BLKÖ:Mahony, Wilhelm Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 288. (Quelle)
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Mahony, Wilhelm Graf (k. k. Oberst und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Dunlocastle in Irland im Jahre 1760, gest. den Tod der Ehre zu Bassano 8. September 1796). Er entstammt einem alten irischen Geschlechte, deren mehrere des Religionsdruckes wegen, den England auf Irland ausübte, ihr Vaterland verließen und in fremden Landen, wie Liefland, Kurland, Oesterreich u. A. Dienste suchten. Im bayerischen Erbfolgekriege trat er als Lieutenant im Regimente Kaiser-Carabiniere ein und war zur Zeit, als der Krieg mit der Pforte begann, bereits Rittmeister. In diesem letzteren befand er sich anfänglich in Loudon’s, dann in des Prinzen von Coburg’s Suite und hatte Gelegenheit gefunden, sich bei mehreren Anlässen auf das Rühmlichste auszuzeichnen. So z. B. schloß er sich bei dem Sturme auf Novi (3. October 1788) der Angriffs-Colonne des General-Majors Brentano freiwillig an und leistete vortreffliche Dienste. An der Seite des Obersten Zamboni erstieg er die Bresche und erntete durch sein unerschrockenes und umsichtiges Verhalten die Anerkennung des Feldmarschalls. In der Schlacht bei Martinestje überbrachte er im heftigsten Geschütz- und Flintenfeuer die Befehle des Prinzen Coburg nach allen Richtungen an die commandirenden Generale und einzelnen Truppenabtheilungen, schloß sich dem General-Major Karaczay bei der Verfolgung des Großveziers an und half, eine Bravour ohne Gleichen entwickelnd, zehn Geschütze erobern. Auf besondere Anempfehlung des Prinzen Coburg erhielt M. das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens, welches in der 23. Promotion (vom 19. December 1790) von Sr. Majestät dem Kaiser in eigener Person am kaiserlichen [289] Hoflager an die Ritter vertheilt wurde. Zu gleicher Zeit wurde Graf M. auch zum Major befördert. Im Beginn des französischen Krieges kam der Graf in das Jägercorps Dandini, welches nach dessen (im August 1792 erfolgten) Tode Mahony’s Namen führte und in den Feldzügen gegen Frankreich viele ruhmvolle ausgezeichnete Thaten vollbrachte. In der Nacht vom 24. December 1792 überfiel er in Düren mit einem Detachement 400 Franzosen und machte ein halbes hundert Gefangene. Im Juli des folgenden Jahres wurde er zum Oberstlieutenant ernannt. Am 1. September 1793 that er sich wieder bei der Vertheidigung des Verhaues im Walde Dettileul durch seine ausgezeichnete Tapferkeit hervor. Im September des folgenden Jahres rückte er zum Obersten vor und im Jahre 1796 erhielt er mit seiner Truppe die Eintheilung bei der Armee in Italien. Auch da bewährte er den alten Ruf seiner Bravour und Tapferkeit und war überall, wo es Gefahr gab, voran. Im Treffen bei Bassano, 8. September 1796, befand sich M., als die kleine Abtheilung des Generals Quosdanowich bei Solagna von Massena mit Uebermacht angegriffen wurde, bei dem Nachtrabe, um den Rückzug zu decken. Das Bataillon Wilhelm Schröder, welches eben diesen Nachtrab bildete, vermochte nicht länger dem vordrängenden Feinde wirksamen Widerstand zu bieten, wurde selbst geworfen, zersprengt und Mahony, der sich vergeblich bemühte die geworfenen Abtheilungen zu ordnen, um sie wieder dem Feinde entgegenzuführen und denselben in seinem Vordrängen aufzuhalten, wurde bei dieser Gelegenheit im Handgemenge getödtet. Graf M. fehlt in der „Heldenhalle der k. k. Armee“, welche Hirtenfeld’s „Oesterreichischer Militär-Kalender“ für 1866 (S. 60–84) mittheilt.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 307 u. 1734.