Diskussion:Friedrich Koldewey

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Kurzbiografie mit Werkverzeichnis[Bearbeiten]

Koldewey, Friedrich Karl Ernst

Wurde am 26. April 1839 zu Barmke bei Helmstedt geboren, besuchte von Ostern 1851 bis Ostern 1858 das Gymnasium zu Helmstedt und studierte dann bis Ostern 1861 in Göttingen und Halle vorwiegend Theologie, daneben auch Philologie, Philosophie und Geschichte. Er war dann 1 ½ Jahre Hauslehrer, trat im Herbst 1862 in das Lehrerkollegium der Grossen Schule zu Wolfenbüttel als Hilfslehrer ein, wurde 1863 zum Kollaborator, Ende 1868 zum Oberlehrer ernannt und erhielt am 25. April 1880 den Professorentitel. Die beiden theologischen Prüfungen hatte er 1861 und 1863, sowie die Staatsprüfung in den beiden alten Sprachen für die oberste Lehrstufe der Gymnasien 1871 bestanden. Im Herbst 1872 verbrachte er fast ein Vierteljahr zu Studienzwecken in der französischen Schweiz und wurde 1873 in Jena zum Dr. phil. promoviert. Als nach dem Tode des Direktors von Heinemann an dessen Stelle Direktor Dürre aus Holzminden trat, wurde Koldewey zum 1. April 1882 zum Direktor des Gymnasiums zu Holzminden ernannt. Dieses leitete er zwei Jahre lang und dann von Ostern 1884 ab das Herzogliche Realgymnasium zu Braunschweig. Am 1. Juni 1891 wurde er zum Direktor des Gymnasiums Martino-Katharineum zu Braunschweig, bald darauf zum ausserordentlichen Mitgliede der Herzogl. Oberschulkommission, im November desselben Jahres auch zum Vorsitzenden der Kommission zur Prüfung der Kandidaten des höheren Schulamtes und am 1. Februar 1895 zum stimmführenden und ordentlichen Mitgliede der Herzoglichen Oberschulkommission ernannt. Die theologische Fakultät Jena hatte ihm am 4. Mai 1885 honoris causa die Würde eines Doktors der Theologie, Sr. Königl. Hoheit der Regent am 8. Mai 1895 das Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens Heinrichs des Löwen und am 8. Mai 1897 den Titel „Schulrat“ verliehen. Im Herbst 1895 nah er an einem archäologischen Kursus in Italien teil. Weihnachten 1901 wurde ihm vom deutschen Flottenverein ein Ehrendiplom verliehen. Er starb am 16. September 1909. An Schriften sind von ihm im Druck erschienen:

  1. Lac Spirituale. Joannis de Valdes Institutio puerorum christiana. Braunschweig 1864. 2. Aufl. Heilbronn 1871.
  2. Mitteilungen über die Reformation Wolfenbüttels während der Schmalkaldischen Occupation 1542-1547. Wolfenbüttel 1866. 30 S. (Programm Wolfenbüttel Gymnasium.)
  3. Mitteilungen über die Entstehung der Herzogl. Großen Schule zu Wolfenbüttel. In: Braunschweiger Magazin. 1868. Nr. 8.
  4. Die Reformation des Herzogl. Braunschweig-Wolfenbüttel unter dem Regimente des Schmalkaldischen Bundes 1542-1547. In: Zeitschr. d. histor. Vereins f. Niedersachsen. 1868. S. 243-338.
  5. J. Fr. W. Jerusalem. Ein Lebensbild aus der Aufklärungszeit. In: Zeitschr. f. d. histor. Theol. 1869. S. 530-574.
  6. Geschichte des Pädagogiums Illustre zu Gandersheim und seiner Umwandlung in die Julius-Universität Helmstedt. Aktenmäßig dargestellt. Wolfenbüttel 1869. 40 S. (Programm Wolfenbüttel Gymnasium.)
  7. Die religiöse Bildung in den Gelehrtenschulen des Herzogtums Braunschweig bis 1651. In: N. Jahrb. f. Phil. u. Päd. II. Abt. 1871, S. 17 ff.
  8. Die Stolgebühren im Herzogtum Braunschweig. Braunschweig 1871.
  9. Geschichte des Gymnasiums zu Wolfenbüttel. 1. Abt. Eine Festschrift, Sr. Hochwürden dem Herrn Dr. theol. Wilhelm Hille, … zu seiner 50-jährigen Amtsjubelfeier. Wolfenbüttel 1874. IV, 63 S. (Programm Wolfenbüttel Gymnasium.)
  10. Historisch-statistischer Artikel „Braunschweig“ in Schmids Pädagog. Encyclopädie. I. B., 2. Aufl. 1876, S. 779 ff.
  11. Die Schulbücher, welche bis 1651 im Gymnasium zu Wolfenbüttel im Gebrauch gewesen sind. In: N. Jahrb. f. Phil. u. Päd. II, 1876. Nr. 1 u. 2.
  12. Die figura apo koinu bei Catull, Tibull, Properz und Horaz. In: Zeitschr. f. d. Gymnasialwesen. 1877.
  13. Album des Herzoglichen Gymnasiums (Herzogliche Große Schule) zu Wolfenbüttel 1801-1877. Wolfenbüttel 1877. VI, 154 S. (Programm Wolfenbüttel Gymnasium, Beilage.)
  14. Ungedruckte Briefe Melanchthons an und über Kemnitz etc. In: Zeitschr. f. d. histor. Theologie. 1877, S. 2-23.
  15. Französische Synonymik für Schulen. Wolfenbüttel 1877. 3. Aufl. 1881.
  16. Schulausgabe von Thiers, Ägyptische Expedition der Franzosen 1798-1801. Berlin 1877. 4. Aufl. 1892.
  17. Geschichte des Gymnasiums zu Wolfenbüttel. 2. Abt.: Das bisherige Schulhaus. Festschrift zur Einweihung des neuen Gymnasialgebäudes Wolfenbüttel 1879. VI, 35 S. (Programm Wolfenbüttel Gymnasium. FS.)
  18. Dr. Hasse und die Gymnasien. Ein Beitrag zur Überbürdungsfrage. In: Grenzboten. 1880. Nr. 40, S. 14 ff.
  19. Lebens- und Charakterbilder. Wolfenbüttel 1881.
  20. Heinz von Wolfenbüttel. Ein Zeitbild aus dem Jahrhundert der Reformation. Halle 1883. (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte. Nr. 2.)
  21. Streitgedichte gegen Herzog Heinrich d. Jüngeren von Braunschweig von Burkard Waldis (1542). Halle 1883.
  22. Schulausgabe von Duruy, Hist. de France. Bd. 1. Die Hugenottenkriege. Berlin 1884. Bd. 2. Altertum und frühestes Mittelalter. Berlin 1887.
  23. Das braunschweigische Schuldirektorium und die Holzmindener Schulordnung vom Jahre 1787. Ein Beitrag zur Geschichte des Philanthropinismus Holzminden 1884. 22 S. (Programm Holzminden Gymnasium.)
  24. Der erste Versuch einer Rechtfertigung der Bigamie des Landgrafen Philipp von Hessen. In: Theol. Studien und Krit. 1884, S. 553-562.
  25. Ein Druckfehler im Glaubensbekenntnis. Ein Beitrag zur Geschichte der Kirchenordnung des Herzogs Julius. In: Evangel. Gemeindeblatt. 1884, Nr. 23.
  26. Geschichte des Realgymnasiums zu Braunschweig. Nach gedruckten und ungedruckten Quellen zusammengestellt. 1. Abt. Braunschweig 1885. 30 S. (Programm Braunschweig Realgymnasium.)
  27. Festrede bei der 70. Geburtstagsfeier des Fürsten von Bismarck. Braunschweig 1885.
  28. Die Schulordnungen des Herzogtums Braunschweig von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1828 mit Einleitung, Anmerkungen, Glossar und Register. 2 Bände. (K. Kehrbachs Monum. Germ. Pädagog. Bd. I und VIII.) Berlin 1886 und 1890.
  29. Die Verfassung der Realschule im Hochfürstl. Grossen Waisenhause zu Braunschweig 1754. Braunschweig 1886. 30 S. (Programm Braunschweig Realgymnasium.)
  30. Die Schulgesetzgebung des Herzogs August d. Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel. Eine schulgeschichtliche Abhandlung der Georgia Augusta zu ihrem 150-jährigen Jubelfeste. Braunschweig 1887. 43 S. (Programm Braunschweig Realgymnasium.)
