Die Fastenrolle
Dies sind die Tage, wo man nicht fasten darf
und wo die Trauer untersagt ist.
wird das tägliche Opfer aus dem Tempelschatz bestritten.
Trauer ist untersagt.
feiert man wieder das Wochenfest.
Trauer ist untersagt.
Trauer ist untersagt.
Trauer ist untersagt.
Jerusalem.
in Juda und Jerusalem abgeschafft.
und die der Ebene vertrieben.
aus Juda und Jerusalem zurückgezogen.
Trauer ist untersagt.
Trauer ist untersagt.
Trauer ist untersagt.
aus Juda und Jerusalem zurück.
die Todesstrafe über die Abgefallenen.
um sie aus dem Tempelhof verschwinden zu lassen.
aus dem Hof entfernt.
Trauer ist untersagt.
Trauer ist untersagt.
Trauer ist untersagt.
das der Feind in den Tempel stellen ließ.
Trauer ist untersagt.
wegen des Regens.
Trauer ist untersagt.
Trauer ist untersagt.
der Landschaft von Chalcis und im Land der Zabadäer;
aber Israel wurde befreit.
da fiel Regen.
daß sie nicht mehr an der Befolgung der Gesetzesvorschriften verhindert würden.
Trauer ist untersagt.
Aber jeder Mann, der sich zuvor durch ein Gelübde zum Fasten verpflichten,
wird sich durch das Gebet binden.
Erläuterungen
Diese kleine Chronik bringt in Kalenderform eine Reihe von Tagen, die sich durch glückliche Ereignisse auszeichneten und deshalb als Festtage, wo das Fasten verboten war, eingesetzt wurden. Sie ist das älteste nachbiblische Denkmal in aramäischer Sprache; sie gilt als Werk der Schüler Hillels und Schammais. Ihr Grundstock aber geht in vorchristliche Zeit zurück, wie die Betonung[1290] der Ereignisse aus der Makkabäerzeit lehrt. Später kamen noch hebräische Glossen hinzu. (J. Derenbourg. Essai sur l’histoire et la géographie de la Paléstine I 1867, 439 ff.)
„Trauer“ bezeichnet Zeremonien zu Ehren der Toten. 1 Ein Fest zu Ehren des Sieges der Pharisäer über die Sadduzäer unter der Königin Salome Alexandra 78 v. Chr. (Joseph. Ant. XIII 12, 1). Die Tempelsammlung im vorausgehenden Monat Adar ermöglichte den Kostenersatz aus dem Tempelschatz. 2 Das Ende des Festes war am 22. Nisan (März bis April). Es wurde wieder nach pharisäischer Rechnung gefeiert: am 50. Tag nach dem 2. Ostertag. 3 Dieser Mauerbau am 7. Ijjar (April bis Mai) bezieht sich auf die Wiederherstellung der von den Syrern zerstörten Mauern durch die Hasmonäer. 4 s. Num 9, 1 ff. 5 Die syrische Besatzung der Akra s. 1 Mak 4, 2; 13, 51. 6 Der Syrerkönig Demetrius verzichtete auf die Lieferung des goldenen Kranzes und anderer Abgaben (s. 1 Mak 13, 39). 7 Der Turm von Bet Sur südlich von Jerusalem, war neben der Akra lange von den Syrern besetzt gewesen; er wurde vom Hasmonäer Simon erstürmt am 17. Sivan (Mai bis Juni s. 1 Mak 14, 33). 8 Die Bewohner von Bethsean oder Skythopolis und von der Ebene Jezreel wurden während der Belagerung Samarias 108 v. Chr. durch Johannes Hyrkan vertrieben (Jos. Ant. XIII 10, 2). 9 Wahrscheinlich ist hier die Verweigerung der Steuern, der Anfang des Aufstandes gegen die Römer, gemeint. 10 Das sehr strenge sadduzäische Gesetzbuch wurde unter der Königin Salome Alexandra abgeschafft am 14. Tammuz (Juni bis Juli). 11 Am Feste des Holztragens 15. Ab (Juli bis August) brachte jedermann Holz für den Altarbrand herbei (s. Jos. B. J. II 17 6 f). 13 Die Mauereinweihung unter Nehemias (12, 27) fand am 7. Elul (Aug. bis Sept.) statt. 14 Rückzug der Römer aus Judäa im Jahre 68 v. Chr. 15 Simon der Makkabäer reinigte nach dem Abzug der Akrabesatzung das Land von allen zweifelhaften Elementen (s. 1 Mak 14, 14. 36). 17 s. 1 Mak 4, 43 ff. Gemeint ist die am 23. Marchesvan (Okt. bis Nov.) erfolgte Beseitigung des auf den jüdischen Altar aufgebauten heidnischen Brandopferaltars (1 Mak 1, 59). 18 Zerstörung Samarias durch Johannes Hyrkan (s. Jos. Ant. XIII 10, 3). 19 Die Mehlspende, die nach den Sadduzäern den Priestern zufiel, wurde wieder verbrannt. 20 Am 3. Kislev (Nov. bis Dez.) wurden die kleinern heidnischen Altäre (1 Mak 4, 43 ff 2 Mak 10, 2 f) zerstört. 21 Unbekannt. 22 Zerstörung des Tempels auf dem Garizim durch Johannes Hyrkan (s. Jos. Ant. XIII 9, 1). 23 Das Datum stimmt mit 1 Mak 4, 52; 2 Mak 10, 5. 24 Durch Verdrängung der Sadduzäer unter der Königin Salome-Alexandra am 28. Tebet (Dez. bis Jan.). 25 Unbekannt. 26 Vermutlich ist damit die Auflösung des Hofdienstes beim Abzug des Antiochus Epiphanes gemeint; dieser erfolgte ja am nächsten Tag, den 28. Schebat (Jan. bis Febr.). 27 Der Abzug erfolgte auf Grund schlimmer Nachrichten aus dem Osten des Reiches (s. 1 Mak 3, 37). 28 Zur Zeit der Königin Salome-Alexandra (s. Jos. Ant. XIV 2, 1). 29 Der Todestag des Kaisers Trajan am 12. Adar (Febr. bis März); vielleicht steckt im Namen Trajan ein früheres tyrranikos „grausam“, was sich auf Antiochus Epiphanes bezog. 30 (s. 1 Mak 7, 49; 2 Mak 15, 36 Jos. Ant. XII 10, 5) Niederlage und Tod des syrischen Feldherrn Nikanor. 31 Das Nähere ist im Estherbuch geschildert. 32 Wiederaufbau der Stadtmauer unter den Hasmonäern. 33 Der Makkabäer Jonathan schlug die arabischen Zabadäer bei Damaskus (s. 1 Mak 12, 32). 34 Unter Salome-Alexandra (s. Jos. Ant.[1291] XIV 2, 1). 35 Anspielung auf den Brief des Antiochus Epiphanes, der alle Verbote zurücknimmt (s. 2 Mak 11, 16 ff). Wer früher ein Fastengelübde machte, hat es auch an diesen Festtagen zu halten.
Anmerkungen (Wikisource)
Siehe auch folgende Artikel aus Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft zu dem hier dargebotenen Text: