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BLKÖ:Rautenstrauch, Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 25 (1873), ab Seite: 61. (Quelle)
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Rautenstrauch, Johann (Schriftsteller, geb. 10. Jänner 1746, gest. zu Wien 8. Jänner 1801). Die eigentlich biographischen Daten über Rautenstrauch, der in der Theresianisch-Josephinischen Periode in Wien eine so hervorragende Rolle spielte, sind unendlich spärlich. Der Mann, der eine ungemein große literarische Fruchtbarkeit entwickelte und in den Culturverhältnissen Wiens zu seiner Zeit die Rolle eines sogenannten „Aufmischers“ spielte, verdient eine eingehendere Behandlung. Alles, was über ihn vorliegt, beschränkt sich auf durchwegs sehr lückenhafte Verzeichnisse seiner Schriften, welche Herausgeber dieses Lexikons durch Mithilfe eines Freundes, der wohl die reichste Collection Viennensia besitzt, zum ersten Male in einer der Vollständigkeit nahekommenden Uebersicht auf S. 65 mittheilt. In Erlangen geboren, kam R., wie Baader berichtet, frühzeitig nach Wien, wo er seine ganze Lebenszeit zubrachte und im Alter von 56 Jahren starb. Er lebte in Wien als Licentiat der Rechte, Hofagent und Schriftsteller. Er schien im Anbeginn dem dramatischen Fache sich widmen zu wollen, denn, wie die „Chronologie des deutschen Theaters“ (Leipzig 1774), S. 347, schreibt, hatte im Jahre 1774 die Direction des Wiener Theaters mit ihm und Weidmann einen Accord geschlossen, daß jeder jährlich sechs Stücke liefern solle. Woher Baader die Notiz hat, daß er kaiserlicher Pensionist gewesen, gibt er weder an, noch ist Näheres darüber irgendwo aufzufinden. Einige seiner Schriften, die von Bücherfreunden sehr gesucht werden und bereits ziemlich selten sind, wirbelten viel Staub auf. Durch und durch freisinnig, Anhänger, Vertheidiger und Lobredner aus Ueberzeugung der Josephinischen Reformen, hatte er natürlich die Gegner derselben, namentlich die Partei Fast, Spenger, Pochlin, auch zu seinen Gegnern, die er aber unablässig bekämpfte, obgleich auch sie ihm immer hinter der Ferse waren. Mit seiner Wochenschrift: „Die Meinungen der Babet“, deren Autorschaft und Herausgabe ihm jedoch abgesprochen wird und von der in den Jahren 1774 und 1775 zwei Bände erschienen sind, war er nicht glücklich und mußte sie auch aus Mangel an Theilnahme erstellen, hingegen hatte sein 1773 aufgeführtes Lustspiel: „Der Jurist und der Bauer“, womit er im Wiener Publicum sich erst recht bekannt gemacht, sehr gefallen. Noch mehr richtete sich die Aufmerksamkeit auf R. durch das nachstehende Ereigniß. Im August 1780 war der Cassier des Wiener Hauptsiegelamtes, Mathias Reinisch, wegen Stempelfälschungen zum Tode durch den Galgen verurtheilt worden. Alle Versuche, seine Begnadigung zu erwirken, scheiterten an dem unbeugsamen Entschlusse der Kaiserin, weiteren Vergehen ähnlicher Art durch dieses Beispiel strenger Gerechtigkeit vorzubeugen. Da erhielt die Kaiserin zwei Tage vor der bereits festgesetzten Hinrichtung am Morgen des 17. August eine versiegelte Schrift, in welcher ein mit mehreren und sehr triftigen Gründen belegtes Gnadengesuch für den Verurtheilten, der am nächsten