  31. Die verschiedenen Ausgaben der Kirchenordnung des Herzogs Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel. In: Zeitschr. d. hist. Vereins f. Niedersachsen. 1887, S. 260-270.
  32. Beiträge zur Kirchen- und Schulgeschichte des Herzogtums Braunschweig. Wolfenbüttel 1888. Darin: Bugenhagen und die Stadt Braunschweig. Die angebliche Verstümmelung des apostolischen Glaubensbekenntnisses in der Kirchenordnung des Herzogs Julius. Ausführlicher in den Theol. Stud. u. Krit. 1888, S. 542-557.
  33. Die Ritterakademie zu Wolfenbüttel. Drost von Rosenstern, der Philanthrop des Weserkreises. J. H. Campe als Vorkämpfer für die Reinheit der Muttersprache. Karls Lachmann und die Stadt Braunschweig. Geschichte des Pädagogiums ill. zu Gandersheim.
  34. Gedächtnisrede auf S. Maj. Kaiser Wilhelm I. Wolfenbüttel 1888.
  35. Die Schulgesetzgebung des Herzogs Karl I. von Braunschweig und der Handfertigkeitsunterricht in der Volksschule. In Braunschweiger Anzeiger. 1888. Nr. 181-183; Päd. Blätter f. Lehrerbildung, 1889, H. 4.
  36. Quellen zur Geschichte des Konvertiten Ludolf Klenke. In: Zeitschr. d. Harzvereins. 1889, S. 49-84.
  37. Die Jesuiten und das Herzogtum Braunschweig. Braunschweig 1889.
  38. Die Einführung der Reifeprüfung und die ältesten Reifeprüfungsordnungen im Herzogtum Braunschweig. In: N. Jahrb. f. Philol. u. Päd. II, 1889, S. 369-395.
  39. Mein Urteil über die Kirchengeschichte des Herrn Sup. Beste. Braunschweig 1890.
  40. Carmina. Braunschweig 1890. 23 S. (Programm Braunschweig Realgymnasium.)
  41. Geschichte des Schulwesens im Herzogtum Braunschweig. Im Überblick dargestellt. Wolfenbüttel 1891.
  42. Visitationsbericht des Schulinspektors Christoph Schrader von 1650. In: Mitteilungen der Ges. f. deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte. Jahrg. I. 1891.
  43. Landeskundliche Literatur auf dem Gebiete der Kirche und des Unterrichtswesens im Herzogtum Braunschweig. In: VII. Jahresbericht des Vereins f. Naturw. Zu Braunschweig f. 1889/90-1890/91. Braunschweig 1893.
  44. In der Allgem. Deutschen Biographie seit 1893 die Lebensbeschreibungen der Philologen Elias Stöber, Stoll, Stroth, Strunz, Stübel, Sturz, Süpfle, Sylburg.
  45. Verzeichnis der Direktoren und Lehrer des Gymnasiums Martino-Katharineum zu Braunschweig seit dem Jahre 1828. Biographisch und bibliographisch zusammengestellt. Braunschweig 1894. IV, 56 S. (Programm Braunschweig Gymnasium.)
  46. Geschichte der klassischen Philologie auf der Universität Helmstedt. Mit dem Bildnisse des Prof. Johannes Caselius. Braunschweig 1895.
  47. Campes Vorschläge zur Verbesserung des Braunschweiger Schulwesens. In Braunschweiger Magazin 1896, Nr. 13.
  48. Joachim Heinrich Campe. In: Westermanns Monatshefte, Oktober 1896.
  49. Philippus Melanchthon. Ein Vortrag, gehalten am 16. Februar 1897 bei der Melanchthonfeier zu Braunschweig. In: Branschweiger Anzeigen 1897, Nr. 48-50.
  50. Giordano Bruno und die Universität Helmstedt. In: Braunschweiger Magazin 1897, Nr. 5-7.
  51. Überblick über die geschichtliche Entwickelung des Schulwesens der Stadt Braunschweig. In: Festschrift zur 69. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte. 1897. S. 450-470.
  52. Kaiser und Kanzler. Sechs patriotische Reden. Braunschweig 1898.
  53. Die Titulatur des höhern Lehrerstandes im Herzogtum Braunschweig in ihrer geschichtlichen Entwicklung dargestellt. In: Braunschweiger Magazin 1898, Nr. 14-20, 22, 23. (Als Sonderschrift Braunschweig 1899.)
  54. Ausgaben-Verzeichnisse eines Helmstedter Studenten Hilmar Christoph von Rheden aus den Jahren 1620-1621. In: Braunschweiger Magazin 1899, Nr. 14.
  55. Alfred Fleckeisen und seine Beziehungen zum Herzogtum Braunschweig, insbesondere zum Herzoglichen Gymnasium zu Helmstedt. In: Braunschweiger Magazin 1899, Nr. 26 und 27.
  56. Hoch lebe die Jugend, die Hoffnung der deutschen Flotte! Ansprache am 23. Februar 1901 bei dem Feste des Flottenvereins zu Braunschweig gehalten. Braunschweig 1901.
  57. Für die Flotte, Rede. In: Braunschweiger Anzeigen 1901, Nr. 280.
  58. Matthias Bracht von Kessel, der Vater des Humanisten Johannes Caselius. In: Zeitschr. d. Ges. f. niedersächs. Kirchengeschichte. 1901. S. 1-75.
  59. Jugendgedichte des Humanisten Johannes Caselius. In Auswahl und mit einer Einleitung herausgegeben. Braunschweig 1902. XLVI, 48 S. (Programm Braunschweig Gymnasium.)
  60. Paränetische Gedichte des Humanisten Johannes Caselius. In Auswahl und mit Anmerkungen herausgegeben. Braunschweig 1905. VII, 56 S.

