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BLKÖ:Sontag von Sonnenstein, Wenzel

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 36 (1878), ab Seite: 17. (Quelle)
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Sontag von Sonnenstein, Wenzel, (k. k. Feldzeugmeister, geb. im Jahre 1770, gest. zu Olmütz den 5. Jänner 1852). Sein Vater, pensionirter Artillerie-Oberst (gest. 27. Jänner 1819), leitete mit besonderer Sorgfalt die Erziehung seines Sohnes, welcher erst im Alter von 20 Jahren, den 1. December 1790, als k. k. Cadet in das Bombardier-Corps eintrat. Den 21. Juli 1793 zum Unterlieutenant im [18] 3. Artillerie-Regimente befördert, machte er als solcher alle Feldzüge von 1793 bis 1799 mit und wurde, zur Zeit der kurzen Waffenruhe 1797, zu der von ErzherzogKarl angeordneten Landes-Vermessung von West-Deutschland verwendet. Am 24. Jänner 1801 war Sontag zum Oberlieutenant in seinem Regimente vorgerückt, aus dem er den 1. Februar 1802 in gleicher Eigenschaft zum 4. Artillerie-Regimente übersetzt wurde. Als Oberlieutenant machte er die Feldzüge 1800 und 1805, und als Capitänlieutenant, zu welcher Charge er den 16. Juni 1808 vorrückte, den Feldzug 1809 mit. Den 16. Juni 1811 wurde er Hauptmann im Bombardier-Corps und hat als solcher die Feldzüge 1813, 1814 und 1815 ruhmvoll mitgefochten und für sein tapferes und erfolgreiches Benehmen bei der Blockade und Belagerung von Hüningen, mit Armeebefehl St. Cloud 15. Mai 1814, das Ritterkreuz des Leopold-Ordens erhalten. Den 18. August 1816 zum Major im neu errichteten 3. Artillerie-Regimente befördert, wurde er den 5. Mai 1820 wieder in gleicher Eigenschaft zum Bombardier-Corps übersetzt. Am 21. August 1822 rückte er zum Oberstlieutenant im 3. Artillerie-Regimente vor, wo er bis zum 2. Jänner 1827 verblieb, an welchem Tage ihm das Commando über das 3. Artillerie-Regiment mit gleichzeitiger Vorrückung zum Obersten übertragen ward. Als Stabsofficier in Pesth, Verona, Wien, Lemberg. Brünn gleich thätig und energisch bemüht seiner Waffe zu nützen, hatte er erst als Oberst seinen unermüdeten Eifer und sein Talent zum Ordnen und Regeln ganz entfalten können. Hier war es auch, wo er bei den großen Artillerie-Versuchen nächst Pesth, die daselbst in den Jahren 1826, 1827 und 1828, unter der speciellen Leitung des Majors Ignaz Lindner, wie nirgendwo ihres Gleichen ausgeführt wurden, auf das thätigste zu ihrem Gelingen mitwirkte. Den 6. September 1832 rückte er zum General-Major vor und erhielt die Artillerie-Brigade in Pesth, von wo er den 1. Juli 1834 zum Landes-Artillerie-Director in Italien ernannt wurde. Am 5. Mai 1835 übernahm S. nach dem verstorbenen Feldmarschall-Lieutenant Baron Stein, auch die Feld-Artillerie-Direction in Italien und führte beide Dienstgeschäfte bis zum 30. October 1838. In diese Zeitperiode fällt der Dotationsantrag für das neu befestigte Verona und für die Franzensfeste bei Brixen, welchen er, gemeinschaftlich mit dem Feldmarschall-Lieutenant[WS 1] von Scholl [Bd. XXXI, S. 203][WS 2] entwarf und bestimmte. Von da zur Uebernahme der Artillerie-Brigade in Olmütz abgerufen, verblieb er daselbst bis zu seiner Beförderung zum Feldmarschall-Lieutenant, den 16. Juli 1841; hier war es auch, wo ihm Erzherzog Maximilian d’Este die Oberleitung über die artilleristische Ausbildung seines Neffen, Erzherzog Ferdinand Victor, anvertraute. Den 12. August 1844 wurde ihm die Inhabersstelle des 2. Artillerie-Regiments verliehen, und den 2. December 1849 rückte er. mit der Versetzung in den Ruhestand, zum Feldzeugmeister vor. Das ganze Leben S.’s war eine fortlaufende Kette strengster Pflichterfüllung als Krieger und Menschenfreund. Selbst keine Bedürfnisse kennend, war sein stetes Streben – wahre Noth aufzusuchen und nach Kräften zu lindern. Der 1. December 1840, an welchem Tage er die Jubelfeier seines fünfzigjährigen Dienstes beging, [19] war Zeugniß, welche Verehrung Alles dem siebzigjährigen Jubilar zollte.

Oesterreichischer Militär-Kalender, herausg. von Hirtenfeld und Meynert, (Wien, kl. 8°.) IV. Jahrgang (1853), S. 173 [heißt daselbst irrig Sontag von Sonnenschein]. – Soldatenfreund (Wien, 4°.) 1852, S. 19. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.). V. Supplement-Band, S. 821.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Feldmarschall-Lieutenannt.
  2. Vorlage: [Bd. XXXI, S. 263].