Morgen hingerichtet werden sollte, enthalten war. Die Kaiserin las es, schickte das Gesuch, [62] dessen Verfasser übrigens nicht genannt war, sofort an die oberste Justizstelle zur schleunigsten Berathung, die sich mit den Gründen einverstanden erklärte, worauf die Kaiserin auf das Gesuch ihr Placet mit dem Beisatze: „mir ist ein großer Stein vom Herzen“ hinschrieb. Sofort wurde diese Verfügung dem Stadt- und Landrichter zugeschickt, der sie kurze Zeit vor der stattzufindenden Hinrichtung des Delinquenten erhielt. Der Jubel im Publicum darüber war groß, aber nicht geringer das Staunen, wem es gelungen, die Kaiserin in ihrem festen Entschlusse zu erschüttern. Die oberste Justizstelle erließ an die niederösterreichische Regierung den Auftrag, „den Verfasser der für den Reinisch eingereichten Bittschrift ausfindig zu machen“. Am folgenden Morgen fand sich bei dem damaligen Vicestatthalter, dem Grafen Herberstein, der Verfasser der Bittschrift ein. Dieser war Rautenstrauch, der sich bewußt seiner guten Absicht, schriftlich das Bekenntniß überreichte, daß er diesen Schritt gewagt. Interessant ist nun die Erledigung, die darauf folgte. Nach vier Wochen erhielt Rautenstrauch ein Hofdecret, das ihn verurtheilte, „wegen der im Namen des Publicums für den zum Strange aufgesetzt gewesenen Mathias Reinisch höchsten Ortes überreichten Bittschrift zur Bestrafung seines Frevels auf drei Tage zum Profoßen zu gehen“. Rautenstrauch saß auch wirklich seine Strafe ab. Daß dieses Ereigniß mit seinem sonderbaren Abschlusse Rautenstrauch bald in den Mund des Volkes brachte und zu dessen Liebling machte, erklärt sich wohl von selbst. Im nämlichen Jahre erschien auch, jedoch ohne Namen, sein Libell über die Wiener Stubenmädchen, welche eine ganze Reihe von Anwälten fanden, die für sie Partei ergriffen und die Setzer Wiens mit lauter Schriften über die Wiener Stubenmädeln beschäftigten. Es sind deren weit über ein Dutzend erschienen und für Sammler biographischer Curiositäten bemerken wir, daß Gräffer in seinen „Neuen Wiener Localfresken“, S. 71, und in den „Neuen Wiener Tabletten“, S. 341, die Titel dieser Stubenmadel-Literatur angibt und daran in ersterem Werke mehrere culturhistorische Bemerkungen über dieses Thema anschließt, die heute noch ihre Giltigkeit haben. In eine andere unerquickliche Polemik wurde R. durch sein Buch über die Kaiserin Maria Theresia, welches im Jahre 1780 erschien, verwickelt. Das Buch war ziemlich pompös angekündigt worden und wurde im Publicum mit großer Spannung erwartet. Nachdem es aber erschienen, waren die Erwartungen nichts weniger als befriedigt und eine Fluth von Kritiken und Gegenschriften ergoß sich über das wirklich unbedeutende Werk, welches jedoch nichtsdestoweniger lange Zeit von allen Bearbeitern der Theresianischen Regierungsperiode fleißig benützt wurde. Am schärfsten aber ging dem k. k. Agenten der k. k. Rath der Akademie der bildenden Künste in Wien, Friedrich Justus Riedel, zu Leibe, der eine „Nöthige Beilage zu der Rautenstrauch’schen Biographie Maria Theresiens. Auf Verlangen vieler Patrioten Deutschlands“ (Wien 1780, Kurzböck, 66 S. 8°.) herausgegeben hatte. Diese Schrift Riedel’s ist wirklich ein