Bei Giuseppe Mazzini
Bei Giuseppe Mazzini.
Der Name Mazzini ist für Alle, welche den großen Mann kennen, der ihn trägt, nicht nur die Erinnerung an den Propheten, der die Einheit Italiens voraussagte in einer Zeit, da sie noch unmöglich schien, an den Vaterlandsfreund, der unermüdlich für Italiens Freiheit kämpfte, sondern zugleich auch ein Versprechen für die Zukunft, in der er das Werk vollenden wird, welches sein Genius sich als Ziel gesetzt hat. Vielleicht ist der Augenblick nicht mehr fern, da er siegreich und gewaltig auf’s Neue an der Spitze seines Volkes erscheint und dasselbe dem höheren Fortschritt entgegenführt, zu welchem es reif ist.
Im deutschen Vaterlande kennt man zumeist die italienischen Verhältnisse nur sehr unvollständig. So sehr ich Mazzini zuvor verehrt hatte, so lernte ich doch seine ganze Bedeutung erst einsehen, als ich Ende 1861 nach Italien kam, seine Schriften las und mit den italienischen Freiheitsfreunden näher bekannt wurde. Nachdem ich durch diese schon in mittelbare Beziehung mit ihm getreten war, gab mir die deutsche Uebersetzung der Schriften eines seiner edelsten Anhänger, Piero Cironi’s, der uns und seinem Wirkungskreise durch einen frühen Tod entrissen worden, den Anlaß ihm zu schreiben, indem ich ihm meine Uebersetzung zusandte. Die Antwort, die ich darauf erhielt, ist (auszugsweise) die folgende:
„Signora,
Ich habe Ihren Brief und das Buch empfangen. Ich danke
Ihnen für Beides und freue mich, daß Sie mir Gelegenheit
gegeben haben, Ihnen zu sagen, daß ich Sie kannte und schätzte, seit
Sie in Deutschland die kühne Veröffentlichung machten, und daß
ich stolz auf Ihre Achtung bin. – –
– – Alles was dazu dient, den Keim zu einem brüderlichen Bündniß zwischen Deutschland und Italien zu legen, ist gut und wichtig. In Deutschland sind Viele irregeleitet; die Männer des Nationalvereins nehmen die Stellung ein, die bei uns die Moderati haben, und daß so Viele die gegenwärtige italienische Regierung mit Italien verwechseln, ist eine andere Quelle des Irrthums.
Wir sind dazu gemacht Freunde zu sein. Deutsche, Italiener und Slaven sollten einen seit dreißig Jahren ersehnten brüderlichen Bund, eine junge und wahrhaft heilige Allianz der Völker für Nationalität und Freiheit an die Stelle der Trümmer der alten Allianz der Könige setzen. Aber hiefür ist es nothwendig, daß das deutsche Volk sich für diesen Bund erkläre; alle kleinen Gebietsfragen würden dann eine brüderliche Lösung finden.
Fahren Sie also in dem unternommenen Werke fort. Helfen Sie uns, gegenseitig uns kennen zu lernen. Ueber allen Interessen, über jedem Materialismus einer Gebietszone steht die große Idee einer Erneuerung der Karte Europa’s, einer Umwandlung der alten Welt, eines Kreuzzugs für das Gerechte, für das Wahre, gegen die Lüge, gegen den Czarismus, das Kaiserthum und Papstthum. Führen Sie Ihre Landsleute unermüdlich auf diesen Weg. Sie werden ferner nützen, wie Sie schon genützt haben.
Adieu, Signora. Ich hoffe, dies ist nicht unsere letzte Berührung, und ich kann Ihnen noch einmal mit der Zuneigung eines Bruders die Hand drücken.
Ihr ergebener
Den 21. April 1863. Giuseppe Mazzini.“
Die Bedeutung, welche diese Worte auch für Deutschland haben, ist augenscheinlich; es geht aus ihnen hervor, wie Mazzini mit aufrichtiger Zuneigung auf unser Vaterland blickt, und unser Volk mit dem italienischen in Freundschaft verbünden möchte. Und wenn er mit Recht die Freiheit der Slaven, wie die eines jeden anderen Volkes verlangt, was in Oesterreich so viele Gemüther erschreckt, so ist er doch fern von jenem Fanatismus, den so Viele in dieser Beziehung angstvoll in ihm voraussetzen.
Ich wechselte seitdem noch einige Briefe mit ihm; und immer lebhafter wurde der Wunsch in mir rege, endlich auch seine persönliche Bekanntschaft zu machen. Schon lange im Voraus faßte ich den Plan, im Frühjahr 1866 nach London zu reisen, um denjenigen von Angesicht zu Angesicht zu sehen, dem wir Alle, die wir die Freiheit und den Fortschritt lieben, so unendlich viel zu verdanken haben.
