Abusina (so Itin. Anton. 250 u. Not. Dign. occ. XXXV 25; in der Tab. Peut. verschrieben Arusena), Ort in Rätien, nach allgemeiner Ansicht in der Gegend des heutigen Eining bei Regensburg (Mommsen CIL III p. 729). Der Name hat sich erhalten in der Abens, Nebenfluss der Donau, die in einer Urkunde vom J. 750 Abunsna heisst; vgl. Zeuss die Deutschen 13. Bacmeister Alemann. Wanderungen 133. Weitere Litteratur verzeichnet Hübner Rhein. Jahrb. LXXX 42 f. LXXXVIII 22. Schreiner S.-Ber. Akad. München 1890 II 332 ff.
Abusina, bei Holder angeblich Abusīna, wenn aber Abúsĭna, so versteht sich Abunsna als Umformung nach beiläufiger Analogie von ahd. sëgansa ‚Sense‘ aus älterem *sëgasna. Diese Umformung aber auch bei kelt.-lat. Abusī́na nicht ausgeschlossen und durch die deutsche Akzentform Ábusina vermittelt. Die deutsche Etymologie von Abunsna ist formell einwandfrei und sachlich möglich; sie erleidet keinen Abbruch durch die bei Förstemann II³ 8 verzeichnete wahrscheinlich topisch einstimmende Nebenform Aphusna (zu ahd. anst ‚Gunst‘), sie kann aber immerhin auch auf dem Wege der Umdeutung des von den Germanen übernommenen Namens zustande gekommen sein.