Curiosissimum und ging Rautenstrauch sehr zu Herzen. Zuvorderst suchte er den empfangenen derben Streich durch eine „Abfertigung an Herrn Rath Riedel wegen der Beiträge zur Biographie Maria Theresiens“, welche 1780 zu Preßburg erschien, [63] zu paralysiren; aber das genügte ihm noch nicht; er brachte sogar eine Klage vor den Allerh. Thron, worin er um Beschlagnahme und Vernichtung der „Nöthigen Beilage“ bat. Der Bescheid aber, den die große Kaiserin ihrem sich schwer gekränkt fühlenden Biographen ertheilte, fiel jedoch nichts weniger als zu seinen Gunsten aus. Er lautete wörtlich: „Rautenstrauch soll seine Privathändel mit jenen des Staates nicht vermengen. Sind die ihm von Riedel gemachten Vorwürfe gegründet, so hat er solche und noch ein Mehreres verdient. Sind sie nicht gegründet, so zeige er es dem Publico und beschäme dadurch seinen Gegner als einen Verleumder. Diese Meine Resolution ist beiden Theilen bekannt zu machen und der Verkauf des Riedel’schen Drucks ohne alles Bedenken zu gestatten. Maria Theresia“. Nach diesem Bescheide war für R. in dieser Angelegenheit nichts weiter zu thun und die oberwähnte Gegenschrift war ein Streich in’s Wasser. Die durch Kaiser Joseph hervorgerufene Kirchenbewegung fand in Rautenstrauch einen begeisterten und kampfbereiten Partisan; aber nun wuchs auch die Zahl seiner Gegner mit jedem Tage, was ihn aber durchaus nicht abhielt, seine Angriffe gegen die Klöster, die Mönche, vornehmlich die Jesuiten, gegen die Geistlichkeit, welche den Josephinischen Anordnungen Widerstand entgegensetzte, fortzusetzen und mit den heftigsten Libellen ein neues Geschütz auf den Kampfplatz zu führen. Großes Aufsehen zunächst erregte er mit seiner im Jahre 1782 herausgegebenen[WS 1] „Vorstellung an Papst Pius VI.“, die er als aus dem Manuscripte Dulaurier’s bearbeitet vorgab. Sie war vor Eybel’s zu ihrer Zeit viel besprochenen Flugschrift „Qu’est ce que le Pape?“ erschienen und drang, da sie in der der Masse verständlichen deutschen Sprache verfaßt war, stark in’s Publicum. Ebenso erregte das Libell über das Betragen der Bischöfe in den k. k. Staaten in Rücksicht der landesherrlichen Verfügungen in den geistlichen Sachen, welches im nämlichen Jahre erschien, die allgemeine Aufmerksamkeit. Niemand vor ihm hatte den Muth gehabt, dem Erzbischof Migazzi sich in so männlicher Weise entgegen zu stellen. Ueberhaupt zeigen sich in den Ereignissen der Gegenwart nur Spiegelbilder der Achtziger-Jahre des vorigen Jahrhunderts. Dieselben Ausschreitungen in beiden Lagern, wodurch wohl das scandalsüchtige Publicum belustigt, das Heilige aber profanirt und heruntergesetzt wird. Rautenstrauch’s rücksichtsloses Auftreten gegen die Geistlichkeit hatte aber diese so sehr erbittert, daß der Wiener Bürgerspitals-Pfarrer Jacob Mazzioli [Bd. XVII, S. 208] ihn geradezu zum Gegenstande einer Predigt machte und am 25. August 1782 durch dreiviertel Stunden – nicht über das Evangelium – sondern in höchster Entrüstung über Rautenstrauch predigte, der natürlich diesen Unfug nicht ruhig geschehen ließ, sondern in einem neuen Libell den Pfarrer Mazzioli in derbster Weise eines Besseren zu belehren suchte. Bei seinen besten und wirklich vom