Als plötzlich zu jener Zeit die Kriegsgerüchte wie schwarze Wetterwolken am politischen Horizont hervortraten und ein Zusammenstoß zwischen Italien und Oesterreich als nahe bevorstehend erschien, konnte mich dies von meinem Vorhaben nicht abbringen, doch setzte sich ihm allerdings dadurch einige Schwierigkeit entgegen. Um aus meinem Wohnort und meiner zweiten Heimath, dem schönen Florenz, nach London zu gelangen, gab es zwei Wege: über Deutschland und über Frankreich. In Deutschland war ich seit Veröffentlichung der „Tagebücher“ meines geliebten Onkels Varnhagen von Ense steckbrieflich verfolgt und in contumaciam zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnißstrafe verurtheilt, in Frankreich war man dagegen in Erwartung des bevorstehenden Krieges damals sehr streng an der Grenze, besonders an der italienischen Seite, und forderte den Reisenden ihre Pässe ab. Da ich natürlich damals keinen preußischen Paß erhalten, und mein italienischer Diener, in dessen Begleitung ich allein die Reise machen wollte, in der Eile auch keinen Paß für sich herbeischaffen konnte, so riethen mir meine italienischen Freunde dringend ab über Frankreich zu gehen, da sie nicht daran zweifelten, ich würde unter solchen Umständen an der Grenze zurückgewiesen, und es würde mir nichts als die Umkehr übrigbleiben.
Da entschloß ich mich denn muthig, den Weg über Deutschland zu wählen, nahm in Basel Billets für mich und meinen Diener für die deutsche Linie, die durch die Rheingegenden und über Ostende nach London führt, und begrüßte so nach mehr als fünfjähriger Abwesenheit, zuerst hinter einem dichten braunen Schleier, nachher dessen müde auch ohne diesen, frohen und furchtlosen Sinnes mein Vaterland wieder. Durch Preußen fuhr ich vierzehn Stunden, saß in dem menschengefüllten Wartesaal des Kölner Bahnhofs, wo ein zweistündiger Aufenthalt stattfand, ohne daß mich Jemand erkannte, und setzte dann glücklich und ungehindert meine Reise fort.
In London angekommen, schrieb ich sogleich an Mazzini und fragte, wann ich ihn aufsuchen dürfe. Seine umgehende Antwort bezeichnete mir sogleich für den folgenden Tag die Stunde, in der ich ihn treffen würde, er sei krank gewesen und noch unwohl, schrieb er mir, sonst würde er selbst zu mir gekommen sein.
So stand ich denn den 24. Mai um vier Uhr zuerst vor ihm. Er trat mir entgegen und reichte mir herzlich die Hand. Ich fand ihn genau der vortrefflichen Photographie ähnlich, die der Italiener Lama von ihm in London gemacht hat. Er war leidend, und man sah es ihm an, aber dennoch erschien er, wenn er sprach, jünger, als er seinen Jahren nach ist. Ich betrachtete mit inniger Freude und Verehrung diese edlen Züge, und es traf mich der volle Strahl seiner herrlichen Augen, aus denen das Feuer seiner Seele leuchtet, und die einen unbeschreiblichen Ausdruck von Genie und Güte haben. Er unterdessen fragte mich mit liebenswürdigster Natürlichkeit nach alten Freunden, nach meiner Reise und dergleichen. Dann sagte er, als wenn er mir einen Vorwurf machen wolle, indem er mich ernsthaft ansah:
„Aber wie kommt es eigentlich, daß Sie, die Sie so viel Antheil an den Geschicken Italiens nehmen, es gerade jetzt, in einem Augenblick verlassen, wo der Krieg vor der Thür und die ganze Nation in Gährung und Aufregung ist?“
Da mußte ich ihm denn freilich sagen, um mich vor ihm zu entschuldigen, was ich zuvor nicht erwähnt hatte, daß ich nämlich einzig nach London gekommen sei, um ihn zu sehen, daß ich wahrlich nicht aus Furcht vor dem Kriege geflohen, daß, so leid es mir thue, Italien in dieser Krisis fern zu sein, doch der lebhafte Wunsch seine Bekanntschaft zu machen über alle anderen Bedenken den Sieg davongetragen haben, ja, daß ich deßhalb sogar die Gefahr nicht gescheut, durch Deutschland zu reisen, und daß ich ja Italien nirgends näher sein könne, als wenn ich bei ihm wäre.
Er lächelte gütig und begriff nun Alles; die Art, wie er meine Worte aufnahm, war ebenso fern von Eitelkeit, als von falscher Bescheidenheit, wie ihm denn überhaupt die gewinnende Einfachheit der wahren Größe eigen ist.
Wir gingen nun näher auf die damaligen italienischen Verhältnisse ein. Der Krieg würde jedenfalls stattfinden, sagte er mir, denn Napoleon wolle ihn, wahrscheinlich beginne er schon in ungefähr zehn Tagen.
