BLKÖ:Galliccioli, Johann Baptist
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Galli da Bibiena, Johann |
Nächster>>>
Gallini (Gallino), Stephan | ||
Band: 5 (1859), ab Seite: 71. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Giambattista Galliciolli in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 131528599, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Gallands Bibliotheca patrum“ größtentheils sein Werk sind; ferner leitete er die neue Ausgabe des „Dizionario delle sette lingue del Facciolati“, 2 Bde. (Venedig 1778, Gatti, Fol.). Außer den bisher genannten Ausgaben der Werke Anderer veröffentlichte er u. A. folgende eigene Arbeiten: „La Fraseologia biblica“ (Venedig 1778, Sansoni, 4°.); – „Dall’ antica Lezione degli Ebrei s dell’ origine dei Punti“ (Ebenda 1787, 8°.); – „Vita di S. Vittore Martire“ (Ebenda); – „Memorie venete antiche profane ed ecclesiastiche“, 8 Bde. (Ebenda 1796, Fracasso, 8°.). Gegen dieses Werk trat Tentori mit einer scharfen Gegenschrift auf, welche G. zwar erwiederte, ohne jedoch die ihm zur Last gelegten Irrthümer widerlegen zu können. Ungeachtet derselben enthalten doch die „Memorie“ werthvolle Beiträge zu Venedigs Geschichte, die in anderen Werken fehlen. – Auch gab G. die Uebersetzungen mehrerer Kirchenväter heraus, als: „Opere di S. Giustino tradotte dal Greco“, 2 Bde. (Venedig 1799, 8°.); – „Opere di Atenagora Ateniese“ (Ebenda 1801, 8°.); – „Libri di S. Teofilo vescovo di Antiochia...“ (Ebenda 1804, 8°.); – „Lettere di S. Clemente Papa ... lettere genuine di S. Ignazio Martire ... lettera di S. Policarpo ...“, 2 Bde. (Ebenda 1798, Curti, 8°.). – Auch hinterließ er, als er un Alter von 73 Jahren starb, mehreres in Handschrift, darunter: eine italien. Uebersetzung des S. Ireneus, ferner: „Dell’ approssimazione della Sinagoga Giudaica alla Chiesa Cattolica“, worin er nachweist, daß die katholische und israelitische Glaubenslehre einander nicht entgegengesetzt sind, und: „De Philosophia Hebraeorum“, letzteres jedoch nur Fragment. Er wurde in der Kirche [72] S. Cassian in Venedig bestattet, wo ihm die Erben eine Büste sammt Inschrift gesetzt haben.
Galliccioli, Johann Baptist (Kirchenhistoriker, Archäolog u. Philolog, geb. zu Venedig 17. Mai 1733, gest. 12. Mai 1806). Der Sohn wohlhabender Eltern, besuchte er das Jesuiten-Collegium in Venedig, trat, 16 Jahre alt, in den geistlichen Stand und wurde Cleriker bei der Pfarre S. Cassian in Venedig. Dabei verlegte er sich namentlich auf orientalische Sprachen, worin er so ausgezeichnet war, daß er einen Ruf nach Padua als Professor derselben erhielt, ohne jedoch demselben zu folgen.. 1786 fiel auf ihn die Wahl, in den Jesuiten-Schulen das Griechische und Hebräische zu lehren. Neben seiner Thätigkeit als Lehrer entwickelte er aber eine großartige als Schriftsteller; so besorgte er die Ausgabe der „Opera omnia“ des Gregorius Magnus, 17 Bde. (Venedig 1768–75, 4°.). [Ebert Bibl. Lex. I. Bd. Nr. 8869]; legte die letzte Hand an den „Tesoro delle antichità Giudaiche di Biagio Ugolini“, welches Werk er auch mit einem Generalindex versah; – wie auch der 13. und 14. Band von „- Moschini (Giovanni Antonio), Della vita e degli scritti dell’ abbate G. B. Galliccioli (Venedig 1806, 8°.). – Meneghelli (Antonio Maria), Elogio funebre del prof. Galliccioli“ (Venedig 1806, 8°.) – auch in Meneghelli’s Opere (Padua 1831, coi tipi della Minerva) VI. Bd. S. 287. – Fontanella (Francesco), Epistola greco-ebraica latina in morte del Galliccioli (Venedig 1806). – Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich, 8°.) S. 248. – Gamba (Bartol.), Galleria dei Letterati ed Artisti illustri delle Provincie Veneziane nel secolo XVIII (Venedig 1824, 8°.). – Porträt. Gestochen von Musitelli, 8°. –
Der obige Johann Baptist Galliccioli ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Johann Baptist conte Gallizioli, da und dort auch Gallizzioli oder Galliccioli, der aus Bergamo gebürtig, im Collegio Nazareno zu Rom erzogen wurde, sich dann nach Bergamo zurückzog, wo er den Wissenschaften lebte und daselbst an der Emporbringung der „Accademia degli Eccitati“ mit noch einigen Andern thätig war. Er veröffentlichte mehrere Werke, als: „Memorie della vita di Gabriele Tadino“ (Bergamo 1783); – „Memorie istoriche e letterarie intorno alla vita di Girolamo B. Zanchi (Eb. 1785); – „Della vita, degli studii e degli scritti di Guglielmo Gratarolo, filosofo e medico“ (Eb. 1788); – und „Memorie della vita ec. ec. del. Card. Aless. Furietti“ (1790) (s. dens. V. Bd. S. 35]. Vergl. über diesen zweiten G.: Dandolo (Girol.), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich, 8°.) Appendice S. 193.