BLKÖ:Eßterházy von Galántha, Joseph Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 100. (Quelle)
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Eßterházy von Galántha, Joseph Graf, Banus von Croatien (Feldmarschall, geb. zu Papa 19. Juni 1682, gest. 10. Mai 1748). Aus dem gräflichen Zweige des Hauses Forchtenstein. Ein Sohn des Grafen und Generals der Cavallerie Franz Eßterházy (gest. 1683, siehe im ersten Artikel: „II. Die berühmtesten Glieder dieser glorreichen Familie“ Nr. 9). Sollte sich dem geistlichen Stande widmen und erhielt bereits im 8. Jahre (1690) zu Oedenburg ein Beneficium, im 11. (1693) die Propsteien Rátot und im 15. von Kaiser Leopold I. die Abtei der h. Jungfrau von Vaska. Zu gleicher Zeit oblag er den Wissenschaften und wurde 1700 in Wien zum Doctor der Philosophie promovirt. 1705 zog er aber den Priesterrock aus und widmete sich, von den damaligen Zeitverhältnissen angespornt, dem Dienste der Waffen. Er zeichnete sich nun im Rakoczy’schen Kriege (1705–1711), in den beiden türkischen Feldzügen (1716–1718 und 1736–39) und im schlesischen (1740–48) ganz besonders aus; im letzten organisirte er die ungarische Insurrection und führte sie selbst an. Während dieser ganzen Zeit bekleidete er verschiedene Militär- und Civil-Würden zugleich, u. z. ward er 1708 Oberst eines Hußaren-Regiments und königl. Rath, 1710 kaiserl. Kämmerer, 1711 Obergespan des Komorner Comitates, 1721 General-Feldwachtmeister, 1724 Septemviralrath, 1725 Statthaltereirath, welches Amt er jedoch 1730 niederlegte, 1733 Grenzcommandant von Illyrien, Feldmarschall-Lieutenant und Banus von Croatien, Dalmatien und Slavonien, 1741 Feldmarschall, einige Wochen später Kreiscommandant am rechten Donauufer und Judex curiae, worauf er die Banuswürde niederlegte. Für die Größe seines Hauses wirkte er nicht minder; er erbaute 1712–22 das Schloß Lándschitz, 1727 brachte er die Herrschaft [101] Dotis und 1735 die Herrschaft Raszinya in Slavonien käuflich an sich. Der Graf war zweimal vermält, hinterließ aber nur Einen Sohn Joseph, welcher als Generalmajor (1759) starb.

Csecsi de Nemes-Osca (Ignaz), Posthuma memoria Josephi Eszterhazii de Galantha perpetui comitis de Trakno ec. ec. (Tyrnau 1754, 278 S., 4°.). – Kolb (Stephan), Die gegen Gott, gegen dem (sic) Vaterland ... bis in den Tod beständige ... Treu; bei Joseph Gr. Eßterházy’s judicis curiae, Leichenbegängniß (Preßburg 1748, Folio). – Kolinovics (Gabriel), Posthuma memoria comitis J. Eszterházy, Dalmatiae, Croatiae ... proregis ... et campi marschalli serie chronologica libris IV complexa (Tyrnaviae 1754, 4°., mit Portr.). – Ersch (J. S.) u. Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 38. Thl. S. 351 [nach dieser geb. 19. Juni 1682, gest. 10. Mai 1748]. – Series Banorum Dalmatiae, Croatiae, Slavoniae etc. (Tyrnau 1737). – Oestr. Militär-Konversat.-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 254 [nach diesem geb. 1680, gest. 1739]. – Nach Oettinger ist Graf Joseph 1754 gestorben, und doch führt er St. Kolbs Schrift auf, welche bereits 1748 erschienen. – Genealogie der gräfl. Linie des Hauses Forchtenstein. Die gräfliche Linie des Hauses Forchtenstein pflanzte des Grafen Joseph Bruder, der Graf Franz (geb. 19. Juni 1682, gest. 1758)[WS 1], Feldmarschall, und dessen Sohn aus erster Ehe mit Marie Sidonie Gräfin von Pálffy: Graf Nikolaus (geb. 1711, gest. 27. Juni 1764), k. k. Botschafter, fort. Des Grafen Nikolaus Bruder war Graf Karl, Bischof von Erlau (s. d. Folgenden). Graf Nikolaus war (seit 28. Dec 1744) mit Maria Anna Christ, Adoptivtochter des Johann Theodor Fürsten Lubomirski, vermält. Aus dieser Ehe stammt Graf Johann (geb. 1747), vermält (1771) mit Maria Anna Gräfin von Pálffy; dessen Sohn Graf Nikolaus (geb. 1. Juni 1775). Den gegenwärtigen Stand der Familie siehe im Hauptartikel: Genealogie S. 89 u. z. III. b) Haus Forchtenstein jüngere Linie älterer Zweig S. 91.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. (nach Anderen geb. 1683, gest. 1754).