Es war damals in der demokratischen Partei in Italien eine [651] Art von Spaltung eingetreten; Garibaldi hatte sich, berauscht von dem Gedanken der Befreiung Venedigs, an die Spitze der Freiwilligen gestellt und in der Eile vergessen, die Regierung, ehe er seinen Posten annahm, durch Bedingungen zu binden, welche sie ihm in diesem Augenblicke, wo die ganze begeisterte Bevölkerung dringend nach ihm als ihrem Retter verlangte, unmöglich abschlagen konnte, Bedingungen, die so nothwendig gewesen wären, da die Erfahrungen von Sarnico und Aspromonte hinlänglich bewiesen hatten, wie der Herrscher, der Garibaldi die Krone der beiden Sicilien verdankte, gegen ihn gesinnt war. Ein Theil der republikanischen Partei, vertreten von den Leitern des Journals „L'Unitá Italiana“, rieth unter diesen Umständen von der Theilnahme am Kriege ab, da es zu nichts Gutem führen könne, unter monarchischer Fahne zu kämpfen; ein anderer Theil, der an dem Journal „Il Dovere“ seinen Ausdruck fand, behauptete dagegen, Mazzini’s Einfluß folgend, die Vaterlandsliebe müsse hier die erste Norm sein und für Venedig müßten alle Italiener aufstehen; später folgten dieser Meinung auch die meisten derjenigen, die sie zuerst bekämpft hatten, hingerissen von dem unwiderstehlichen Zauber des Befreiungskrieges.
Mazzini tadelte Garibaldi, daß er keine Bedingungen gemacht, ehe er den Oberbefehl annahm, um so mehr, da er doch selbst wisse, was er von der Regierung zu erwarten habe, und sogar gegen seine Vertrauten in Caprera die Aeußerung gethan: „Ich zweifle nicht, daß man uns verrathen und eine Falle stellen will, daß wir Alle aufgeopfert werden!“
„Das ist ein unrichtiger Edelmuth,“ bemerkte Mazzini, „um so mehr, da es sich nicht um ihn allein handelt, sondern um alle die Seinen.“
Wie sehr Mazzini hierin Recht hatte, bewies die Folge, wo Garibaldi mit den Seinen in Tirol allem möglichen Elend ausgesetzt war und dann, dem Befehl der Regierung gehorchend, sich zurückziehen mußte, die arme italienische Bevölkerung dort, die ihn jubelnd als Befreier begrüßt hatte, auf’s Neue der österreichischen Herrschaft überlassend!
Ich fragte Mazzini, ob die ganze republikanische Partei mit Garibaldi gehen werde?
„Ja,“ erwiderte er, „sie müssen es Alle thun. Ich habe es ihnen gerathen. Je größer die Stärke der Freiwilligen sein wird, je größer wird auch ihre Macht. Ich arbeite in dieser Richtung so viel ich kann; kenne ich sie doch Alle, Alle, diese muthigen jungen Leute! Es sind deren eine so große Anzahl, daß, wenn ich an sie Alle denke, mir beinahe der Kopf schwindelt. Viele haben bei mir angefragt, ob sie auch unter der gegenwärtigen Fahne mitgehen sollen? Ich sage: Ja, um für Venedig zu streiten! Es ist etwas ganz Anderes, ein Abgeordneter zu sein, der seinen Eid leistet, um Gesetze zu machen, wobei man sich für die Monarchie entscheiden muß oder nicht, oder ein Soldat, der für das Vaterland kämpft. Und dann, wenn irgend ein Zwischenfall eintritt, wie im Kriege von 1859 der Vertrag von Villafranca war, so sind sie ja ohnehin ihres Eides entbunden. Viele Dinge sind möglich. wenn wir in Venedig siegen, so muß die Freiwilligenschaar sogleich mit Nachdruck verlangen, nach Rom zu gehen, mit der Regierung, oder ohne sie. Unterliegen wir hingegen – und dies ist sehr möglich, wenn sie das Festungsviereck angreifen; ich weiß, daß sie Verona bestürmen wollen – dann wäre der Augenblick gekommen, die Geister zu entflammen und eine bessere Fahne aufzupflanzen. Eine Niederlage kann ich nicht wünschen,“ sagte er mit ernster, bewegter Stimme, „weil eine solche traurig und furchtbar wäre, aber wenn sie dennoch stattfände, könnten vielleicht andere glückliche Ereignisse für uns eintreten.“
Hierbei leuchteten seine Augen in jugendlicher Gluth und edelster Begeisterung.
