Campi lapidei, (πεδίον λιθῶδεςStrab.), das ,Steinfeld‘ an der Mündung des Rhodanus nördlich und nordwestlich vom Étang de Berre, jetzt La Crau (provenzaliseh Craou). In der Beschreibung, die Strabon IV 183 davon giebt, heisst es u. a., es liege zwischen Massalia und den Mündungen des Rhodanus, etwa 100 Stadien vom Meere entfernt, es sei mit faustgrossen Steinen bedeckt, zwischen denen Gras wachse, für Viehherden ein reichlicher Weideplatz u. s. w. Schon dem Aischylos war es bekannt, Strabon führt die Verse aus dem Προμηθεὺς λυόμενος (Nauck Trag. frg.² 66) an, wonach Herakles dort auf seiner Wanderung zu den Hesperiden gegen die Ligyer gekämpft habe (Mela II 78 litus ignobile, lapideum ut vocant, in quo Herculem ... dimicantem cum tela defecissent ab invocato Iove adiutum imbre lapidum ferunt. credas pluvisse, adeo multi passim et late iacent. Plin. n. h. III 34 Campi lapidei Herculis proeliorum memoria; vgl Solin. 2, 6, auch, was Aischylos anlangt, Dion. Hal. ant. I 41. Hygin. astr. II 6 p. 437. Schol. Arat. 74). Die Beschreibung Strabons trifft in vielen Punkten noch heute zu. Die ganze Fläche (Umfang 120 km.) ist mit Steinen besät, Geröllmassen, die der Strom abgelagert hat (über die Erklärungen der Alten vgl. Strab. a. O.), das dazwischen wachsende Gras (ray-grass, vgl. Plin. n. h. XXI 57 thymo quidem nunc etiam lapideos campos in provincia Narbonensi refertos[1446]scimus, hoc paene solo reditu, e longinquis regionibus pecudum milibus convenientibus, ut thymo vescantur) bietet noch heute Weide für Hunderttausende von Hammeln und Schafen. Herzog Gallia Narb. 6. Desjardins Géogr. de la Gaule I 194f (daselbst weitere Litteratur). Ch. Lenthéric Le Rhône, histoire d’un fleuve II (Paris 1892) 432ff. (der fälschlich behauptet, La Crau sei autrefois d’une aridité absolue gewesen). Müllenhoff Deutsche Altert. III 177. 193.