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BLKÖ:Heipl, Johann Nepomuk

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Heissenstein
Band: 8 (1862), ab Seite: 237. (Quelle)
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Heipl, Johann Nepomuk (Bergmann und Techniker, geb. zu Gratz in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, gest. zu Feistritz in Steiermark 1803). Sein Vater, Arzt und Besitzer des Blei- und Silberbergwerkes zu Feistritz in Steiermark, [238] war ein wohlhabender Mann, der seinem Sohne eine tüchtige Erziehung geben ließ, wobei auf die montanistischen Wissenszweige besonders Rücksicht genommen wurde. 18 Jahre alt, begab sich H. mit dem berühmten Delius [Bd. III, S. 221] nach Schemnitz in Ungarn und trat bei den dortigen kön. Bergwerken in die Praxis. In kurzer Zeit wurde er Hutmann, dann Oberhutmann, und seine Geschicklichkeit, verbunden mit rastloser Thätigkeit, veranlaßte, daß ihm die Direction des kön. Bergwerkes zu Orawicza im Temesvárer Banate übertragen wurde. Nach dem Tode seines Vaters aber verließ er den Staatsdienst und übernahm die Oberleitung des väterlichen Bergwerkes in Feistritz. Hier war er nun sorgfältig darauf bedacht, die durch den kostspieligen Aufwand von Menschenkräften entspringenden großen Auslagen zu verringern und die Ertragsfähigkeit des Bergwerkes zu steigern. Auf die sinnreichste Weise wendete er Maschinen an, die er selbst erfunden hatte, brachte große Pumpwerke an, welche das Gewässer aus der Tiefe hoben und durch eine kleine Wasserkraft in Bewegung gesetzt wurden, und brachte sein Bergwerk auf einen solchen Grad von Vollkommenheit, daß es im Auslande berühmt und von Bergmännern aus Rußland, Schweden, Dänemark als Musteranstalt besucht wurde. Heipl selbst aber galt in seinem Gebiete als Autorität und wurde auch von den Behörden, so z. B. von dem k. k. Oberbergamte zu Vordernberg bei wichtigen Fragen in Bergsachen zu Rathe gezogen. Erzbischof Hieronymus von Salzburg schickte einen eigenen Beamten nach Feistritz, um die dortigen Maschinen zu studiren und unter Heipl’s Anleitung sich mit den Verbesserungen, welche er im Bergbaue eingeführt, bekannt zu machen, um sie dann im Salzburg’schen Bergwesen in Anwendung zu bringen. H. starb im hohen Alter, kinderlos, das Bergwerk fiel als Erbschaft an seine Verwandten. In den vierziger Jahren wurde es von seinem damaligen Besitzer, Georg von Mensurati, thätig betrieben.

Kunitsch (Michael), Biographien merkwürdiger Männer der österreichischen Monarchie (Grätz 1805, Gebrüder Tanzer, kl. 8°.) I. Bändchen, S. 28. – Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Albert von Muchar, C. G. Ritter von Leitner, A. Schrötter (Gratz, 8°.) Neue Folge, VI. Jahrg. (1840), Heft 1, S. 100. – In dem in Gratz (Buchhandlung J. F. Kaiser) herausgegebenen „steiermärkischen Nationalkalender“ für 1834 u. f. erscheint er in dem Aufsatze: „Berühmte Männer von Gratz in Steiermark“, von Dr. Rudolph Puff, S. 46, unter dem Namen Johann Heitzl, was falsch ist.