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Geschichte von Kloster Heilsbronn/Bruckberg

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Bruckberg (Mittelfranken) in der Wikipedia
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[162]
15. Bruckberg,

Weiler in der Pfarrei Großhaslach. Zur Zeit des 1. Abts Rapoto (siehe dort) machte der Kaiser Konrad III. zu seinem und seiner Gemahlin Seelenheil eine Schenkung an das Kloster. Das [163] Objekt der Schenkung war ein Prädium im Orte (pago) Brucca und die Erlaubniß, Vieh in den an das Prädium stoßenden Wald treiben zu dürfen. Die dem Kloster hierüber zugestellte Schenkungsurkunde trägt das Datum 1147, gibt aber weder Tag noch Ort der Ausstellung an. Da aber zwei päpstliche Bullen, welche dieses Klosterbesitzthums in Brucche gedenken, vom Februar und Juni 1147 datirt sind, so wird das kaiserliche Schenkungsdiplom im Januar dieses Jahres ausgefertigt worden sein. Der Kaiser fertigte es ohne Zweifel entweder in Nürnberg, oder in Heilsbronn selbst aus. Da es darin heißt: „ut pecoribus fratrum ibidem (in coenobio) Deo servientium per totam silvam eidem predio adjacentem libere pastus et discursus permittatur,“ so muß der Ort Brucca ganz nahe bei Heilsbronn gesucht werden. Der Ort ist ohne Zweifel Bruckberg, nicht Bruck bei Erlangen, weil das Kloster in der dortigen Gegend damals noch nichts besaß, keinen Meierhof, kein Prädium, von welchem aus die Klosterherde, der kaiserlichen Genehmigung zufolge, in den angrenzenden Wald sollte getrieben werden dürfen. Auch an Wiesethbruck ist nicht zu denken, wenngleich das Kloster dort und in der Umgegend nach und nach Vieles acquirirte; denn dieser Ort lag zu fern vom Kloster und von seinen Viehherden. Bruckberg hingegen lag dem Kloster nahe, und noch näher den beiden Klosterhöfen zu Ketteldorf (s. dort), welche bereits vor der in Rede stehenden kaiserlichen Schenkung an das Kloster gekommen waren. Einen dieser beiden Höfe bewirthschaftete das Kloster, wie bei Ketteldorf berichtet wurde, fortwährend in eigener Regie, und die Viehherde dieses Hofes war es wohl, welcher durch das kaiserliche Diplom das Weiden in dem Walde zwischen Bruckberg und Ketteldorf gestattet wurde. Als Vorbesitzer des Prädiums nennt das Diplom einen nicht näher bezeichneten Dyepertus, der das Gut an den Kaiser verkaufte, welcher es dem Kloster schenkte (predium quod situm est in pago, qui dicitur Brucca, aliquando a Dyeperto jure feodali possessum, nunc autem ab eo juste recompensationis restitutione in nostram (des Kaisers) possessionem sine omni controversia retractam). [164] Dyepertus war vermuthlich Dorfherr oder Mitdorfherr in Bruckberg, vielleicht der oben bei Ketteldorf genannte Diemarus. Weitere Acquisitionen machte das Kloster in Bruckberg nicht.

