon“, kolossale Statue, bestimmt, um neben jener des Columbus am Eingange des Nationalpalastes aufgestellt zu werden; – „Der Friede“, Bildsäule zur Verewigung des Gedächtnisses an den Frieden von Campo Formio; dieses Denkmal erhielt seine Stelle im J. 1819 auf dem Platze Cantarena zu Udine. Im J. 1820 begab er sich nach England und führte bei den Arbeiten in der neuen katholischen Capelle zu Moorfield und bei der Ausführung des prächtigen Altarstückes die Leitung. Auch vollendete er während seines Aufenthaltes zu London mehrere Büsten. Eine große Menge von Büsten, alle aus carrarischem Marmor und theils Porträte [436] lebender Personen, theils Copien berühmter Antiken befinden sich in der Villa Melzi am Comersee, wo dieselben den Schmuck eines ganzen Saales bilden. Im Garten dieser Villa ist von seiner Hand die Gruppe: „Dante, den Beatrice in die himmlischen Regionen führt“; – die „Christusstatue“ im Oratorium daselbst ist auch sein Werk. C. beurkundet in seinen Werken eine seltene Gewandtheit des Meißels. Besonders ausgezeichnet ist er aber im Porträte. Seine Büsten sind ähnlich und ihr Styl kühn, frei und edel, in der Form correct und von seltener Reinheit.

Nagler (G. K. Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835) III. Bd. S. 5, 9. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 1842, Bibliogr. Inst., Lex. 8°.) VII. Bd. 2. Abtheil. S. 1086. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) VI. Bd. und Suppl. S. 408.