BLKÖ:Württemberg, Heinrich Friedrich Prinz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 58 (1889), ab Seite: 240. (Quelle)
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13. Heinrich Friedrich Prinz (geb. 16. October 1687, gest. zu Winnenthal 17., nach Anderen 26. September 1734). Ein Sohn des Herzogs Friedrich Karl aus dessen Ehe mit Eleonore Juliane Markgräfin [241] von Brandenburg-Anspach und ein Bruder des Prinzen Friedrich Ludwig, genoß er am väterlichen Hofe – denn sein Vater Friedrich Karl versah während der Unmündigkeit seines Vetters, des Herzogs Eberhard Ludwig, von 1677–1693 die Obervormundschaft über denselben und die Administration des Landes – eine sehr sorgfältige Erziehung. Eilf Jahre alt, bezog er die Universität Tübingen, die ihn am 1. Mai 1700 zum Rector magnificus wählte. 1703 machte er eine größere Reise, um die verschiedenen Höfe des Continents zu besuchen, und kam auch an den königlich preußischen Hof in Berlin, wo ihm König Friedrich eine Comthurei des Johanniterordens verlieh. In der Fortsetzung seiner Reise besuchte er die Generalstaaten, die ihn zum Obersten eines Reiter-Regimentes ernannten. Noch nicht sechzehn Jahre alt, zog er schon mit demselben ins Feld. Als er dann Mitte September 1703 von Rotterdam nach Seeland segelte, ging das Schiff, auf dem er fuhr, zu Grunde, und der Prinz kam auf einem Nachen mit dem nackten Leben davon. 1705 wurde er Brigadier, 1709 Generalmajor der Reiterei, in welcher Charge er durch den ganzen spanischen Successionskrieg die württembergischen Truppen in den Niederlanden befehligte. Er hatte in demselben bei Bonn, Rheinbergen und Kaiserswörth am Niederrhein, bei Huy in den Niederlanden seine glorreichen[WS 1] Tage, eroberte ferner ganz Brabant, Ostende, Meine, Ryssel, Gent, Mons, Douay, Bethune, St. Venant, Bouchein, Quesnoy und focht in den blutigen Schlachten bei Ramellies, wo er verwundet wurde, dann bei Oudenarde und Malplaquet. Im Jahre 1714 trat er in kaiserliche Kriegsdienste in der Eigenschaft eines Oberst-Feldwachtmeisters, wurde am 14. October 1715 Oberstinhaber des von ihm selbst neuerrichteten 16. Infanterie-Regimentes, heute Baron Handel, welches er am 30. November 1717 mit dem Kürassier-Regimente Baron Falkenstein (1775 als Rothschütz reducirt) vertauschte, das ihm, wie es im kaiserlichen Patente lautet: „wegen besonders im gegenwärtigen Türkenkriege in den Schlachten und Belagerungen bei Peterwardein und Belgrad bewiesenen Tapferkeit und harten feindlichen Wunden“ verliehen wurde. Am 4. Juni 1716 zum Feldmarschall-Lieutenant, am 1. November 1723 zum General der Cavallerie erhoben, stand der Prinz 1730 bei der Armee in der Lombardie, ohne jedoch zu einer eigentlichen Thätigkeit zu kommen, wie auch im Jahre 1734, in welchem er zur Armee des Prinzen Eugen in Deutschland befehligt wurde, aber wegen fortwährender Kränklichkeit keine Gelegenheit fand, seine oft bewiesene Tapferkeit und Umsicht neuerdings zu erproben. Anfangs April 1734 begab er sich zunächst nach Wien, von dort aber auf sein Schloß Winnenthal, wo er nach wenigen Monaten, erst 47 Jahre alt, sein Leben beschloß. Der Prinz war unvermält geblieben. [Pfeil. De meritis Serenissimae Württembergiae domus in imperium, p. 224 u. f. – Genealogischer Archivarius aufs Jahr 1734, S. 362 u. f. – (Zedler’s) Universal-Lexikon, 59. Bd., Sp. 1198 u. f. – [Thürheim (Andr. Graf). Feldmarschall Otto Ferdinand Graf von Abensperg und Traun. 1677–1748 (Wien 1877, Braumüller 8°.) S. 315.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gloreichen