Mit den Herren von Bruckberg blieb das Kloster fortwährend in Verkehr. Mehrere derselben wurden in der Klosterkirche begraben. Um 1600 waren daselbst noch acht bruckbergische Todtenschilde vorhanden. Auf sieben derselben waren lediglich die Namen der Verstorbenen angegeben, nämlich: Friedrich, Heinrich, Friedrich, Berthold, Christoph, Konrad und Ursula von Bruckberg. Der achte Schild zeigte das Familienwappen (ein silberner Baumzweig mit fünf Blüthen im rothen Felde) und die Schrift: „1376 Sonntag nach Egidii verschied Herr Conrad von Bruckberg.“[1] 1361 feierte das Kloster die Exequien eines Herrn von Bruckberg. Fünf Jahre darauf lag es mit einem Herrn von Bruckberg im Streit. Im Vigilienbuche waren am 20. Mai und 6. Oktober die Jahrtage eines Konrad und eines Friedrich von Bruckberg verzeichnet. An der Nordseite der Ritterkapelle fanden sich am 3. Mai 1861 und im Kreuzgang i. J. 1853 zwei Grabsteine mit dem bruckbergischen Wappen. Jener, sehr ruinos, war, den Kopisten von 1600 zufolge, beschriftet: Genus nobilium de Bruckberg. Nach dem Erlöschen dieser Familie trat in den Besitz ihrer Güter das adelige Geschlecht Rothan[2] (nicht Rothenhahn), welches gleichfalls eine Grabstätte in Heilsbronn hatte. Auf einem Grabsteine im südlichen Seitenschiffe Nr. 87 sieht man das schön gehauene Familienwappen mit der Umschrift: „1486 am Erichtag nach sant Gallentag starb der erbar Sebald Rothan.“ An der nebenstehenden Säule hing ein Rundschild mit demselben Wappen (drei rothe Hähne) und der Rundschrift: „1514 am Tag Leonhardi starb der erbar und vest Christoph Rothan zu Bruckberg.“ Von den Erben dieses Rothan kaufte der Abt Bamberger Kleinodien für 65 fl. Friedrich Rothan, vermuthlich des Ebengenannten Sohn, kaufte 1515 vom Kloster 107 [165] Pfund Setzlinge für 38 Talente, mußte aber zwei Jahre darauf an Zahlung erinnert werden. 1524 wurde er vom Kloster erinnert, ein Darlehen von 50 fl. zurückzuzahlen, „da man Wein und Schmalz kaufen müsse.“ Die Erinnerung war fruchtlos; daher bat der Abt Wenk den Markgrafen Kasimir, den Schuldner zur Zahlung aufzufordern. Um seine Schulden zu zahlen, verkaufte Rothan Wiesen. 1531 bat er wieder um ein Darlehen von 50 fl., erhielt aber vom Abt Schopper zur Antwort, daß man im Kloster selbst Anleihen machen müsse. 1550 lebte in Bruckberg eine Wittwe Veronika von Eib, geborene Rothan und in Bruckberg geboren. Durch sie scheint Bruckberg an die Familie Eib gekommen zu sein. Sie lebte 1560 noch daselbst mit ihrem Sohne Hans Martin von Eib. Daß Beide besser wirthschafteten, als der vorhin Genannte, erhellt daraus, daß der Abt Beck bei ihnen 400 fl. entlehnte. Zwei ihrer Nachkommen: Georg Ernst von Eib zu Bruckberg und die Wittwe Maria von Eib, geborne von Crailsheim, machten noch vor dem 30jährigen Kriege zum Besten der Kirche in Großhaslach und der Hausarmen in Bruckberg zwei Stiftungen zu je 100 fl. Die der Kirche legirten 100 fl. sollten in den Händen des jeweiligen Herrn von Bruckberg bleiben, dieser aber gehalten sein, 5 fl. Zins jährlich an die Kirche zu zahlen. Während des Krieges unterblieb die Zahlung 28 Jahre lang, so daß der Rückstand sich auf 140 fl. belief. Nach dem Kriege erinnerte der Klosterverwalter in Heilsbronn an die Zahlung, erhielt aber vom Ritterhauptmann Hans Christoph von Eib 1657 zur Antwort: „Nachdem gleich andern fürstlichen und adeligen Häusern das Gut Bruckberg 20 Jahre lang öd gestanden, ohne daß keine lebendige Seel allda wohnen noch hausen können, die Unterthanen sämmtlich verjagt, mit all den Ihrigen hinweggezogen, in der Fremde elendiglich verdorben und gestorben, also daß deren über drei nicht übrig geblieben, so sich in benachbarten Orten kümmerlich erhalten, und ich selbst dieses gleich alle meine andern Güter mit dem Rücken ansehen müssen, keines habe bewohnen, noch deren im Geringsten genießen können, bis endlich nach dem Friedensschluß [166] sich nach und nach wieder etwas Leut eingefunden etc.“ Unter diesen Verhältnissen – erklärt der Ritterhauptmann – sei er außer Stand, die 140 fl. zu zahlen. 1672 verglich man sich dahin, daß Georg Bernhard von Eib auf Vesten- und Bruckberg, der Sohn des Ritterhauptmanns, 12 Thaler anstatt 140 Gulden zahlen sollte. Das überschuldete Gut Bruckberg fiel einem Gläubiger zu und kam dann durch Verkauf an einen Herrn von Rothschütz. 1716 verkaufte es die Oberstin von Krailsheim, geborne von Löwen, an den Markgrafen. Das Schloß wurde späterhin eine Porzellanfabrik, neuerlich eine Zeit lang ein Rettungshaus.


  1. Vgl. Stillfried S. 208.
  2. Vgl. Stillfried S. 217.
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