Wir sprachen hierauf noch Vieles, das erst in späterer Zeit mitzutheilen sein wird. Von seinem Vaterlande sprach er mit großer Liebe; er rühmte lebhaft Sicilien und setzte hinzu, sein größtes Vertrauen setze er in die Lombarden, in ihre Thätigkeit und Kraft. Später wandte sich das Gesprach auf Deutschland, für das er großes Interesse hegt. Wir beriethen zusammen über die Mittel, die sich zu einer engeren Vereinigung und besseren Kenntniß zwischen dem deutschen und italienischen Volke darbieten. Freiligrath, den er zwar in dem weitläufigen Londoner Leben äußerst selten sah, schätzte er sehr und nannte ihn eine echt poetische Natur. Er erzählte, daß ihn vor einiger Zeit Lassalle besuchte, der einen bedeutenden, aber irregeleiteten Geist besäße. Auf das Liebenswürdigste versprach er, mich mit seinen Freunden bekannt zu machen. Sogar für meinen italienischen Diener sorgte er, daß dieser sich nicht in der fremden Stadt zu einsam fühle, und gab ihm eine Empfehlung an in London wohnende Landsleute.
Ueber eine Stunde war in lebhaftestem Gespräch rasch vergangen; ich sah ihm an, daß er litt. Er klagte über die Schmerzen, die so oft wiederkehrten, wenn er angeregt gesprochen. Ich sagte ihm, ich mache mir Vorwürfe, so lange geblieben zu sein. Er wies dies zurück, indem er mir in einer ganz besonderen eigenthümlichen und liebevollen Weise die Hand schüttelte. Als ich ihn verließ, begleitete er mich bis an die Thür und blickte mir freundlich nach, während ich die Treppe hinunter ging.
Der Eindruck, den ich von ihm empfangen, war mächtig. Die beiden Eigenschaften, die in seiner Persönlichkeit vorherrschen und Einem auf den ersten Blick entgegentreten, sind Charaktergröße und Güte; und beide besitzt er in gleich hohem Grade. Nichts von dem Fanatismus, den so viele meiner Landsleute in ihm voraussetzen. Wer Mazzini sieht, kann nicht zweifeln, daß er ein Mann ist, der in der höchsten und edelsten Sphäre, in einer Welt des Geistes, der Gedanken, der Ideen lebt, beschäftigt mit den wichtigsten Fragen der Menschheit, erhaben über alles Kleine, über alle Schwächen, daß sein ganzes Wesen aus Tugenden und schönen Leidenschaften besteht. Sein ganzes Leben, eine Kette von großartigster Aufopferung und bitteren Leiden, hat er seinem Ideal, dem Fortschritt der Menschheit, gewidmet, und diesem Ideal zu Liebe auf alles persönliche Glück verzichtet.
In seiner Erscheinung und in seinem Benehmen ist eine natürliche angeborene Hoheit und Würde; ruhig und ernst, besonnen, heiter und gefaßt ist er in seinen Aeußerungen, doch bemerkt man die innere Gluth, sowie das Gespräch einen höheren Flug nimmt. Seine Gestalt ist von mittlerer Größe und außerordentlich harmonisch gebildet, der Kopf sehr schön auf die Schultern angesetzt, die Bewegungen frei und edel, die Züge fein und charaktervoll zugleich und von größter geistiger Beweglichkeit. Die Stirn ist hoch und gewölbt, sein Lächeln bezaubernd und herzgewinnend, die Stimme wohllautend, voll Kraft und Ausdruck und läßt in nichts sein Alter errathen. Das Wort Alter hat überhaupt seinen Sinn und seine Bedeutung verloren, wenn man es auf Mazzini anwenden will. Als ich ihn sah, war er einundsechszig Jahre. Wer aber könnte wagen, diesen Mann alt zu nennen? Wohl sind seine Züge schmerzdurchfurcht und tragen die tiefen, unwiderleglichen Spuren physischer und geistiger Leiden, wohl sind seine Haare und besonders der Bart ergraut, aber aus seinen wunderschönen Augen, die siegreich strahlen wie die Sonne Italiens, leuchten Jugendmuth und Jugendanmuth.
Denker, Gesetzgeber, Prophet, Menschenfreund und Mann der That, blickt er trotz seiner ungeheuren Ueberlegenheit mit Milde und Verständniß auf die Uebrigen; er versteht Alle, während er von so Vielen nicht begriffen wird.
Seine Wohnung ist klein, einfach und bescheiden, die eines Apostels. Ich sah mich in seiner engen Stube um; die Fenster, von denen grüne Vorhänge herabhängen, gehen auf grüne Bäume hinaus; zwitschernde Canarienvögel fliegen frei im Zimmer umher; überall lagen Bücher, Schriften, Pakete aufgehäuft; keine Unordnung, sondern jene willkürlich zusammengesetzte Ordnung, wie sie eine rastlose und unermüdliche Thätigkeit bedingt. Ein Stehpult, Bücherrepositorien, ein Gewirre von Zeitungen überall; eine Chaiselongue mit grauseidenem Kissen, die sein gewöhnlicher Platz beim Arbeiten ist; seit die niedergebeugte Stellung beim Schreiben ihm Schmerzen verursacht, schreibt er auf den Knieen wie Alexander von Humboldt.
