BLKÖ:Zalokar, Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zallwein, Gregor
Band: 59 (1890), ab Seite: 119. (Quelle)
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Zalokar, Johann (Theolog, geb. zu Vinice bei St. Margarethen in Unterkrain am 26. Juni 1792, gest. in Laibach am 11. September 1872). Bauernsohn, besuchte er die Schulen in Laibach, wo damals, da Illyrien unter französischer Regierung stand, die Franzosen walteten, die Lehranstalten aber von Männern, wie Valentin Vodnik, Joseph Walant, Matth. Raunichar, Andreas Meschutar[WS 1], Georg Dolliner, Joseph Gogala und Anderen geleitet wurden, die noch heute zu den Besten, ja zu den Zierden des Landes zählen. Zalokar widmete sich dem geistlichen Stande, empfing am 15. September 1815 die Priesterweihen und trat 1816 zu Möttling in Krain in die Seelsorge, aus welcher er im September 1818 als Spiritual in das Laibacher Priesterseminar berufen wurde. Dort blieb er bis zum April 1828 in Thätigkeit. Nun erhielt er die Pfarre zu Trzic, 1835 eine bessere zu Škocijan, die er zum Besten seiner Pfarrkinder bis 1853 mit Umsicht und großem Eifer versah, worauf er sich nach Laibach in Ruhe zurückzog und auf der Vorstadt Polana achtzigjährig sein Leben beschloß. Zalokar verlebte seine Jugend- und Mannesjahre in der denkwürdigen Zeit, wo der sogenannte krainische ABC-Krieg die Gemüther im Lande bewegte und die Sprachgelehrten Krains sich um die Bildung eines neuslovenischen Idioms in grammaticalische Forschungen vertieften. Auch er segelte in dieser Richtung und versuchte es, das bis dahin ziemlich rudimentäre Idiom zu reinigen und zu läutern, und thatsächlich zeichnen sich nach Šafařik’s Urtheil seine Schriften durch Sprachrichtigkeit vortheilhaft aus. Das Zutreffendste und sehr Beherzigenswerthe in Sachen der slovenischen Sprache schrieb erst in jüngster Zeit der bekannte Topo- und Ethnograph Noe in der Münchener „Allgemeinen Zeitung“ vom 20. August 1889, Beilage Nr. 230 im Artikel IV.: „Buntes aus den Bergen“. Metelko war es, der zuerst auf die Vortheile (?) der cyrillischen Methode in der Orthographie aufmerksam machte, und Zalokar führte das neue System seines Meisters in den Schriften, die er im Druck herausgab, ziemlich consequent durch. Die Titel dieser Schriften, theils Andachtsschriften, theils sprachlichen Inhalts, lauten: „Splohin nauk od krajnskih zherk...“ (Laibach 1823, 12°.); „Kratko poduzhenje v’ nar potrébnishich kershzanskih reznizah...“ (ebd. 1826); – „Navuki ino molitve sa mlade ljudi“ (ebd. 1822; 2. Aufl., welche mit neuen Metelko’schen Lettern gedruckt ist, ebd. 1825); – „Kratko premishljovanje Kristusoviga terplenja per boshjim grobi“ (ebd. 1826; 12°.); – „Dvanaist bukev Tomasha Kempzhana, isbranih is njegovih doslé she malo snanih pism...“ (ebd. 1826, 12°.), welches die ascetischen Schriften: „Vallis liliorum, de tribus tabernaculis, de vera compunctione“ u. s. w., aber die berühmteste Schrift des großen Theologen: „Von der Nachahmung Christi“ nicht enthält. In seinem Nachlaß befand sich eine Sammlung von 13.000 bis 14.000 rein slovenischen Wörtern, welcher Sprachschatz angekauft wurde und als Grundlage für das vom Fürstbischof Anton Alois Wolf herausgegebene slovenische Wörterbuch diente.

Šafařik (Paul Joseph), Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Joseph Jireček (Prag 1864, Tempský, 8°). I. Slovenisches und glagolitisches Schriftthum, S. 40, 51, 120, 137. – Costa (E. H.), Letopis matice slovenske za 1872 in 1873 [120] (Laibach, 8°.) S. 148: „Nekrolog Zaloskar’s von Praprotnik“. – Narodne noviny (Zara, Folio) 1863, Nr. 226 im Feuilleton.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Meschular