Βαύκαλις[1] (βαυκάλη, βαυκάλιον, lat. gillo, gelloLöwe Prodr. corp. gloss. 69), ein ursprünglich besonders in Alexandria übliches gläsernes (Athen. XI 748 b. c) oder thönernes (Baehrens Poet. lat. min. IV nr. 343, 3. Cassian. inst. IV 16, 20. Philostorg. hist. eccl. I 4) Gefäss zum Trinken, Aufbewahren und Kühlen (Anth. Pal. XI 244, 4. Baehrens Poet. lat. min. IV nr. 305. 324) von Flüssigkeiten. Die Form ergiebt sich teils aus Philost. a. O., wo ein beleibter Mann spottweise B. genannt wird, teils daraus, dass beim Füllen (Alex. Aphrod. probl. I) und Ausgiessen (Baehrens a. O. nr. 324, 1) ein glucksender Ton entstand; also ein bauchiges Gefäss mit engem Halse, verschieden von dem weit offenen ψυκτήρ. Wenn bei Athenaios a. O. statt des überlieferten τετράκυκλος mit Recht τετρακότυλος gelesen wird, so fasste die B. über ein Liter. In byzantinischer Zeit bezeichnet βαυκάλιον einen Wasserkrug (s. Du Cange), und in dieser Bedeutung ist das Wort (ital. boccale) in die romanischen Sprachen übergegangen.
Das Athenaioszitat ist verdruckt. Es muß heißen Athen. XI 784 b. c.
Daß es βαυκάλια in verschiedenen Größen gab, zeigt P. Oxy. VI 936 (3. Jhdt. n. Chr.) Col. I 7ff. Es sollen geschickt werden βαυκάλιον ὅπου τριχοίνικον σινάπεως und β. ὅπου ἡμίχουν μέλιτος.
[201] Das Senfgefäß faßt also ungefähr 3 l und der Honigtopf 1½–2 l (für die Berechnung des χοῦς s. o. Bd. ΙΙΙ S. 2527. Hultsch Arch. f. Pap. II 283ff. Mitteis-Wilcken Grundz. u. Chrestomath. d. Pap. I 1 S. LXVIII).