Ich wollte den folgenden Morgen auf ein paar Tage eine Freundin in Bath besuchen; er hatte aber mit mir verabredet, daß ich unmittelbar nach meiner Rückkunft wieder zu ihm käme. Als ich am 30. Morgens wieder in London anlangte, fand ich ein Billet von ihm und eilte unmittelbar zu ihm. Ich fand ihn auf das Lebhafteste mit den italienischen Angelegenheiten beschäftigt. Er erwartete mit Ungeduld den Krieg. Er beklagte wieder, daß Garibaldi, der Einzige, der habe Bedingungen stellen können, dies versäumt. Mazzini hatte soeben an ihn geschrieben. Befürchtungen, Hoffnungen, Möglichkeiten erörterte er in bewegter Rede; der Angriff auf die Festungen, auf Verona, den man beabsichtige, habe [652] große Schwierigkeiten. Ich habe natürlich kein Urtheil über die Kriegskunst, aber das kann ich versichern, daß das, was er damals über die Kriegspläne äußerte, anrieth, weissagte, nachher seine volle Bestätigung sowohl in den italienischen Ereignissen, als in den glänzenden Siegen des preußischen Heeres fand. Ich sprach meine Wünsche aus, ihn nach Italien zurückkehren zu sehen.
„O, einstweilen sind das nur Träume,“ erwiderte er und fügte schmerzlich hinzu: „für jetzt könnte nur ein Unglück mich nach Italien rufen!“
Ich lernte nun auch Mazzini’s nächsten Freundeskreis kennen: den vortrefflichen Aurelio Saffi, der im Jahre 1849 mit Mazzini zugleich Triumvir der römischen Republik war; Mazzini’s englische Freunde, die ihm treu anhängen und unter welchen Mr. Stansfield als muthiger und freiheitsliebender Parlamentsredner allgemein und rühmlich bekannt ist, Karl Blind, den thätigen unermüdlichen Schriftsteller, und seine Familie und noch viele Andere, Personen aller Nationen, ausgezeichnete liebenswürdige Frauen, auch General Langiewicz, den ich früher einmal in Lugano bei Grilenzoni kennen gelernt, fand ich hier wieder. Mir war es interessant und lieb, Mazzini auch in diesen befreundeten Gesellschaftskreisen zu sehen. Da zeigte er sich mir wieder von einer andern Seite, als in den vertrauten Gesprächen, die ich mit ihm allein hatte. Ich sah, wie er allgemein imponirte durch die unwiderstehliche Macht seines Geistes, während er selbst so natürlich, so unbefangen, so anspruchslos sich benahm wie immer und mit unvergleichlicher Liebenswürdigkeit sich gut und antheilvoll gegen Alle bezeigte, kurz, jene wahre Höflichkeit bewies, die aus dem Herzen kommt. Er war an jenen Abenden immer ganz schwarz angezogen und sah, ich möchte sagen, wie ein leuchtender Schatten aus, wie ein erhabener Geist, der aus einer höheren Welt freundlich zu den Sterblichen herabgestiegen ist. Hatte ich bisher immer Italienisch mit ihm gesprochen, so bot sich nun auch die Gelegenheit, ihn in anderen Sprachen reden zu hören; mit nicht minderer Leichtigkeit und Meisterschaft spricht er das Englische und Französische, und daß seiner Aussprache ein Hauch des italienischen Accents geblieben ist, gefiel mir gerade recht gut; überhaupt hat Alles an ihm das Gepräge des italienischen Charakters. Aus Freundlichkeit sprach er auch ein paar Worte Deutsch mit mir.
Mit Vergnügen erinnere ich mich einer außerordentlich lebhaften Discussion, die er mit Karl Blind über die italienischen Zustände hatte und in welcher sein Geist wie ein schönes Feuerwerk Funken sprühte. Blind machte u. A. den Italienern zum Vorwurf, daß sie Bismarck zum Bundesgenossen ihres Kampfes angenommen.
„Was wollen Sie,“ erwiderte Mazzini, „die Nation weiß nichts von diesen geheimen Verträgen, weder von dem mit Preußen, noch von dem mit Frankreich. Wenn die italienische Regierung den Krieg erklärt, den wir so lange gepredigt haben, den Krieg um Venedig, einen rein nationalen italienischen Krieg, ohne fremde Verbündete, wie können wir da verweigern ihr beizustehen? Was weiß das Volk davon, wenn die Regierung unterdessen mit Mephistopheles in Paris conspirirt, und was liegt ihm daran? Wir müssen Alles daran setzen, daß wir allein siegen, daß wir allein den italienischen Krieg machen und siegen. Aus einer Niederlage könnte die Revolution folgen.“
Mit tiefer Bitterkeit sprach er von Frankreich, das Italien unter allen seinen verschiedenen Regierungsformen immer mißhandelt habe, ihm falsche Versprechungen gab und es verrieth.