Aus: Programm Braunschweig Gymnasium 1894 und Wolfenbüttel Gymnasium 1903.

Quelle: Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts : Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen. Gießen, Univ., Sammlung Schulprogramme, Kaak - Kysaeus, Vorabdruck 2007 Uni Gießen

Artikel ’Koldewey, Friedrich‘. In: Brockhaus’ Konversations-Lexikon. 14., vollst. neubearb. Aufl., Neue Rev. Jubiläums-Ausgabe, Bd. 17, Supplement, Brockhaus, Leipzig 1904 Google-USA*

Artikel ’Koldewey 2), Friedrich‘. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6., gänzlich neubearb. u. verm. Auflage. Band 11, Bibliograph. Inst., Leipzig 1907, S. 259 Zeno.org

Friedrich Koldewey. In: Günther Stucken: Brunsviga Lebensbilder : Festgabe zum 150. Stiftungsfest der Burschenschaft Brunsviga, G. Stucken, Aachen 1998

Ergänzung zum Werkverzeichnis[Bearbeiten]

  • Gastpredigt über Ev[angelium] Luc[as] 16, 19-31 am 1. Sonntage nach Trinitatis 1867 in der St. Catharinen-Kirche zu Braunschweig. Braunschweig o. J.
  • Versus qui apud Sophoclem leguntur Antig. 905-014 utrum pro genuinis habendi sint nec ne. Diss. phil. Wolfenbüttel 1873.
  • Ad populum Germanicum. Mense Junio a. o. O. 1878.
  • Desiderien die Abfassung der Specialschulgeschichten insbesondere die Begründung einer Topographie und Statistik der Schulbücher betreffend. (Separat-Abdruck aus den Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik. II. Abth. 1878. Heft 11.) Leipzig 1878.
  • Ad gymnasium Helmstadiense. AD IV. Idus Octobres MDCCCLXXXII. o. O. o. J. [1882].
  • Ansprache bei Ueberreichung der neuen Turn-Fahne am 1. September 1882 in der Turnhalle des Gymnasiums zu Holzminden. Holzminden 1882.
  • Eine deutsche Predigt des Humanisten Johannes Caselius. Aufs neue herausgegeben. Berlin 1904 (Archiv für Reformationsgeschichte 1. Jg. H. 4, S. 337-354).
  • Geschichte der Ersten Großen Witwen- und Waisen-Sozietät. Für die Zeit von 1705-1860 verfaßt von weil[and] Oberbürgermeister [Heinrich] Caspari. Im Auftrage der Gesellschaft bis zur Gegenwart fortgeführt und mit Beilagen herausgegeben. Braunschweig 1907.