BLKÖ:Ehemant, Franz Lothar

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Egyed, Anton
Band: 4 (1858), ab Seite: 6. (Quelle)
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Ehemant, Franz Lothar (Kunstforscher, geb. zu Lobes in Böhmen 21. Nov. 1748, gest. zu Prag 26. Oct. 1782). Widmete sich nach vollendeten Studien dem Lehrfache und trug 1774 an der Hochschule zu Prag Geschichte und Literatur vor. Zugleich trieb er kunsthistorische Forschungen und ihm ist die Entdeckung der ältesten böhmischen Oelgemälde zu danken, welche sich auf dem Schlosse zu Karlstein befanden und wovon ein Theil in die Belvedere-Gallerie nach Wien, ein anderer in die Prager Universitätsbibliothek gebracht wurde. Er selbst begann Gemälde und Sculpturen zu sammeln und besaß unter andern einen Rumpf von dem Sohne der Niobe, eine berühmte Antike (vergl. auch den Artikel: Joseph Barth, Oculist I. Bd. S. 166). Er war als Schriftsteller im Gebiete der Kunstgeschichte thätig und in andern Werken zerstreut befinden sich seine Abhandlungen: „Beschreibung der böhmischen Kunstsachen. die in der Prager Metropolitankirche zu sehen [7] sind“ (im Titularkalender 1771–78); – „Zur Kunstgeschichte Böhmens“ (in Dobrowsky’s Böhmische Literatur auf das J. 1779, III. Stück S. 205); – „Beschreibung böhmischer Kunstsachen“ (im Kalender für 1782, welcher in der Normalschulbuchdruckerei 4°. erschienen ist); – „Beschreibung der Hauptstadt Prag und übrigen Städte Böhmens in Rücksicht der Künste“ (in der „Chronik von Böhmen vom J. 1530–1780 nebst Beschreibung der Städte“, welche 1782 zu Prag bei Schönfeld gr. 4°. erschienen ist). – Vielleicht ist der Landschaftsmaler F. J. Ehemant[WS 1], welcher nach dem (Stuttgarter) Kunstblatte 1835 S. 375 sich in der Düsseldorfer Schule ausbildete und Vielversprechendes leistete, ein Verwandter ja wohl gar ein Enkel des Obigen.

Riegger (Jos. Ant. v.), Archiv der Geschichte und Statistik, besonders von Böhmen (Dresden 1792 u. f., gr. 8°.) VI. Hft. S. 188. – Dlabacz (G. J.), Allg. hist. Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Haase, 4°.) I. Bd. Sp. 362. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1837, 6 Bde.) II. Bd. S. 25.

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