„War es doch die Republik, die Republik sogar,“ rief er in höchster Leidenschaft, „die uns in Rom verrathen hat!“
Er war großartig und gewaltig in seinem Zorn. Dann sprach er wie ein Prophet mit hinreißender Beredsamkeit von der Sendung Italiens.
„Ich, der ich Spiritualist bin,“ fügte er lächelnd hinzu, „ich nenne es Sendung; Sie, der Sie Materialist sind, lieber Blind, Sie werden es – Phosphor nennen!“
Hatte ich in dieser Unterredung Mazzini’s Aufflammen gesehen, so fand ich mehrmals den Anlaß seine wunderbare Mäßigung zu beobachten, wie ich hier sogleich erzählen werde.
Es war in einer größeren Abendgesellschaft; wie immer drängten sich alle Anwesenden um Mazzini, die Damen umgaben ihn beeifert, auch diejenigen, die dem Fluge seines Geistes nicht ganz folgen können, haben das Gefühl seiner Ueberlegenheit und werden unwillkürlich zu ihm hingezogen. Die Herren setzten sich dazu; man schloß einen Kreis um ihn und nun wurde er eifrig – fast alle Anwesende waren Engländer – über sein Vaterland befragt, und es war schön anzuhören, wie er vor diesen Kindern Albions in englischer Sprache das Evangelium Italiens predigte. Er mußte von den Zeiten der römischen Republik erzählen und wie dort, um das Volk zu befriedigen, um Ostern die Girandola angezündet wurde, ohne die Anwesenheit des Papstes, der von Niemand vermißt wurde.
„Was aber wird der Papst thun, wenn die Italiener auf’s Neue nach Rom kommen?“ fragte ein Engländer.
„Er wird fliehen,“ erwiderte Mazzini, „wie er bereits in der Vergangenheit in Frauenkleiderm entflohen ist, und kein Papst wird mehr auf ihn folgen.“
„Aber sind nicht unter der Landbevölkerung noch Viele für den Papst?“ fragte der Engländer weiter.
„Sie werden Alle froh sein, ihn verjagt zu sehen, wenn man nur die Salzsteuer aufhebt,“ versetzte Mazzini.
Im weiteren Verlauf der Unterhaltung äußerte er, daß in Italien wenig monarchisches Gefühl und nicht einmal eine Aristokratie vorhanden sei; Aristokraten wohl, aber keine wahre Aristokratie. Als er sagte, daß das italienische Volk, welches künstlerisch und nach äußeren Zeichen verlangend sei, einer Religion bedürfe, rief eine englische Dame in einem prachtvollen weißen Atlaskleid, mit jenem kirchlichen Eifer, der in England häufig ist:
„Und wenn es deren nicht bedarf, desto schlimmer für es selbst!“
„Ja,“ erwiderte Mazzini mit einem freundlichen, aber gleichgültigen Lächeln, ohne weiter auf dies Gebiet einzugehen.
Ich hatte Allem schweigend zugehört und wunderte mich im Stillen über Mazzini’s Milde. Govone, der grausame Henker von Sicilien, bekam kein anderes Beiwort als „der Mann, der nach Berlin geschickt worden,“ und an Ricasoli, der seiner Zeit Toscana dem Großherzog wieder überlieferte, rühmte er, daß er antifranzösisch sei, und schwieg über alles Andere. Will er vielleicht vor den Engländern diese traurigen Seiten der italienischen Geschichte nicht enthüllen? fragte ich mich.
Als ich das nächste Mal Mazzini besuchte, sagte ich ihm meine Verwunderung und meine Gedanken, wie ich mir seine Schonung ausgelegt.
„O nein,“ versetzte er ruhig, „das war es nicht. Es war ganz einfach: nach Govone und Ricasoli befragt, hob ich an jedem die einzige gute Eigenschaft hervor, die er besitzt: an dem Einen sein militärisches Talent, an dem Anderen, daß er mehr gegen Frankreich ist, als Rattazzi.“
Wie schön, wie edel und gütig war das! Und das ist der Mann, den so Viele für maßlos heftig und fanatisch halten! –
So gern ich ihn im Freundeskreise sah, so waren doch die Stunden, die ich mit ihm allein zubrachte, die schönsten und reichsten. Ich kann natürlich nur Bruchstücke davon wiedergeben, aber auch diese einzelnen Züge vervollständigen sein Bild.
Wir sprachen einmal zusammen über die Nachtheile des Exils. Ich bemerkte, es sei vielleicht das größte Unglück der Verbannten, daß sie durch die allzulange Entfernung vom Vaterlande das richtige Urtheil über dasselbe verlören.
