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Ektypon.Ἕκτυπος und die Ableitungen davon werden im allgemeinen von dem Abbild einer Sache gebraucht, besonders aber einigemale von den Darstellungen auf Gemmen und Ringen mit Beziehung auf das vertiefte, im Abdruck erhabene Bild und umgekehrt (Plin. n. h. XXXVII 173.
[2217]Seneca de benef. III 26, 1. Cass. Dio LI 3, 6, vgl. auch Diod. XVIII 26 τραγέλαφων προτομαὶ ἔκτυποι). In ganz spezifischem Sinne wendet E. Plinius n. h. XXXV 152 in der Stelle über den Künstler Butades an, mit der jetzt üblichen Interpunktion: primusque personas tegularum extremis imbricibus imposuit, quae inter initia prostypa vocavit, postea idem ectypa fecit, ,er hat zuerst Masken auf die Stirnziegel gesetzt, die er anfänglich prostypa nannte, später aber auch als ectypa herstellte‘. Die beiden fraglichen Ausdrücke sind verschieden erklärt worden, meistens als Flachreliefs (prostypa) und Hochreliefs (ectypa), wie denn z. B. πρόστυπα als Reliefs an einem Gefässe im Gegensatz zu ringsum frei gebildeten, statuarischen Figuren (περιφανῆ τετορνευμένα ζῶα) aus Athen. V 199 E bekannt sind. Aber dieser Gegensatz würde kunstgeschichtlich und technisch zu bedeutungslos sein; wahrscheinlich ist, daß er sich auf die einzeln mit der Hand modellierten (prostypa) und die aus einer Form gepreßten (ectypa) Stirnziegelreliefs bezieht. In dem altattisehcn Inschriftfragment CIG 9 = IG I 531 hatte Boeckh ohne genügenden Anhalt οἱ ἔκτυποι in dem Sinne von anaglypha ectypa konjiziert. H. Blümner Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste II 129ff. C. Robert oben Bd. III S. 1079.