BLKÖ:Dallinger von Dalling, Johann II.

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 133. (Quelle)
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Dallinger von Dalling, Johann II. (Maler, geb. zu Wien 7. Mai 1782).[BN 1] Sohn des Vorigen. Sein Vater ertheilte ihm den ersten Unterricht in der Kunst; 1803 wurde er bereits demselben als Adjunct zugetheilt, 1820 zum Gallerie-Inspector und 1831 nach dem Ableben des Directors Jos. Bauer auf dessen Stelle zum Director ernannt. Die Thierstücke und Landschaften der holländischen Schule zogen ihn vor andern an und an ihnen bildete er sein vorherrschendes Talent in der Thiermalerei aus. Besonders glücklich ist er in seinen Pferdebildern. In der Restaurirung alter Gemälde erwarb er sich ebenfalls große Kunstfertigkeit. Mehrere seiner Gemälde befinden sich sowohl in der kaiserlichen, als auch in der fürstlich Liechtenstein’schen Gallerie. Unter seine vorzüglichsten Leistungen gehören: „Ein Knabe mit Pferden auf der Weide“ – „Ein Fuhrmann mit Pferden im Stalle“; – „Gruppe von Schiffzugpferden“; – „Stier und Kuh“. Die Gemälde-Gallerie im Belvedere besitzt von D.: „Fünf Ackerpferde von einem Knecht gehütet“ (auf Holz, H. 2 F. 6 Z. Br. 2 F. 3½ Z., bezeichnet: Joh. v. Dallinger f. 1830); – „Zwei Zugpferde im Stalle an der Krippe stehend“ (auf Holz H. 1 F. 3½ Z. Br. 1 F., bezeichnet: Joh. v. Dallinger f. 1832). Auch versuchte sich D. mit ziemlichen Glücke in der Schabekunst, die er von J. Pichler erlernt hatte. Er führte in dieser Manier 2 Platten aus: „Kinder, die sich um Aepfel raufen“, nach Poussin und das „Porträt der Fürstin (Alois) von Liechtenstein“, nach Kreutzinger. – Alexander Johann (Maler, geb. zu Wien 1. Aug. 1783, gest. ebenda 1844). Jüngerer Bruder des Vorigen. Er ist ebenfalls Schüler seines Vaters. Anfänglich widmete er sich der Kupferstecherkunst; da jedoch seit dem Verfalle des Kunst- und Industrie-Comptoirs für diesen Zweig nur sehr geringe Aussichten blieben, verlegte er sich seit [134] 1802 auf die Wiederherstellung alter Gemälde, in welchem Fache er es zu einem hohen Grade der Vollkommenheit brachte. Als Maler zeichnet er sich besonders in Thierstücken aus. Die k. k. Gemälde-Gallerie im Belvedere besitzt von ihm: „Eine Herde Kühe wird von einem Hirten durch ein kleines Wasser im Vordergrunde getrieben. In der Ferne drei verstümmelte Weidenbäume und ein Dorf“ (auf Holz H. 1 F. 11 Z., Br. 2 F. 7 Z., bezeichnet Alexander von Dallinger Viene fecit 1831).

Realis, Curiositäten- und Memorabilien Lexikon I. Bd. S. 359. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) III. Bd. S. 250. – Krafft (Albrecht), Die moderne Schule der k. k. Gemälde-Gallerie (Wien 1854, Pichlers Witwe u. S., 8°.) S. 9 [gibt das J. 1733 als Geburtsjahr Alexanders an]. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 661.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Dallinger von Dalling, Johann (II.) [Bd. III, S. 133], gest. zu Wien 19. December 1868.
    Oesterreichischer Volks- und Wirthschafts-Kalender. Herausg. vom Verein zur Verbreitung von Druckschriften für Volksbildung (Wien, C. Fromme, 8°.) XIX. Jahrgang (1870), in der Ehrenhalle S. 7. [Band 24, S. 383]