patriotischen Gefühle geleiteten Absichten und Handlungen kam R. aus den Kämpfen nicht heraus. Die weiter unten folgende Uebersicht seiner zahlreichen Schriften gibt die Belege über diese unermüdliche Thätigkeit. Doch geschah dieß Alles nicht etwa aus der Sucht, aufzureizen, sondern aus Patriotismus, der trotz aller gegen ihn erhobenen Angriffe ihm nicht abgesprochen werden kann. Er verfolgte mit Begeisterung die politischen Zustände des [64] Kaiserstaates nach innen und außen, und alle seine Schriften stehen in unmittelbarer Beziehung zu denselben und aus vielen derselben spricht wahrer, ja erhebender Patriotismus. So hatte er denn schon im Jahre 1778 Kriegslieder für Joseph’s Heere herausgegeben und denselben einen österreichischen Kriegsalmanach und nach beendetem Feldzuge Friedensbilder folgen lassen. Noch mehr aber zeigte sich seine Vaterlandsliebe, als im Jahre 1796 die Errichtung des Corps der Wiener Freiwilligen vorbereitet wurde und Rautenstrauch für den Unterhalt desselben eine große musikalische Akademie mit Chören und Arien veranstaltete, wozu er die Cantate „Der Retter in Gefahr“ dichtete, zu welcher Süßmayer die Musik componirte. Die Akademie wurde viermal, am 19. und 21. September, am 4. October und 15. November 1796 gegeben und trug die erhebliche Summe von 9042 fl. ein. Auch in Wiener-Neustadt fand zu gleichem Zwecke die Aufführung Statt. Im Jahre 1800 aber schrieb R. zum Vortheile des niederösterreichischen Scharfschützencorps eine andere Cantate, betitelt: „Der Kampf für den Frieden“, wozu auch Süßmayer die Musik componirt hatte, welche am 18., 21. u. 25. mit Beifall und gutem Ertrage ausgeführt wurde. Ein anderes interessantes Büchlein endlich, das ohne Zweifel auch ihn zum Verfasser hat, ist die „Oesterreichische Biedermanns-Chronik“, von der zwei Ausgaben, beide bereits selten, vorhanden sind. Die erste, betitelt: „Oesterreichische Biedermanns-Chronik. Mit einem Anhange versehen“ (Freiheitsburg 1784, bei den Gebrüdern von Redlich, 4 unpaginirte Blätter, Schmutztitel, Widmung und Vorrede, dann S. 9–212; 2 unpaginirte Blätter: Nöthiger Anhang zu der „Oesterreichischen Biedermanns-Chronik“; 1784, Vorrede und S. 217–252); – die zweite Ausgabe mit gleichem Titel, jedoch der Jahreszahl 1785, 4 unpaginirte Blätter, dann S. 9–262 und ein Blatt Beschluß nebst Verbesserungen; in dieser zweiten befindet sich auf S. 257 u. 258 ein Nachtrag: Verzeichniß einiger für die gute Sache moralisch verstorbenen Männer, und S. 259–261 Kranke, endlich 261 Todtgeborene (sic.). Dieser Nachtrag und das ihm Folgende fehlt in der ersten Ausgabe. Das Buch macht uns mit einer Menge denkwürdiger Personen aus der Theresianisch-Josephinischen Periode bekannt, und weit entfernt, den Charakter eines Pamphletes an sich zu tragen, ist es eine Verherrlichung wahren Verdienstes, welchem Stande dasselbe angehören mag. Im Uebrigen war R. als dramatischer Dichter thätig, und einige seiner Stücke, wie die „Unversehene Wette“, 1771, das schon erwähnte: „Der Jurist und der Bauer“, 1773, und „Die Vormundschaft oder der Strich durch die Rechnung“, 1775, welch letzteres jedoch, wie de Luca behauptet, aber ohne Beweise für seine Behauptung beizubringen, nicht