BLKÖ:Molitor, Martin von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 18 (1868), ab Seite: 460. (Quelle) | |||
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Christian Brand [Bd. II, S. 110], und nicht, wie er bei Nagler heißt: Christian Band, war sein Lehrer und M. galt als einer seiner besten Schüler. Ununterbrochene Uebung und ein fleißiges aufmerksames[WS 1] Studium der Natur, für deren Schönheiten und Eigenthümlichkeiten er einen höchst ausgebildeten Sinn besaß, machten ihn bald zu einem bedeutenden Meister seines Faches. Da er auch sonst gute Bildung hatte, kam dieß seinem Kunstberufe wesentlich zu Statten, und es fehlte nicht an Anerkennung, die ihm gebührte. M. wurde Mitglied der kais. Akademie der Künste. Nach Nagler’s „Künstler-Lexikon“ und Müller-Klunzinger’s „Künstler aller Zeiten und Völker“ wäre er auch Ritter des Leopold-Ordens und Custos der k. k. Hofbibliothek gewesen. Ich erlaube mir, beides zu bezweifeln. Die Verleihung des Leopold-Ordens an einen Künstler, wie bedeutend er sonst auch gewesen sein mag, war zu jener Zeit, als Molitor lebte, kaum denkbar; auch fehlt in einem Verzeichnisse der Ordensmitglieder aus dem Jahre 1810 sein Name, er müßte denn den Orden innerhalb der Jahre 1810 und 1812 erhalten haben. Was seine Custosstelle bei der Hofbibliothek betrifft, so erscheint sein Name in Mosel’s „Geschichte der Hofbibliothek“, in welcher auch aller Personalveränderungen sorgfältig gedacht wird, an keiner Stelle, und Mosel’s Werk ist im Jahre 1835 erschienen. Jedoch diese Mängel schmälern die Verdienste des großen Künstlers, der immerhin beides zu sein verdiente, nicht. Molitor war Maler und Radirer. Er malte in Oel und in Gouache. Er war sehr fleißig und seine Bilder sind ziemlich zahlreich, als aber seine Gouachebilder in das Publicum kamen, fanden sie solchen ungewöhnlichen Beifall, daß Alles nur solche Bilder wünschte und M. die letzten zwölf Jahre seines Lebens kaum die Palette mehr zur Hand nahm. Seine Gouachebilder sind in einer ganz neuen, ihm nur eigenthümlichen Manier ausgeführt; er bediente sich dabei nur weniger, eigentlich vier Farben. Er führte sie auf blauem Papier mit Zinnober, Sepia, lichtem Ocher aus, höhte dann mit Weiß und nahm zur Vertiefung Tusch. Ein solches Bild, wenn es von etwas größerem Formate war, wurde ihm mit 20 bis 30 Ducaten bezahlt. Die schönsten seiner Bilder besaß zu seiner Zeit der Fürst von Reuß-Köstritz XLVIII, der Herzog Albert von Sachsen-Teschen, der Graf Fries und ein Herr von Barbollani, der damals in Wien lebte. Der Rath von Hoppe, ein bekannter und eifriger Kunstsammler, besaß von M. sechs Gemälde und eine Sammlung von sechzig Zeichnungen jeden Formates mit aller Verschiedenheit in der Ausdrucksweise. Der Kunstliebhaber Gabet, der selbst mehrere Blätter radirt hat und zu Molitor’s intimsten Freunden zählte, hatte gleichfalls eine ansehnliche Suite mehr oder weniger vollendeter Studien, welche Molitor auf seinen Kunstausflügen in Oesterreich, Salzburg und Tirol vollendet hatte, darunter eine Folge von Blättern mit Kühen, Kälbern [461] und Schafen, welche Molitor im Jahre 1810 zu Brunn am Gebirge gezeichnet hatte. Große Naturtreue, eine leichte, aber dabei geistreiche Behandlung der immer ideal aufgefaßten Naturscene charakterisiren seine Bilder. Seine Oelgemälde haben manchmal einen etwas dunklen Ton, entbehren aber nie der Harmonie. Molitor’s Bilder wurden oft gestochen und Stiche nach denselben sind bekannt von F. Brand 1, von A. v. Bartsch 3, von Duttenhofer 12, von Gabet 39, von Gauermann 1, von S. Le Gros 2, von Haldenwang 2, von Mößmer 4, von Piringer 18, von H. J. Schütz 2, von Seyffer 7. Mit eben solcher Gewandtheit, wie Pinsel, Crayon und Feder, verstand es Molitor die Radirnadel zu führen, und seine Blätter, original in den Ideen, tüchtig gezeichnet und von besonders geschickter Wahl der Standpuncte, bald geätzt, bald in Aquatinta behandelt, sind von Kupferstichsammlern immer gesucht. Adam Bartsch hat einen eigenen Katalog darüber verfaßt, nach welchem das unten folgende Verzeichniß ausgeführt ist. M. starb leider zu früh für die Kunst, zu deren Lieblingen er zählte, denn bereits im Alter von 53 Jahren ereilte ihn der Tod.
Molitor, Martin von (Landschaftsmaler und Radirer, geb. zu Wien 20. Februar 1759, gest. ebenda 16. April 1812). Der Sohn adeliger, aber vermögensloser Eltern, widmete er sich, 17 Jahre alt, nachdem er die philosophischen Studien beendet, der Kunst, für die er großes Talent besaß und in der er bald ganz außergewöhnliche Fortschritte machte.- Verzeichniß der Radirungen von Martin von Molitor. 1) Die Landstraße, links zwei Weiber mit Bündeln, im Mittelfelde ein Mann zu Pferde mit einem Hunde. Links unten: Molitor, rechts der Buchstabe B. Höhe 2 Zoll 5 Linien, Breite 1 Zoll 10 Linien. Dieses Blatt war nach Bartsch nur in der Sammlung, welche F. Gabet in Wien besaß, vorhanden. – 2) Die zwei Bäume auf der linken Seite des Blattes, der Boden umher ist mit Kräutern und Büschen bewachsen, rechts im Vordergrunde ein Stock und ein Baumstamm. H. 3 Z. 10 L., Br. 3 Z. – 3) Das alte Thor eines verfallenen Gebäudes, ein Bauer ordnet Garben, ein anderer liegt rechts vorn auf dem Boden. H. 4 Z. 6 L., Br. 3 Z. – 4) Der alte Weidenstamm mit wenig Aesten, rechts in der Ferne ein Felsen, links ein Hügel mit Pflanzen. Le Gros del. Von Molitor nach der Idee desselben. H. 5 Z. 6 L., Br. 4 Z. 7 L. – 5) Das Weib mit dem Knaben zwischen dem Baum und der Hütte links des Blattes. H. 6 Z. 9 L., Br. 5 Z. – 6) Der große Baum, unter ihm sitzt ein junger Mensch mit gekreuzten Füßen; der obere Theil des Baumes ist unvollendet. H. 7 Z., Br. 5 Z. 9 L. – 7) Die drei Kapuziner an einem kleinen Tische. Dieses Blatt, aus des Künstlers erster Zeit, ist sehr selten. H. 1 Z. 2 L., Br. 2 Z. 11 L. – 8) Die unter Bäumen versteckte Hütte, über den Fluß geht eine kleine Brücke. H. 2 Z., Br. 3 Z. 11 L. – 9) Die zwei Hütten an einem Abhange rechts, an jeder derselben mehrere Bäume. H. 2 Z., Br. 3 Z. 11 L. – 10) Der Eimer am Pfahle; an demselben aufgeschichtete Garben, neben einem rechtsstehenden Baume eine Hundshütte. Unvollendet. H. 3 Z., Br. 3 Z. 11 L. – 11) Der steile Felsen, er steht in der Mitte des Blattes, links eine Partie Bäume, rechts einige Fichten. H. 2 Z. 10 L., Br. 4 Z. – 12) Die Bäuerin mit einem Betrunkenen, sie stehen unter dem Eingange eines verfallenen Hauses, am Gemäuer mehrere Bäume. H. 2 Z. 8 L., Br. 4 Z. 1 L. – 13) Der alte Bauer auf der steinernen Stiege, diese führt zu einer am Ufer des Flusses liegenden Hütte. H. 2 Z. 8 L., Br. 4 Z. 2 L. – 14) Der einen kleinen Baum auszureißen bemühte Mann; ein zweiter trägt dürre Aeste, das unter den Bäumen am Hause hervorkommende Bächlein bildet einen Wasserfall. H. 2 Z. 10 L., Br. 4 Z. 3 L. – 15) Das Weib mit dem kleinen Mädchen, am Wege neben der Hütte sitzend. H. 2 Z. 10 L., Br. 4 Z. 3 L. – 16) Der gewölbte Eingang zu einem alten Gebäude; links nach vorn zwei Bäume am Flusse, in der Mitte des Vordergrundes ein auf dem Boden liegender Mann, und ein zweiter, der auf einem Baumstamme sitzt. H. 3 Z., Br. 4 Z. 6 L. – 17) Der Hof einer Meierei, links mit Bohlen umzäumt, vorn von Wasser begrenzt; im Grunde nähert sich eine Bäuerin der offenen, in den Hof führenden Thüre. H. 4 Z., Br. 4 Z. 6 L. – 18) Die drei steilen Felsen, dazwischen schlängelt sich der Weg, an dessen Rande links eine Steinsäule sich erhebt, neben welcher ein Mann und eine Frau gehen. Dem Wege entlang [462] läuft ein Fluß, der einen kleinen Wasserfall bildet. H. 3 Z. 6 L., Br. 4 Z. 9 L. – 19) Der spitzige Felsen, er steht zur linken Seite des Blattes, rechts voran sieht man einen Theil eines anderen Felsens, alles ist nur flüchtig entworfen und der gebirgige Hintergrund nur im Umriß gezeichnet. H. 4 Z. 2 L, Br. 4 Z. 9 L. Das Blatt ist sehr selten. – 20) Der runde Thurm an der alten Burg, links geht an demselben ein Weib mit einem Kinde, rechts vorne sieht man das Ufer eines Flusses. H. 2 Z. 11 L., Br. 4 Z. 10 L. – 21) Der Fluß, er nimmt die ganze Breite des Blattes ein, an dem einen Ufer sieht man das gegen den Baum geschleuderte zerbrochene Schiff, über das andere hinaus öffnet sich ein mit verschiedenen Bäumen bepflanztes Feld. H. 3 Z. 8 L., Br. 5 Z. 3 L. – 22) Die in den Fluß steigende Kuh; der Fluß ist mit Binsen und anderen Kräutern bewachsen. Unten, etwas nach links, steht: Molitor f., jedoch nur auf den ersten zwanzig Abdrücken, auf den späteren fehlt der Name. H. 4 Z, Br. 5 Z. – 23) Das Bauernhaus, an dessen Seite eine elende auf Bohlen stehende Hütte, rechts vorne sind zwei Stöcke und ein Schilfrohr, hinter der Hütte sieht man belaubte Bäume sich erheben. Auf den ersten Abdrücken ist der Himmel nicht ausgezeichnet. H. 4 Z. 1 L., Br. 5 Z. 3 L. – 24) Die Strohhütte am Canal, über letzteren führt eine kleine Brücke. Gegenüber ist ein großes Thor neben vorspringendem Mauerwerk, links vorn steht ein dürrer Baum, und mehrere andere Bäume sieht man hinter der Hütte. Rechts unten: Molitor f. H. 3 Z. 10 L., Br. 6 Z. 9 L. – 25) Die vier freistehenden Bäume am Ufer, in der Mitte des Vordergrundes ein am Boden liegender Bauernjunge, neben dem ein Weib sitzt. H. 4 Z. 10 L., Br. 3 Z. 9 L. – 26) Der junge Schiffer, rechts vorn im Wasser den Kahn mit Früchten leitend. Die Aussicht geht auf ein kleines Dorf, vor welchem auf einem Hügel zwei große Bäume stehen. Die Gegenstände des Mittelgrundes und der Ferne auf dem übrigens sehr zart radirten Blatte sind nur schwach angedeutet, da das Scheidewasser nicht stark genug gewirkt hatte. H. 5 Z. 