„Das ist sehr wahr,“ antwortete Mazzini, „ich hatte noch eben ein Beispiel davon an einem italienischen Freunde, der mich besuchte, und der, lange von zu Hause fort, sich vorstellte, es sei dort noch Alles wie ehemals, und an die Veränderungen gar nicht glauben wollte, die bei uns vorgegangen.“
„Sie sind in diesem Betracht eine große Ausnahme,“ versetzte ich, „denn Sie kennen Italien besser als die Meisten, welche dort sind.“
„Allerdings,“ antwortete er, „ich bin eben in beständiger Beziehung mit Italien geblieben, und so habe ich ihm dienen können.“
Eine grenzenlosere, außerordentlichere Bescheidenheit als das Wort „ihm dienen können“ konnte es nicht geben, von ihm, Italien gegenüber! –
„Sagen Sie doch lieber: es neu schaffen!“ rief ich lebhaft.
Mazzini’s Geist breitet sich über alle Gebiete aus. Einmal hatte ich ein langes Gespräch mit ihm über die deutsche Literatur, über Goethe. Ich fragte ihn nach seinem Urtheil über den Tasso; er theilt meine Vorliebe für diesen nicht; den Charakter Tasso’s findet er nicht gut getroffen, doch stimmt er mir darin bei, daß Goethe in ihm mehr die dichterische Individualität im Allgemeinen [653] habe schildern wollen, und dies sei ihm gelungen. Als Jugendarbeit liebt er den Werther am meisten, als späteres Werk den Faust. Wilhelm Meister, meinte er, enthalte viel Schönes, aber in sittlicher Beziehung könne er ihn nicht billigen. Ich erwiderte, es sei denn doch grade Vieles in ihm, was zur Umwandlung der Gesellschaft beitragen könne; er wollte das aber nur sehr bedingt zugeben. Mir kam es vor, als wenn Mazzini’s strenge Tugend ihn gegen Goethe etwas ungerecht machte. Auch daß er nicht am Befreiungskrieg theilgenommen, warf er ihm vor. Mazzini’s Liebe zu Schiller ist bekannt; auch für Lessing hat er große Sympathie. Heine erkennt er „trotz seines Skepticismus“ als das größte dichterische Genie an, welches Deutschland nach seiner Glanzzeit gehabt habe. Mazzini versteht recht gut die deutsche Sprache, doch sagte er mir, bei den vielen und ungeheuren Beschäftigungen, die ihm stets obgelegen, habe er, um Zeit zu ersparen, so viel wie möglich vermieden, die deutsche Literatur im Original zu studiren, wenn sich Uebersetzungen fanden.
Die ganze Zeit, die ich in London zubrachte, war Mazzini hauptsächlich mit den italienischen Ereignissen beschäftigt. Mehrmals fand ich ihn Artikel für italienische Blätter schreibend, Manifeste an sein Volk voll kühner Gedanken, hochfliegender Begeisterung und weiser Rathschläge.
Eines Tages kam ich, als er sich eben mit einem deutschen Bekannten wegen der Frage um Triest gestritten hatte.
„Er sagte mir,“ rief Mazzini, „Triest müsse deutsch bleiben, weil Deutschland einen solchen Hafen brauche, und weil es seit fünfhundert Jahren Deutschland gehöre. Auf Ersteres erwiderte ich: dann könnte ich sagen, ich brauche einen Garten, ich nehme Ihnen den Ihrigen! und auf Letzteres: dann thäten die Italiener am besten, Triest sogleich zu nehmen, damit man nicht etwa einmal sogar behaupten könne, es gehöre Deutschland seit sechshundert Jahren! Uebrigens,“ schloß Mazzini mit heiterem Lächeln, „ich bestehe zuletzt gar nicht so sehr darauf, daß Triest italienisch werde; es liegt mir nicht so viel daran, ich bin auch zufrieden, wenn es ein Freihafen wird wie Hamburg.“
Er sprach sehr einsichtig über die Schwierigkeit der Grenzfragen und der verschiedenen Nationalitäten.
Als die Feindseligkeiten zwischen Italien und Oesterreich begonnen hatten und man die ersten entscheidenden Nachrichten vom Kriegsschauplatz erwartete, war Mazzini in fieberischer Aufregung, so daß seine Schmerzen wiederkehrten und er mehrere Tage nicht arbeiten konnte. Dazu mußten sie sehr heftig sein, denn bekanntlich besitzt er eine so wunderbare Arbeitskraft und einen so ausdauernden Fleiß, wie sie selten mit dem Genius vereinigt sind. Als die Nachricht von dem Unglück von Custozza eintraf, war er wieder hergestellt und empfing sie mit der ganzen Fassung seines starken Geistes.
