RE:Ariane

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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die östlichen Länder des iran. Hochlandes
Band II,1 (1895) S. 813 (IA)–814 (IA)
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Ariane (Ἀριανή), lateinisch Ariana, war seit der Diadochenzeit infolge innigerer Bekanntschaft mit den Volksverhältnissen des persischen Reiches Bezeichnung für die östlichen Länder des iranischen Hochlandes geworden, und Eratosthenes führte dieselbe in die Geographie ein. Ihm zufolge (Strab. II 78. 130. XV 720–724) wird A. begrenzt im Osten vom Indus, im Süden vom indischen Meere bis zum Eingang in den persischen Golf, im Westen von einer ‚verworrenen‘ Linie bis zu den kaspischen Pforten, im Norden von dem grossen kaukasischen Gebirgszuge bis zur Indusbeuge; die Länge der ‚arianischen Siegelfläche‘ bestimmte er nach den Bematisten Alexanders und nach der Küstenfahrt Nearchs auf 14 000, die Breite von Süden nach Norden auf 12 000 Stadien. Innerhalb dieses Parallelogramms fallen erstlich die Wüstenstrecken Gedrosias und [814] Karmania, dann das Mittelland der Arachotoi und Drangai, endlich die Bergländer der Paropanisadai Areioi und Parthoi. Hier hatten bis auf Alexander die Perser die Obmacht, die östlichsten Striche trat jedoch Seleukos I. an Čandragupta ab (Strab. XIII 689. XV 724), und seitdem ist auch von Ἀριaνοὶ οἱ Ἰνδικοί die Rede (Ael. hist. an. XV 16). Die Bewohner dieses grossen Landes, die Ἀριaνοί (ep. Ἀριηνοί), gehörten jedoch nicht zu einem Stamme, obwohl diese von den Persern ausgegangene politische Bezeichnung ursprünglich eine nationale war. Megasthenes und Apollodoros hatten ganz richtig auch den herrschenden Teil der Meder und Perser, sowie die Baktrioi und Sogdianoi, welche fast dieselbe Sprache redeten, zu den Arianoi gerechnet, vgl. Strab. XV 724. Diod. II 37. Steph. Byz. Zarathustra selbst, geboren in Airyana-vaeğa, hatte ἐν Ἀριaνοῖς die Gesetze des Ahuramazdão verkündet, Diod. I 94. Auf zd. Airyana, altpers. Ariyana, d. i. ‚arisch‘, gehen die Bezeichnungen Érân‘, armen. Eran, sowie Šahr-i-Êrân, und der sassanidische Königstitel buzurg šâbân-šâh von Êran und Anêrân zurück; den Ariernamen zd. Airya, altpers. Ariya leitet man am besten ab von der Wurzel ar- ‚fügen‘ als Folgsame, Anhängliche – passend vergleicht Spiegel neupers. êr ‚ehrerbietig‘, anêr ‚unfolgsam‘. Neben airyana bestand, zumal in Chorasmia und Media, die Nebenform airyaka ‚arisch‘, woher arabisch ʿIrâq für Medien. Bemerkt sei noch, dass Plinius VI 95 unter den Ländern von A. auch Darrhintis anführt, d. i. Δαρεῖτις χώρα im nördlichen Medien. Weiteres bei Nöldeke Aufs. zur pers. Geschichte 148f.

Nachträge und Berichtigungen

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Band S I (1903) S. 128 (EL)
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S. 813, 51 zum Art. Ariane:

Marquart zeigt ZDMG XLIX 628ff., dass wenigstens der westliche Teil von A. zur Zeit des Eratosthenes sich mit dem Umfang des Partherreiches deckt, also Ἀριανοί als Name für die unabhängigen Arier im Gegensatz zu den unter der Herrschaft der Seleukiden stehenden Meder gebraucht wird. Über Ἀριανοί = Ἀλβανοί s. den Art. Albania Nr. 1 in diesem Suppl.

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Band R (1980) S. 42
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Ariane

Die östl. Länder des iran. Hochlandes. (L) S I.