2 L., Br. 6 Z. 5 L. –27) Die von Bäumen und Gesträuch umgebene Strohhütte. Links erblickt man die Reste eines Zaunes, rechts vorn einen dürren Baum neben einem hochstehenden. Das Blatt ist mit leichter Nadel gearbeitet. H. 5 Z., Br. 6 Z. 10 L. – 28) Der Weiler auf dem Gipfel eines großen steilen Felsens. Links am Wege sind zwei Kühe, rechts führt eine Treppe hinauf. Unten am Felsen ist ein Zaun, das Blatt ist nicht vollendet. H. 6 Z., Br. 7 Z. 3 L. – 29) Die Mühle hinter Felsen, das Wasser fließt in einer Leitung nach links und bildet zwischen zwei Felsen einen Fall. Der eine in der Mitte des Blattes stehende Felsen ist mit Bäumen bewachsen. H. 6 Z., Br. 7 Z. 3 L. – 30) Der Weg, der längs des Felsens hinzieht, auf dem Felsen eine Hütte mit mehreren Bäumen; links im Vordergrunde gleichfalls Felsenpartien, in der Mitte sieht man ein Weib mit einem Kinde und zwei Männern, zwei andere Figuren gehen auf dem Wege. H. 5 Z. 3 L., Br. 7 Z. 4 L. [Joseph Heller gibt die Höhe 5 Z. 2 L. an.] – 31) Die Einsiedelei. Ein in einem Buche lesender Einsiedler, gegenüber stürzt Wasser in die Felsenschlucht. H. 5 Z. 2 L., Br. 7 Z. 3 L. – 32) Felsenlandschaft. Links zwei umgerissene Baumstämme, rechts vorn ein Felsenlager mit Durchsicht auf den Wasserfall, gegenüber eine Einsiedelei mit einem großen Kreuze. H. 5 Z. 3 L. Br. 7 Z. 5 L. [auch die Höhe dieses Blattes gibt Heller mit 5 Z. 2 L. an]. – 33) Drei Kühe, die ein Bauer längs des Waldes hintreibt. Rechts im Vordergrunde sieht man einen Strauch und in dessen Nähe den Rest eines Zaunes. H. 5 Z. 3 L., Br. 7 Z. 5 L. – 34) Der durchbrochene Felsen, links die Aussicht auf eine Gebirgsgegend. Am Fuße des Felsens ruht eine Schafheerde, im Mittelgrunde sieht man zwei andere Schafe und im Vordergrunde den liegenden Hirten. H. 5 Z. 3 L., Br. 7 Z. 6 L. – 35) Die weidende Kuh am Ufer des mit Binsen bewachsenen Flusses. Links neben einem verstümmelten Baume ein Stock, in der Mitte des Vordergrundes zwei Hochstämme, und rechts vorn zwei von Schilf umgebene Stöcke. Rechts oben stehen die Buchstaben M. M. H. 5 Z. 10 L., Br. 7 Z. 6 L. – 36) Ein Titelblatt. Zwischen einem rohen Steine, den einige Schmarotzerpflanzen bedecken, und einem kleineren länglichen Steine fließt ein Wasser, das eine Cascade bildet. Auf der glatten Oberseite des größeren Steines steht: Paysages dessinés et gravés à l’eau forte par M. Molitor 1795. Auf dem kleineren länglichen Steine liest man: A Vienne chez F. X. Stöckl Md. d’Estampes. H. 6 Z., [463] Br. 8 Z. Zu diesem Titelblatte gehören die folgenden fünf Blätter 37–41. Die ganze Folge kostete bei Weigel 1 Thlr. 8 Gr. Es gibt von diesem Titelblatte drei Abdrücke. Auf den beiden ersten fehlt die Inschrift des Steines, nur ist auf dem ersten Abdrucke der die rechte Seite des Steines bedeckende Schatten durch reine Aetzung bewirkt, während er auf dem zweiten mit der kalten Nadel überarbeitet ist. Der dritte Druck hat die Schrift. – 37) Vier Bäume links des Blattes auf einer Erhöhung neben dem Canal. Im Vordergrunde sitzt rücklings ein Mann und neben ihm ist ein Knabe. Auf der rechten Seite des Wassers sind Gesträuche, die sich über die ganze Breite des Hintergrundes