von Rautenstrauch sein soll, machten durch ihren lebendigen Dialog und durch locales Interesse Glück auf der Bühne. Des Stückes „Der „Der Jurist und der Bauer“ gedenkt selbst noch Willibald Alexis in seinem im 7. Jahrgange des „Jahrbuches deutscher Bühnenspiele“ abgedruckten Lustspiele: „Die Sonette“, worin er schreibt: „Zwar ist’s ein altes Stück, der Bauer und Jurist, doch lieb ich’s, weil man stets des Beifalles sicher ist“. Die Literaturhistoriker haben diesen bemerkenswerthen Literator zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts ganz und gar vergessen, und wenn ihm der Eine oder Andere ein [65] paar Zeilen widmet, sind es höchstens fehlerhaft aufgezeichnete Titel seiner Schriften. In Wien selbst verkehrte R. viel mit seinen literarischen Zeitgenossen, mit denen er gewöhnlich im Kramer’schen Kaffeehause, das sich in dem seiner Zeit in den Graben ausmündenden Schlossergäßchen befand, zu treffen war. Denn er selbst wohnte in dem uralten Lebkuchner Hause in der Seilergasse (nachmals Welser’sches Haus), aus welchem er nicht weit in das besagte Kaffeehaus hatte. Möge diese Skizze mit der köstlichen Silhouette geschlossen werden, die uns Gräffer von Rautenstrauch zeichnet: ein großer schlanker Mann mit hübschem frischem Gesichte, hohem Toupé, Haarrollen, sehr langem Zopfe, den grünen Stülphut in der einen, ein langes spanisches Rohr in der anderen Hand; dunkelblauer Frack mit krebsrothem Kragen und derlei Aermelaufschlägen; Weste und Beinkleid mit strohgelbem Zeug, hirschlederne, der Gestalt des Beines sich enganschmiegende, bis über das Knie reichende, rückwärts angeschnallte Stiefel, wie sie einige Zeit die Artilleristen und Ingenieurs trugen“. Wahrlich – der Zopf etwa ausgenommen – ein Bild, wie es dem Manne paßt, von dem die vorstehende biographische Skizze handelt. Wie ebenfalls Gräffer berichtet, hat Rautenstrauch in den Neunziger-Jahren die Ankündigungszettel der damals so beliebten Thierhetzen verfaßt.

Uebersicht der von ihm verfaßten und ihm zugeschriebenen Werke. „Das beglückte Straßburg“ (Karlsruhe 1769; neue Aufl. Colmar 1770). – „Die Realzeitung von Straßburg“, 2 Bände (1769). – „Der glückliche Frühling. Gedicht“ (Straßburg 1770). Es ist auf Maria Antoinettens Ankunft geschrieben und erhielt den vom Magistrat dafür ausgesetzten Preis. – „Die unversehene Wette. Lustspiel“ (Wien 1771). – „Der Jurist und der Bauer. Original-Lustspiel“ (Wien 1773). – „Meinungen der Babet. Eine Wochenschrift“, 2 Bände (1774 u. 1775); wie schon in der Lebensskizze bemerkt worden, wird es bestritten, daß Rautenstrauch diese Wochenschrift herausgegeben habe. Wenn man den Styl derselben mit den anderen Schriften Rautenstrauch’s, als deren Autor er unbestritten gilt, genau vergleicht, so muß man auch zugeben, daß es zwei verschiedene Autoren seien. – „Vorlesungen über den Fasching. Wochenschrift“ (Wien 1776). – „K. k. priv. Real-Zeitung“ (1775–1781). – „Die Vormundschaft oder der Strich durch die Rechnung. Lustspiel“ (Augsburg 1775). – „Jahrbücher der Regierung Marien Theresiens. Aus dem Französischen des Herrn Fromageot“ (Wien 1776). – „Das christliche Jahrhundert. Aus dem Französischen“, 2 Bände (Wien 1777 u. 1778). – „Joseph’s