RE:Ἡμιαμφόριον

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Hemiamphorion, Hohlmaß der halben römischen Amphora = 13,13 l
Band VIII,1 (1912) S. 233
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Ἡμιαμφόριον (scil. μέτρον), Hohlmaß im Betrag der halben römischen Amphora (s. d.), d. i. 13,13 l = 24 Sextare, im Gewicht gleich 40 römischen Libren, d. i. 13,098 kg bei Wein- bezw. Wasserfüllung, gleich 36 Libren, d. i. 11,788 kg bei Ölfüllung; von den Römern wird es urna (s. d.), im Orient mancherorts κάδος (s. d. und Cadus) genannt. Stellennachweis bei Hultsch Metrol. script. Ind. s. ἡμιαμφόριον, semiamphora, urna, οὔρνα (dazu Viedebantt Quaest. Epiphan. Leipzig 1911, 58, 5), κάδος, cadus. Vgl. Hultsch Metrologie² 116ff. Bemerkenswert ist eine Notiz Isidors von Sevilla (Etymol. XVI 25 = Metrol. script. II 120, 8f.), daß die urna verschiedentlich auch quartarius genannt werde und daß auf eine ihrerseits cadus genannte amphora Graeca 3 urnae gehen. In ersterer Angabe nämlich liegt das Verhältnis des H. zu dem (phönizisch-?) sizilischen Großmaß (μέδιμνος von Leontinoi, vgl. Hultsch a. a. O. 655. Nissen Iw. Müller Handb. I² 842. 883) von 52,524 l, dem Duplum der römischen Amphora ausgedrückt, das seit dem 2. Jhdt. v. Chr. am Mittelmeer die weiteste Verbreitung gehabt hat, die andere Definition gibt das Verhältnis des Maßes zu dem sizilisch-unteritalischen Großmaß von 39,398 l, das aus Inschriften für Tauromenion und Herakleia erweisbar ist (vgl. Hultsch a. a. O. 657. 670, wo jedoch die Berechnungen durchweg irrig sind), und das seit dem Ende des 5. Jhdts. v. Chr. auch nach Athen sowie später von den ersten Ptolemäern (aus Kleinasien?) nach Ägypten übernommen wurde. Vgl. vorläufig die Art. Hemina, Ἡμιμέδιμvov, später Κάδος, Μέδιμνος, Urna. Genauere Nachweise (demnächst) Viedebantt Hermes 1912.