hinziehen. H. 5 Z. 4 L., Br. 7 Z. 7 L. – 38) Die Kuh auf der hölzernen Brücke, von einem Wanne und einem Weibe, deren jedes ein Bündel trägt, getrieben. Im Mittelgrunde der felsigen Landschaft schreitet ein zweites Weib. H. 6 Z. 4 L., Br. 8 Z. 2 L. – 39) Der in der Ferne sich verlierende Fluß, dessen Ufer mit Bäumen bewachsen sind. Rechts vorne steht eine Gruppe ausgehöhlter Bäume, an deren Fuß ein Weib mit einer Butte sitzt. Das Blatt ist geätzt und in Aquatinta übergangen; es gibt aber auch reine Aetzabdrücke, ein solcher kostete bei Weigel 1 Thlr., ein Blatt mit Aquatinia-Ueberarbeitung 16 Gr. H. 5 Z. 9 L, Br. 8 Z. 8 L. – 40) Ein steiler kahler, von mehreren Steinblöcken umgebener Felsen; rechts stehen vier Kiefern. Die Behandlung des Blattes gleicht jener des vorigen. H. 5 Z. 9 L., Br. 8 Z. 8 L. – 41) Die Viehheerde. Reiche Landschaft, in derselben drei Kühe und sechs Schafe, von dem links im Vordergrunde befindlichen Hirten dem Walde auf der Höhe entlang getrieben. Rechts im Mittelgrunde sieht man einen Wasserfall, auch erblickt man das Mauerwerk eines alten Schlosses mit einem Thurme, und den Grund schließt ein hoher kahler Berg. Eines der schönsten Blätter des Meisters, von trefflicher Beleuchtung und großer Wirkung. Im ersten Drucke sieht man einige Lichtstellen, die später gedeckt wurden, wie die Lichtseite des oberen Theiles des Felsens, der rechts des Wasserfalles ist, und die grünen Partien zwischen letzterem und den Mauern, die später mit der kalten Nadel überarbeitet wurden. Ein erster Abdruck bei Weigel 18 Gr. H. 5 Z. 9 L., Br. 8 Z. 9 L. Die Blätter 37–41 gehören zum Titelblatte 36 und bilden das Heft: Paysages dess. et gravés à l’eau forte par M. Molitor 1795. – 42) Ruine eines großen Gebäudes, auf dem Gipfel eines mit Gebüsch bewachsenen Felsens. Rechts am Felsen hin führt ein Weg dem Walde im Grunde zu, auf diesem Wege schreitet ein Weib mit einem Knaben, links öffnet sich die Aussicht auf eine Gebirgsgegend. H. 6 Z. 3 L., Br. 9 Z. 4 L. – 43) Ein unvollendetes Blatt, wo das Scheidewasser nicht angegriffen hat, so daß die Platte nach etlichen Abdrücken vernichtet wurde. Man sieht nur das Dach einer Mühle und fünf Bäume am Abhange eines Berges, gegen die Mitte zu liegt ein Haufen Baumstämme nur im leichten Umrisse. H. 6 Z. 8 L., Br. 9 . 4 L. – 44) Dieselbe Darstellung vollständig, nur nicht ganz vollendet, da der Tod M.’s die Arbeit unterbrach. Man sieht die Sägemühle, die fünf Bäume am Abhange und in der Mitte die aufgehäuften Baumstämme. Alle Gegenstände sind sehr deutlich gegeben, nur nicht ganz ausgeführt. Links in der Höhe sieht man Gesträuch und auf dem Berge ein großes Felsenstück. Am Fuße dieses Berges steht die Mühle. H. 6 Z. 6 L., Br. 8 Z. 8 L. – 45) Der ruhende Wanderer in einer bewaldeten Landschaft, er steht, in beiden Händen den Stock haltend, die Butte zu seinen Füßen zwischen zwei Bäumen. Im Mittelgrunde erblickt man eine Schafheerde, und längs einer Baumpflanzung gehen zwei Kühe. Da sieht man auch das Gemäuer einer kleinen Veste. Gute Abdrücke dieses Blattes, die ganz leicht lavirt sind, finden sich selten. H. 6 Z. 7 L., Br. 9 Z. 9 L. – 46) Die drei Eremiten in einer Felsenlandschaft. Die