„Achtzigtausend Italiener standen sechszigtausend Oesterreichern gegenüber,“ sagte er. „Die Italiener konnten siegen, ohne die unglückliche Führung, die doppelt unheilvoll ist, weil dadurch solches Unheil sich wiederholen kann.“
Damals hoffte er noch, daß der Krieg fortgesetzt würde. Als aber die Abtretung Venedigs von Seiten Oesterreichs an Napoleon gemeldet wurde, war er auf’s Schmerzlichste ergriffen.
„Napoleon ist jetzt Herr der Situation,“ sagte er düster. „Ich sehe so traurige Dinge für Italien voraus, daß ich sie gar nicht aussprechen will.“
Er war wie eine Sibylle, die ihre geheimen Wahrnehmungen noch verschweigen muß.
Das Unglück aber, das er voraussagte, ist für Italien eingetroffen durch eine Regierung, die sich täglich mehr zur Sclavin Frankreichs macht und jede Freiheit im Innern zu unterdrücken sucht. Die traurigen Eindrücke herrschten noch vor, als ich den 9. Juli zu ihm kam, um Abschied zu nehmen. Er könne an nichts Anderes denken, sagte er mir, so lange diese Krisis dauere. Ich hatte mit ihm verabredet, daß ich eine Auswahl seiner Werke in’s Deutsche übersetzen würde, um ihn in Deutschland, wo noch so manche Vorurtheile gegen ihn herrschten, bekannt zu machen, wie er wirklich ist. Ich schlug ihm vor, nachdem ich die Auswahl der zu übersetzenden Schriften getroffen, wolle ich sie ihm vorlegen, damit er schließlich darüber entscheide.
„O, das ist nicht nöthig!“ rief er. „Machen Sie die Arbeit als gute deutsche Patriotin nach Ihrem Gewissen, wählen Sie aus, was Sie für Ihr Vaterland am geeignetsten halten, und das ist genug.“
Es ist überhaupt merkwürdig, wie wenig Werth er auf alles ihn persönlich Angehende legt; er vergißt sich beständig selbst über das Allgemeine, für das er lebt. Dagegen hat er sonst ein vortreffliches Gedächtniß und wird gewiß nicht einen der Freiheitskämpfer vergessen, die jemals für Italien thätig waren. Als seinen Geburtstag hat er mir offenbar unrichtig den 29. Mai angegeben, doch sagte er selbst, er sei dessen nicht gewiß. Wie ich nachher von seinen nächsten und zuverlässigsten Freunden erfuhr, ist er den 22. Juni geboren.
Ich erwähne nichts von der Güte und bezaubernden Herzlichkeit, mit denen er mir Lebewohl sagte. Wenn es einen Italiener giebt, der Gemüth hat – das man der romanischen Race so oft abzusprechen sucht – so ist es Mazzini. Eine größere Zartheit des Herzens, eine größere Feinheit und Grazie der liebevollsten Freundschaft als die seinige kann man nicht denken. Noch einmal blickte ich mir diese edle und großartige Erscheinung an, noch einmal sah ich den geistblitzenden Flammenschein seiner Augen.
„Ich will Sie nicht zum letzten Mal in meinem Leben gesehen haben,“ sagte ich ihm. „Ich hoffe, Sie sehen Italien noch einmal frei und glücklich und kehren in dasselbe zurück; es gäbe ja keine Gerechtigkeit auf der Welt, wenn das nicht noch einmal geschähe. Kommen Sie aber nicht bald nach Italien, so komme ich wieder nach London.“
„Also auf Wiedersehen,“ rief er, „hier oder in Italien!“ und er wiederholte diese Worte noch zwei Male, was ich wie eine freudige Gewähr der Zukunft betrachtete. Seine Güte versüßte mir den Abschied.
Als ich ihn dankbar und bewegt verließ, bedauerte ich ihn beinahe, daß er die hohe Befriedigung, die es gewährt, mit Liebe und Verehrung zu einem Größeren aufzublicken, wie ich sie ihm gegenüber empfand, nicht erfahren könne, weil er die Anderen so unendlich überragt. –
Ich blieb seitdem immer in Briefwechsel mit ihm und sah ihn später noch zwei Mal in Lugano wieder. Hiervon wird erst in späterer Zeit mehr zu berichten sein. Ich fand seine Haare noch gebleichter geworden; er hatte wieder viel gelitten, war aber sonst ganz unverändert.
„Nur das lebt noch von mir,“ sagte er, indem er auf seinen Kopf zeigte. Diese Worte hatten etwas Erschütterndes; aber der ehrwürdige Freund vergaß, indem er sie aussprach, offenbar das Herz, sein schönes, glühendes Herz, das nicht minder lebendig geblieben ist als sein Geist. Mazzini ist jetzt vierundsechszig Jahre. Aber der Genius wird nicht alt. Er ist thätig und hoffnungsvoll wie jemals, und so darf auch Italien auf ihn hoffen, daß er das Werk kröne, für das er lebenslang gekämpft und gelitten.