siebente Reise im July 1778). – „Kriegslieder für Joseph’s Heere“ (1778). – „Beiträge zur Geschichte der menschlichen Thorheit“ (Wien 1779). – „Biographie Marien Theresiens“ (ebd. 1780, m. K.). – „Abfertigung an Herrn Rath Riedel wegen der Beiträge zur Biographie Marien Theresiens“ (Preßburg 1780). – „Ueber die Stubenmädchen in Wien“ (Wien 1780). – „Das Frauenzimmer im 19. Jahrhundert“ (ebd. 1780; 2. Aufl. 1781). – „Die Feyer des letzten Abends des Jahres 1780 und des ersten Morgens im Jahre 1781. Gedicht auf Theresiens Tod“. – „Bilder von Ihr. Stoff für Künstler, sich zu verewigen“ (1781). – „Warum kömmt Pius VI. nach Wien?“ (1782). – „Noch eine Epistel an das Publicum über Herrn P. Fast“ (1782). – „Ueber das Betragen der Herren Bischöfe in den k. k. Staaten in Rücksicht der landesherrlichen Verfügungen in geistlichen Sachen“ (1782). – „Ueber das Betragen des Herrn Mazzioli, Canonicus und Pfarrer im Bürgerspital. Sonntags den 26. August 1782“ (Wien 1782). – „Appellation an das Publicum“ (1782). – „Der Teufel in Wien“, 2 Theile (Wien 1783). Diese Schrift gab R. unter dem Namen Salzmann heraus. – „Der Haushahn. Lustspiel“ (1783). – „Die Schwachheiten der Wiener“ (1783). Diese Schrift veröffentlichte er unter dem Namen Arnold. – „Vorstellung an Se. päpstl. Heiligkeit Pius VI., aus dem Manuscripte des verstorbenen Herrn Delaurier“ (1782). – „Epistel [66] an Herrn Pater Fast“ (Wien 1782, 4°.). – „Traum von einem Hirtenbrief“ (ebd. 1783). – „Betrachtungen über die Aufhebung der Eheverlöbnisse“ (ebd. 1783). – „Beilage zu den Briefen aus Berlin über verschiedene Paradoxa dieses Zeitalters, in neun Briefen an den Verfasser derselben und einer Nachricht an das Publicum“ (Wien und Berlin 1784). – „Das neue Wien, eine Fabel“ (Wien 1785) . – „Wir lieben den Kaiser“ (ebd. 1787) . – „Wie lange noch? Eine Patriotenfrage an die Behörde über Wucherer’s Skarteken-Großhandel“ (ebd. 1787). – „Erinnerungen wegen der über die jetzigen Kriegsvorfälle erschienenen besonderen Beilagen zur Wiener Zeitung“ (Wien 1788). – „Die Stimme aus der Wüste“ (ebd. 178.). – „Ausführliches Tagebuch des jetzigen Krieges zwischen Oesterreich und der Pforte“ (ebd. 1788) . – „Der Retter in Gefahr. Cantate“. Musik von Süßmayer (ebd. 1796). – „Der Kampf für den Frieden. Cantate“. Musik von Süßmayer (ebd. 1796).
Außer den bisher genannten Schriften sind noch die folgenden anzuführen, als deren Verfasser mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Rautenstrauch vermuthet wird, nämlich: „Das Jesuitengift, wie es unter Clemens XIII. entdeckt, unter Clemens XIV. unterdrückt und unter Pius VI. noch fortschleicht, oder: Der Jesuit in fünferlei Gestalten“ (Philadelphia 1784, 8°.). – „Joseph II., ein Traum“ (Wien 1781). – „Widerlegung der in Prag erschienenen Schmähschrift: Ueber die Unnütz- und Schädlichkeit der Juden im Königreiche Böhmen und Mähren“ (ebd. 1782). – „Oesterreichischer Kriegs-Almanach“ (ebd. 1779). – „Friedenslieder“ (ebd. 1779). – „Oesterreichische Biedermanns-Chronik“ (Freiheitsburg 1784), 1. Theil. – „Nöthiger Anhang zur österreichischen Biedermanns-Chronik, 1. Theiles“ (1784). – „Nachtrag zur österreichischen Biedermanns-Chronik, oder