Hälfte des Blattes nimmt ein großer Felsen ein, links zieht sich ein Wald hin, bei dessen Eingang die Statue der h. Jungfrau sichtbar ist. Zwei von den Eremiten gehen mit Schaufel und Rechen einem Gärtchen zu, rechts am Felsen befindet sich ihre Hütte, im Grunde von derselben Seite sieht man den dritten, in einem Buche lesend. H. 9 Z. 3 L., Br. 9 Z. 10 L. – 47) Die Ruinen auf dem Berge, am Fuße desselben zieht sich ein dichter Wald der Breite nach hin. Im Vordergrunde rechts steht eine Gruppe von vier Bäumen, deren drei wenig belaubt, der vierte dürr ist, in der Nähe steht ein Weib neben dem Fischer mit der Angel. H. 8 Z. 8 L., Br. 10 Z. 10 L. – 48) Die Familie, gegen die Mitte des Vordergrundes gruppirt. Der Mann hält eine Kürbisflasche, das auf dem Boden sitzende Weib hält ein Kind in den Armen, ein zweites [464] liegt in einiger Entfernung im Grase auf den Knieen. Im Mittelgrunde stehen zwei alte Eichen und nach rechts hin öffnet sich die Aussicht auf Berge. H. 8 Z. 8 L., Br. 10. Z. 10 L. – 49) Die Hirtin mit der Angelleine, sie sitzt rechts rücklings an einem der großen Felsenstücke, neben ihr steht ein großer Korb und rechts vorn am Baumstamme sieht man drei Schafe. H. 8 Z. 3 L., Br. 11 Z. – 50) Der doppelte Wasserfall, durch das auf beiden Seiten eines Felsens herabstürzende Wasser gebildet. Am Gestade des durch den Wasserfall entstandenen Baches erblickt man in Halbfigur zwei Mädchen und einen Knaben, und gegenüber auf dem Felsen eine Hütte. H. 8 Z. 4 L., Br. 11 Z. – 51) Der Stamm eines umgestürzten Baumes, der die ganze rechte Hälfte des Blattes einnimmt und dessen geborstener Stock die Ursache seines Sturzes andeutet. Auf dem Wege schreitet ein Weib mit einem Reisigbündel, vor demselben ein Knabe mit einem Hunde. Dieses Blatt ist geätzt und zählt zu den schönsten der ganzen Molitor’schen Suite, der Künstler gab ihm einen gräulichen Aquatintaton und brachte mit geschickter Hand einige Höhungen an. Es gibt davon auch Abdrücke ohne Aquatinta-Lavirung. H. 8 Z. 9 L., Br. 11 Z. 8 L. [Erste Drucke 1 Thlr. 12 Sgr. bei Weigel.] – 52) Eine Heerde von Kühen und Schafen, auf einer im Grund von Wald begrenzten Wiese. Durch eine Oeffnung des Waldes erblickt man eine andere Wiese, und am Eingange dieser Theilung des Waldes steht ein Hirt mit einem Knaben. Das Blatt ist geätzt und in Aquatinta behandelt. Die Aetzdrucke sind die ersten. H. 8 Z. 9 L., Br. 11 Z. 9 L.
- Zur Biographie. Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, A. Doll, 8°.) Jahrg. 1810, Bd. IV, S. 155. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 698. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. IX, S. 370. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Professor Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 114. – Heller (Jos.), Praktisches Handbuch für Kupferstichsammler (Bamberg 1836, J. G. Sickmüller, kl. 8°.) III. und letztes Bändchen, S. 184. – Bartsch (Adam), Catalogue raisonné de l’oeuvre d’estampes de M. de Molitor (Nürnberg 1813, 8°.). – Porträte. 1) J. Abel fec. (radirt, 4°.); – 2) J. Abel p. 1810. A. Bartsch sc. 1812 (Fol.).
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: aufmersames.