Verzeichniß einiger für die gute Sache moralisch verstorbener Männer“. – „Erklärung und Aufforderung an den sogenannten Herrn Wezel“. Ein Blatt (1784). – „Vaterländische Wünsche am Tage Theresiens“ (Wien 1772). – „Die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten in Oesterreich“, 3 Theile (Leipzig 1786). – „Beilagen zu den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten in Oesterreich“ (ebd. 1786). – „Beiträge zur Geschichte der Kapuziner in Wien“ (Cöln 1783). – „Die Verbannung der Jesuiten aus China“ (Constantinopel 1785).
Quellen zu Rautenstrauch’s Biographie. Austria, oder Oesterreich. Universal-Kalender (Wien, Klang, gr. 8°.) III. Jahrg. (1842), S. 163: „Rautenstrauch, Riedel und der Kaiserin Resolution“. – Baader (Clemens Alois), Lexikon verstorbener bairischer Schriftsteller des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts (Augsburg u. Leipzig 1825, Jenisch u. Stage, 8°.) II. Bandes 2. Theil. S. 9. – Baur (Samuel), Allgemeines historisch-biographisch-literarisches Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die in dem ersten Jahrzehend des neunzehnten Jahrhunderts gestorben sind (Ulm 1816, Stettini, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 285. – Constitutionelle österreichische Zeitung (Wien, Fol.) 1862, Nr. 557, im Feuilleton: „Ein Wiener Prophet vom Jahre 1785 über die Stadterweiterung“. – Fikentscher, Gelehrtes Baireuth, Bd. VII, S. 156. – Frankl (Ludw. Aug.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) III. Jahrgang (1844), S. 134. – Goedeke (Karl), Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen (Hannover 1859, Ehlermann, 8°.) Bd. I, S. 605. – Gräffer (Franz), Neue Wiener Localfresken (Linz 1847, 8°.) S. 71: „Wieder Etwas über die Wiener Stubenmädchen“ [über Rautenstrauch’s, diesen Gegenstand behandelnde, in vier Auflagen erschienene Schrift, welche eine ganze Reihe von Schriftchen über die Wiener Stubenmädchen zur Folge hatte]. – Derselbe. Neue Wiener Tabletten und heitere Novellchen (Wien 1848, Kuppitsch, 8°.) S. 316. – Derselbe, Kleine Wiener Memoiren u. s. w. (Wien 18485, Fr. Beck, 8°.) Bd. I, S. 60, im Aufsatze: „Das Kramer’sche Kaffehhaus“; Bd. II, S 97. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, v. Trattnern, 8°.) I. Bandes 2. Stück, S. 39 u. f. – Meusel (Joh. Georg), Das gelehrte Teutschland (Lemgo 1784, Meyer. 8°.) Bd. VII, S. 233, und Bd. X, S. 449. – Oesterreichische Biedermanns-Chronik. Ein Gegenstück zum Phantasten- und Prediger-Almanach (Freiheitsburg [Akademie in Linz] 1784, 8°.) Erster (und einziger) Theil, S. 141 [Verfasser dieser Schrift ist Rautenstrauch selbst, wie sich aus dem ihn behandelnden Artikel S. 141–153 leicht errathen läßt]. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 350. – Realis. Curiositäten- und Memorabilien-Lexikon von Wien. Herausg. von Anton [67] Köhler (Wien 1846, gr. 8°.) Bd. II, S. 272. – Weidlich, Biographische Nachrichten von jetztlebenden Rechtsgelehrten, Bd. III, S. 253 [daselbst erscheinen mehrere Schriften, deren Verfasser der Benedictiner-Abt Franz Stephan von Rautenstrauch ist, obigem Johann Rautenstrauch zugeschrieben].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: herausgebenen.